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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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120<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Bereich deutlich und sie vervollkommnen <strong>die</strong>se. Sie werden <strong>im</strong> Projekt<br />

nicht nur <strong>mit</strong> den ihnen zugeschriebenen Schwächen konfrontiert,<br />

eine Erfahrung, <strong>die</strong> für sie alltäglich ist, sie werden vielmehr in<br />

<strong>die</strong> Lage versetzt, eigene Stärken erkennen und entwickeln zu können.<br />

Sie steigern ihr Selbstwertgefühl, ihre Frustrationstoleranz und<br />

verbessern ihr Durchhaltevermögen. Sie setzen sich <strong>mit</strong> Werten,<br />

Regeln und Grenzen auseinander und entwickeln Handlungsalternativen<br />

zu gewalttätigem und aggressivem Verhalten.<br />

Die Kinder <strong>im</strong> Projekt kommen ausschließlich aus den beschriebenen<br />

Notunterkünften und den Sozialwohnungen und wachsen alle in<br />

schwierigen Familienverhältnissen auf. Sie zeigen massiv aggressives<br />

und unangepaßtes Sozialverhalten und haben Kontakte <strong>mit</strong> staatlichen<br />

Kontrollinstanzen (z.B. Polizei) hinter sich. Weil sich Auffälligkeiten<br />

und delinquentes Verhalten bei Kindern aus <strong>die</strong>sem Milieu<br />

teilweise bereits <strong>mit</strong> etwa neun Jahren eingeschliffen bzw. verfestigt<br />

haben, und weil sich <strong>die</strong>se »Karrieren« dann nur noch aufwendig<br />

und <strong>mit</strong> intensiver Betreuung in Kleinstgruppen in Verbindung <strong>mit</strong><br />

einer therapeutischen Begleitung aufhalten lassen, setzt der Ansatz<br />

gezielt bei den jüngeren Schulkindern an. Um frühzeitig zu handeln,<br />

werden <strong>die</strong> <strong>mit</strong> erheblichen Risikofaktoren belasteten Kinder möglichst<br />

zu Beginn ihrer Schullaufbahn in das Projekt integriert.<br />

Das Projekt bietet Platz für 12 Mädchen und Jungen, der Anteil an<br />

Jungen überwiegt erfahrungsgemäß erheblich. Die Altersspanne ist<br />

festgelegt auf 6- bis 10jährige Kinder, sie bleiben in der Regel zwei<br />

Jahre. In <strong>die</strong>ser Zeit ändert sich sich ihr Sozialverhalten, werden Defizite<br />

aufgearbeitet und Perspektiven für <strong>die</strong> Zukunft <strong>im</strong> familiären,<br />

schulischen und Freizeitbereich geschaffen.<br />

Die Kinder werden durch unterschiedliche soziale Einrichtungen in<br />

<strong>die</strong> Gruppe ver<strong>mit</strong>telt. Dies geschieht über das – <strong>im</strong> gleichen Gebäude<br />

wie das Projekt untergebrachte – Kinder- und Jugendzentrum des<br />

Trägers, über den Allgemeinen Sozial<strong>die</strong>nst (ASD), über <strong>die</strong> Schulsozialarbeit<br />

oder über <strong>die</strong> Erziehungs- und <strong>die</strong> Gesundheitsberatung.<br />

Voraussetzungen für <strong>die</strong> Aufnahme in <strong>die</strong> Gruppe sind vielfältige<br />

Auffälligkeiten der Kinder und begangene Delikte, auch wenn <strong>die</strong>se<br />

nicht <strong>im</strong>mer zu einer polizeilichen Meldung geführt haben. Vor allem<br />

Körperverletzungen, Brandstiftungen, Diebstähle, Autoaufbrüche<br />

(verbunden <strong>mit</strong> Sachbeschädigung und Diebstahl), Beteiligung an<br />

sexuellen Nötigungen, Hehlerei, Erpressungen, Sachbeschädigungen<br />

und Vandalismus zählen zu den Delikten. Als andere Auffälligkeiten,<br />

<strong>die</strong> in der Regel an der Grenze zur Delinquenz angesiedelt sind,<br />

werden u.a. gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Kindern,<br />

Bedrohung von Kindern, Anstiftungen zu Regelverletzungen sowie<br />

beleidigendes und provozierendes Verhalten gezählt.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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