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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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25 Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Beständig wächst <strong>die</strong> Bevölkerungsgruppe, <strong>die</strong> durch großstädtisch<br />

geprägte Lebensformen gekennzeichnet ist. Es sind Menschen, <strong>die</strong><br />

vor allem aufgrund der Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt in das<br />

Rhein-Main-Gebiet gezogen sind und häufig schon mehrere Umzüge<br />

hinter sich haben. Je mehr Brüche in sozialen Beziehungen <strong>die</strong><br />

Kinder schon erleben mußten, desto mehr neigen sie dazu, kaum<br />

noch Bindungen über <strong>die</strong> eigene Familie hinaus einzugehen. Dies<br />

<strong>die</strong>nt als Schutz davor, wieder einmal enttäuscht zu werden, wenn<br />

der Freundeskreis, <strong>die</strong> vertraute Schule und <strong>die</strong> Nachbarschaft aufgegeben<br />

werden müssen. Die Angst, neue Bindungen einzugehen,<br />

erschwert auch wesentlich <strong>die</strong> Integration <strong>die</strong>ser Kinder in Kindertagesstätten<br />

und Schulen. Je mehr deren Mütter und Väter durch den<br />

Beruf belastet sind, umso unwahrscheinlicher wird es, daß sie ihren<br />

Kindern <strong>die</strong> liebevolle Zuwendung auf der einen und <strong>die</strong> ebenso<br />

wichtige Orientierung und Grenzsetzung auf der anderen Seite geben<br />

können.<br />

Dies erklärt, warum <strong>im</strong> Ostteil des Kreises Offenbach Sozialisationsinstanzen<br />

wie Kindertagesstätten, Horte und Grundschulen einschließlich<br />

der Betreuungsangebote der Schulen in den Nach<strong>mit</strong>tagsstunden<br />

für <strong>die</strong> Förderung des Sozialverhaltens der Kinder eine<br />

große Bedeutung haben.<br />

Die Beratungsstelle hat der strukturellen Prävention von Beginn an<br />

einen hohen Stellenwert eingeräumt. Alle in der Prävention tätigen<br />

Personen und Institutionen sollen koordiniert und kooperativ arbeiten.<br />

Deshalb wird ein sozialräumlicher Ansatz verfolgt. Die Mitarbeit<br />

<strong>im</strong> regionalen »Netzwerk soziale Arbeit« und in Präventionsräten<br />

sind wichtiger Bestandteil der Arbeit.<br />

Präventionsräte werden häufig von Bürgermeistern geleitet und<br />

haben deshalb besondere Geltung. Der Informationsfluß von den<br />

Bürgern zur Spitze der Verwaltung und umgekehrt ist gewährleistet.<br />

Auf der anderen Seite besteht <strong>die</strong> Gefahr, daß Vorstellungen von<br />

Bürgerinitiativen, einzelnen Bürgern oder von sozialen Diensten, <strong>die</strong><br />

von denen der Verwaltung abweichen, sich zu wenig Gehör verschaffen.<br />

»Netzwerke soziale Arbeit« sind ein Zusammenschluß sozialer Dienste<br />

und Einrichtungen in einem best<strong>im</strong>mten Sozialraum. Dazu gehören<br />

Kindertagesstätten, Schulen, Horte, betreuende Grundschulen,<br />

Beratungsstellen, Jugendpflege, Sozialamt, Kirchengemeinden,<br />

Bürgerinitiativen, Ausländerbeirat und andere Gruppen. In Seligenstadt<br />

besteht das Netzwerk bereits seit zehn Jahren. Es hat ein gewähltes<br />

Leitungsteam. Eine Mitarbeiterin der Stadt ist <strong>mit</strong> Verwaltungsarbeiten<br />

beauftragt.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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