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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Finanzierung<br />

33 Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

vertreten. Gemeinsam haben sie Regeln des Zusammenlebens erarbeitet,<br />

<strong>die</strong> in allen beteiligten Einrichtungen gelten:<br />

1. Meine Freiheit hört dort auf, wo ich <strong>die</strong> Freiheit des Anderen<br />

verletze.<br />

2. Ich achte darauf, den Anderen nicht zu verletzen, weder <strong>mit</strong><br />

dem, was ich sage, noch <strong>mit</strong> dem, was ich tue.<br />

3. Ich bin höflich zu den Anderen.<br />

4. Ich helfe, wenn ich gebraucht werde und hole Hilfe, wenn ich es<br />

alleine nicht schaffe.<br />

5. Ich behandle mein Eigentum sorgfältig und achte auch auf das<br />

der Anderen.<br />

6. Ich bin ehrlich zu den Anderen.<br />

7. Ich achte fremde Kulturen und Religionen.<br />

8. Ich nehme Rücksicht auf <strong>die</strong> Natur und verhalte mich umweltgerecht.<br />

Gleichzeitig wurden Konsequenzen und Möglichkeiten der Wiedergutmachungen<br />

erstellt. Diese sollen das klassische »Fernsehverbot«,<br />

<strong>die</strong> »Strafarbeiten« oder den »Hausarrest« um weitere und für <strong>die</strong><br />

spezifische Situation geeignetere Formen von Interventionen ergänzen.<br />

Rezepte für jeden Fall sind aber abzulehnen, stattdessen sind<br />

individuelle Lösungen wichtig. Dennoch gelten einige allgemeine<br />

Prinzipien. So sollen Konsequenzen <strong>im</strong>mer in einem nachvollziehbaren<br />

inneren Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Verstoß gegen <strong>die</strong> betreffende<br />

soziale Regel stehen und eine Wiedergutmachung ermöglichen. Sie<br />

müssen un<strong>mit</strong>telbar erfolgen; Eltern, Erzieherinnen und Lehrkräfte<br />

sollen sie aufeinander abgest<strong>im</strong>mt haben.<br />

Da<strong>mit</strong> wird <strong>die</strong> Isolation der Einrichtungen und der dort Beschäftigten<br />

in der Auseinandersetzung <strong>mit</strong> Konflikten von Kindern und<br />

deren gewaltsamer Austragung durchbrochen. Gleichzeitig wurde<br />

innerhalb der Region eine Diskusion angestoßen und es wurden<br />

Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Kooperation statt Vereinzelung<br />

blieb so kein Schlagwort, auch wenn <strong>die</strong>se Entwicklung erst am Anfang<br />

steht.<br />

Auch <strong>die</strong> Eltern wurden bereits früh <strong>mit</strong> einbezogen. Familien und<br />

Kindern soll deutlich sein, daß <strong>die</strong> beteiligten Einrichtungen sich an<br />

den gleichen Grundwerten orientieren. Es ist zu erwarten, daß <strong>die</strong><br />

gemeinsam aufgestellten Leitlinien zur Erziehung in Zukunft von den<br />

Eltern als Orientierungshilfe genutzt werden.<br />

Die Fortbildungen zur Gewaltprävention sind für <strong>die</strong> Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer kostenfrei und werden aus dem Etat der Beratungsstelle<br />

finanziert. Für sämtliche präventiven Arbeitsfelder der Beratungsstelle<br />

sind in Übereinst<strong>im</strong>mung <strong>mit</strong> den fachlichen Empfehlungen<br />

des Landes Hessen 30 % des Haushalts vorgesehen. Die Personalknappheit<br />

der Beratungsstelle ist nach wie vor ein ungelöstes Problem.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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