Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

Ziele
98 Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention (Hrsg.):
Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz.
Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000
den. Nun sind Karate-Trainerinnen und -Trainer zwar sportlich und
in der Vermittlung solcher Techniken versiert, aber in der Umsetzung
schwieriger pädagogischer Themen – vor allem für Kinder –
haben sie kaum Erfahrungen. Sie brauchen zusätzliche Qualifizierungen,
denn im Umgang mit Kindern ist Fingerspitzengefühl und
kindgerechtes Handeln erforderlich. Einfache Übertragungen aus
den Kursen für Erwachsene werden den Kindern und ihren Bedürfnissen
nicht gerecht.
Das KIDO-Projekt, das in Nürnberg und Umgebung schon viele
Kurse für Kinder und Jugendliche durchgeführt hat (vgl. den Beitrag
von Berg in diesem Band), bietet die Schulungen für die Multiplikatorinnen
und Multiplikatoren in ganz Bayern an. Die Nachfrage ist
mittlerweile groß, die Auftraggeber erhalten jeweils ein auf ihre
konkreten Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot und stellen die
Räume für die Schulung bereit.
Das Projekt will Erwachsene ausbilden und trainieren, so daß sie
später kindgerechte Kurse zu Selbstsicherheits-, Selbstbehauptungsund
Selbstverteidigungstechniken anbieten, diese eigenverantwortlich
und pädagogisch sinnvoll aufbauen und leiten können.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus verschiedenen
Arbeitsfeldern und Berufen und bringen dementsprechend auch
unterschiedliche Voraussetzungen und Vorkenntnisse mit. Deshalb
müssen die Lernziele der Kurse jeweils unter genauer Kenntnis der
Zielgruppe exakt ausgerichtet werden. Zu den Zielen gehören:
die Vermittlung von Theorie und Fachwissen zu erziehungsrelevanten
Themen, wie z.B. über die Entstehung von Aggression und
Gewalt oder über die themenzentrierte Gruppenarbeit;
die Vermittlung von Theorie und Fachwissen zu den Themen
Selbstbehauptung und Selbstverteidigung;
das Kennenlernen von Übungen aus der sozialpädagogischen
Gruppenarbeit, der Sportpädagogik sowie der Selbstbehauptung
und Selbstverteidigung;
die Befähigung zur technisch richtigen Ausführung von Techniken
der Selbstverteidigung;
die Sensibilisierung für die geschlechtsspezifische Sozialisation
und deren Bedeutung in der Gruppenarbeit;
die Übungen aus den ostasiatischen Kampfkünsten zur Entspannung,
Konzentration und Meditation;
das Hintergrundwissen zur Philosophie ostasiatischer Kampfkünste;
die Selbsterfahrung und der Eigenschutz durch das Ausprobieren
unterschiedlicher Methoden;
die Vermittlung von Moderationstechniken;
das themenzentrierte Arbeiten mit Theorie-Praxis-Transfers
(Lernen mit allen Sinnen);
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