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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Teil gänzlich abgebrochen, häufig befinden sie sich sogar in extremen<br />

Krisensituationen. Mit AIB sollen <strong>die</strong>se Minderjährigen über<br />

einen kurzen und zeitlich genau festgeschriebenen Zeitraum (in der<br />

Regel 12 Wochen) intensiv begleitet werden.<br />

In einem ersten Schritt sollen <strong>die</strong> noch vorhandenen, stabilisierenden<br />

Anteile des Netzes wieder aktiviert und gefestigt werden. Dazu<br />

werden <strong>die</strong> vorhandenen Ressourcen gemeinsam <strong>mit</strong> den Kindern<br />

und Jugendlichen identifiziert und genutzt. Wenn <strong>die</strong> Minderjährigen<br />

ihr soziales Umfeld aber bereits aufgegeben haben oder wenn<br />

<strong>die</strong> Verbindung zu <strong>die</strong>sem Netz weitgehend abgerissen ist, dann soll<br />

<strong>die</strong>ses entweder wieder geknüpft oder ein neues stabiles soziales<br />

Netz geschaffen werden. In <strong>die</strong>ses Netz sollen <strong>die</strong> jungen Menschen<br />

integriert werden, es soll ihnen zukünftig Halt geben können. Unabhängig<br />

von den individuellen Netzwerken schafft AIB zugleich ein<br />

lokales institutionelles Netz, das gleichfalls der Unterstützung der<br />

Zielgruppe <strong>die</strong>nt und bei der Umsetzung möglichst schneller und<br />

passender Lösungen helfen soll. Dieses lokale institutionelle Netz<br />

setzt sich aus etwa 15 bis 25 Personen aus den Bereichen Schule,<br />

Arbeit, Sozialamt, Wohnen, Ausbildung, Freizeit, Justiz, Polizei etc.<br />

zusammen – also jenen gesellschaftlichen Instanzen, <strong>mit</strong> denen es<br />

<strong>die</strong> betroffenen Jugendlichen häufig zu tun haben. Dieses Netz soll<br />

einen wesentlichen Beitrag zur (Re-)Integration der Jugendlichen in<br />

AIB leisten. Die Mitglieder des institutionellen Netzes fungieren dabei<br />

gleichsam als möglichst unbürokratisch agierende »Schlüsselpersonen«,<br />

<strong>die</strong> <strong>im</strong> Einzelfall schnelle und institutionenübergreifende<br />

Hilfen möglich machen sollen. Das sogenante Problemlösenetzwerk<br />

für einen Jugendlichen besteht so<strong>mit</strong> aus zwei ineinandergreifenden<br />

Netzwerken und wird insgesamt gemeinsam <strong>mit</strong> Bezugspersonen<br />

innerhalb von Institutionen und <strong>im</strong> persönlichen Umfeld (u.a. Elternteile,<br />

Verwandte, Freunde, Lehrerinnen und Lehrer, Ärztinnen und<br />

Ärzte, Beraterinnen und Berater, Polizeibeamtinnen und -beamte<br />

oder andere für den Jugendlichen signifikante Personen) geknüpft.<br />

Das sich möglichst rasch vervollständigende Netz soll den Minderjährigen<br />

ausreichende Ressourcen zur Lösungsfindung bereitstellen.<br />

Darüber hinaus kann es »Karrieren«, <strong>die</strong> u.a. auch durch unkoordiniertes<br />

pädagogisches Handeln und Hin- und Herverweisen innerhalb<br />

der Hilfe- und Sanktionssysteme entstehen, vermeiden helfen.<br />

AIB richtet sich an Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene zwischen<br />

14 und 21 Jahren, in Leipzig werden aber auch 12- und 13jährige<br />

Kinder erreicht. Manche Kinder und vor allem Jugendliche haben in<br />

ihrer Biographie <strong>die</strong> Kinder- und Jugendhilfe <strong>im</strong>mer wieder vor erhebliche<br />

fachliche Herausforderungen gestellt, an denen <strong>die</strong>se nicht<br />

selten gescheitert ist. Andere sind dem Allgemeinen Sozialen Dienst<br />

(ASD) durch ihr auffälliges Verhalten (z.B. durch Delinquenz, Schulverweigerung,<br />

Drogen oder durch Prostitution) bekannt geworden<br />

und haben noch keine »Hilfen zur Erziehung« durchlaufen. AIB wird<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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