09.01.2013 Aufrufe

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

162<br />

Zielgruppe<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

de Angebote machen. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund entwickelte <strong>die</strong><br />

»GRUPPE e.V« ein neues Hilfeangebot für Kinder <strong>mit</strong> niedrigschwelligem<br />

Zugang. Es soll den Entwicklungsstand der Kinder berücksichtigen<br />

und ihr Lebensumfeld sowie das ihrer Familien <strong>mit</strong>einbeziehen.<br />

Denn gerade <strong>die</strong> Eltern sind für <strong>die</strong> Kinder von großer Bedeutung,<br />

anders als später bei den Jugendlichen. Wichtig ist aber neben<br />

der Familie auch <strong>die</strong> Gleichaltrigengruppe, <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Arbeit <strong>mit</strong>einbezogen<br />

werden muß.<br />

»Soziale Gruppenarbeit« soll als ein spezielles Lernfeld dazu beitragen,<br />

Gesetzesverstöße und das Entstehen »kr<strong>im</strong>ineller Karrieren« zu<br />

verhindern. Die Kinder sollen lernen, Freiräume und Grenzen zu<br />

nutzen, sie sollen sich angemessen durchsetzen und alternative Konfliktlösungsstrategien<br />

entwickeln können. Selbstwertgefühl und<br />

Vertrauen in <strong>die</strong> eigene Leistung sollen aufgebaut bzw. gestärkt,<br />

positive Normen und Werte ver<strong>mit</strong>telt, anerkannt und übernommen<br />

werden. Die Kinder sollen in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Sie<br />

sollen sich in <strong>die</strong> Angebote lokaler Vereine, der offenen Jugendarbeit<br />

usw. integrieren können.<br />

Die Eltern werden in <strong>die</strong> Arbeit einbezogen, denn viele Schwierigkeiten<br />

der Kinder ergeben sich aus familiären Problemen. Mit den<br />

Eltern, anderen wichtigen Bezugspersonen und dem Kind sollen Lösungen<br />

gesucht, weitergehende Hilfen angeregt und unterstützt<br />

werden. Obwohl auch <strong>die</strong> Schulen als wichtiger Lebensbereich der<br />

Kinder (Schulpflicht) eine bedeutende Rolle spielen, konnten <strong>die</strong>se<br />

bisher nur selten ausreichend einbezogen werden. Vor allem Kontakte<br />

zu den Klassenleitungen werden nach wie vor gesucht, denn<br />

<strong>die</strong> erzielten Veränderungen <strong>im</strong> Verhalten des Kindes sollen auch in<br />

<strong>die</strong> Schulen ver<strong>mit</strong>telt und von <strong>die</strong>sen gefördert werden.<br />

Für <strong>die</strong> einzelnen Kinder werden in Hilfeplangesprächen, Fallbesprechungen<br />

und Teamsitzungen Ziele festgelegt, <strong>die</strong> dann regelmäßig<br />

dokumentiert, überprüft und dem Entwicklungsstand des Kindes<br />

angepaßt werden.<br />

Obwohl sich »Soziale Gruppenarbeit« neben älteren Kindern auch<br />

an Jugendliche richtet, werden <strong>im</strong> Rahmen der Delinquenz-Prävention<br />

nur strafunmündige Kinder aufgenommen. Sie können allerdings,<br />

auch wenn sie <strong>im</strong> Laufe der Maßnahme 14 Jahre alt und da<strong>mit</strong><br />

strafmündig werden, bis zum Abschluß in ihrer Gruppe bleiben.<br />

Wird eine weitere Betreuung für notwendig erachtet, können <strong>die</strong><br />

schon 14jährigen in ein Projekt für <strong>die</strong> Jugendlichen überwechseln<br />

und dort an den Sozialen Trainings teilnehmen.<br />

Die Kinder können an den Gruppen wiederholt teilnehmen, entscheidend<br />

sind der aktuelle Entwicklungsstand und <strong>die</strong> Indikation<br />

»straffällig« oder »von Straffälligkeit bedroht«. Es müssen also entweder<br />

polizeiliche Anzeigen oder massive Probleme in Familie oder<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!