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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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195<br />

Sibylle Daskiewitsch<br />

Vorbemerkung<br />

Träger<br />

Ziele und Zielgruppe<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Netzwerke statt Beziehung:<br />

Das Modellprojekt<br />

»Ambulante Intensive Begleitung« (AIB)<br />

Ebenso wie in anderen deutschen Städten konnte <strong>die</strong> Jugendhilfe<br />

auch in Leipzig einige auffällige Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene<br />

nicht oder nur schwer erreichen. Viele von ihnen waren<br />

obdachlos oder delinquent, wollten sich von Elternhaus und Freundeskreis<br />

lösen oder hatten <strong>die</strong>se Schritte bereits getan. Auch wenn<br />

<strong>die</strong> Jugendhilfe sich <strong>mit</strong> unterschiedlichen Angeboten um <strong>die</strong>se Zielgruppen<br />

bemüht hatte, blieb sie oft erfolglos. Und in einigen Fällen<br />

kam es zu problematischen Hilfekarrieren. In der Fachszene haben<br />

<strong>die</strong> daran anknüpfenden Diskussionen – z.B. zu den »Mehrfachund<br />

Intensivtätern« – mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.<br />

Außerdem sind der Jugendhilfe aufgrund <strong>die</strong>ser Mißerfolge recht<br />

hohe Folgekosten entstanden.<br />

Weil es für <strong>die</strong>se jungen Menschen bisher keine adäquaten Hilfen<br />

gab, hatte <strong>die</strong> Stadt Leipzig großes Interesse an innovativen Lösungsstrategien<br />

und da<strong>mit</strong> auch an dem Modellprojekt »Ambulante Intensive<br />

Begleitung (AIB)«. Die Stadt entschloß sich, als einer von<br />

fünf Standorten am Modell teilzunehmen. AIB ist vom Institut des<br />

Rauhen Hauses für Soziale Praxis gGmbH (ISP) in Hamburg entwickelt<br />

worden. Vorbild ist eine in den Niederlanden entwickelte<br />

und erfolgreich erprobte Methode der frühzeitigen und kurzfristigen<br />

Reintegration von Kindern und Jugendlichen <strong>mit</strong> auffälligem<br />

Verhalten. Das Modellprojekt läuft in der Praxisphase seit Mai 1999,<br />

<strong>im</strong> Rahmen <strong>die</strong>ser Beschreibung kann deshalb nur auf erste vorläufige<br />

Erfahrungen zurückgegriffen werden.<br />

Mit der Durchführung von AIB wurde in Leipzig ein freier Träger der<br />

Jugendhilfe beauftragt und zur engen Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem<br />

Jugendamt verpflichtet. Der Träger verfügt über langjährige Erfahrungen<br />

in der Jugendberufshilfe sowie <strong>mit</strong> ambulanten Hilfen nach<br />

dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG). Das Projekt wird in<br />

Leipzig vom ISP beratend <strong>im</strong>plementiert.<br />

AIB ist ein für Deutschland innovativer Ansatz <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> auffälligen<br />

bzw. delinquenten Kindern und Jugendlichen. Es handelt<br />

sich bei der Ambulanten Intensiven Begleitung um einen Ansatz, in<br />

dessen Mittelpunkt <strong>die</strong> Arbeit <strong>mit</strong> Netzwerken steht. Die niederländische<br />

Methode ist für Jugendliche in unterschiedlichen Problemlagen<br />

erfolgreich erprobt worden – u.a. auch bei Jugendlichen, <strong>die</strong><br />

lange und erfolglose Jugendhilfekarrieren durchlaufen haben. AIB<br />

richtet sich an Jugendliche und Jungerwachsene, <strong>die</strong> häufig – auch<br />

aufgrund ihres Verhaltens – viele ihrer bisher wichtigen Kontakte in<br />

ihren sozialen Bezugssystemen verloren haben. Sie haben sie zum<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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