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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Methoden<br />

Grundverständnis<br />

System »Schule«<br />

Positives Konfliktverständnis<br />

49 Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

für eine intensivere Mitarbeit zu gewinnen. Auch <strong>die</strong> Eltern werden<br />

(auch aufgrund der knappen personellen Besetzung) nicht zufriedenstellend<br />

erreicht. Ein Elternabend allein ist zu wenig, gezieltere und<br />

intensivere Zusammenarbeit wäre erforderlich.<br />

Schüler-Streit-Schlichtung (Mediation) wurde zunächst in den USA<br />

entwickelt und erprobt. Inzwischen wird <strong>die</strong>se Methode auch in<br />

Deutschland, vorwiegend in Nordrhein-Westfalen und Hessen (siehe<br />

den Beitrag von Christiane S<strong>im</strong>sa in <strong>die</strong>sem Band), erfolgreich an<br />

Schulen praktiziert. Erfahrungsberichte und ausgearbeitete Trainingsprogramme<br />

liegen vor. An <strong>die</strong>se Vorarbeiten konnte bei der Umsetzung<br />

des Ansatzes an Münchner Schulen angeknüpft werden. Weiterentwicklungen<br />

und Modifizierungen konnten entsprechend den<br />

spezifischen Bedingungen und Anforderungen realisiert werden. Ein<br />

unverzichtbarer Grundsatz in der Durchführung des Konfliktbehandlungs-Konzepts<br />

war <strong>die</strong> jederzeitige enge Abst<strong>im</strong>mung gemeinsam<br />

<strong>mit</strong> den Schülerinnen und Schülern sowie <strong>mit</strong> den Lehrkräften. Entwicklung<br />

und Planung des Vorgehens, Reflexion der Zwischenstände<br />

und -erfahrungen sind nur gemeinsam <strong>mit</strong> allen Beteiligten möglich.<br />

Klasse und Schule sind soziale Systeme, in denen Lehrkräfte sowie<br />

Schülerinnen und Schüler best<strong>im</strong>mten Bedingungen unterworfen<br />

sind, in definierten Beziehungen zueinander stehen. Sie sind Personen<br />

<strong>mit</strong> unterschiedlichen Erfahrungen, Erwartungen und Bedürfnissen,<br />

sie stehen (leben) in formeller und informeller Beziehung <strong>mit</strong>einander.<br />

Die Schule gibt ihnen einen Rahmen vor (Schulstunden, Noten,<br />

Lehrplan etc.), in dem sie sich bewegen. Ihr Verhalten und Handeln<br />

(in der Schule) existiert nicht unabhängig von <strong>die</strong>sen Rahmenbedingungen.<br />

Konflikte und Störungen zwischen den Beteiligten müssen<br />

deshalb <strong>im</strong> Kontext des (schulischen) Lebens betrachtet werden.<br />

Gründe für <strong>die</strong> Schwierigkeiten dürfen nicht nur bei den einzelnen<br />

Personen und ihren Biografien gesucht werden. Veränderungen und<br />

da<strong>mit</strong> Lösungen sind nur durch Auseinandersetzungen <strong>mit</strong> dem<br />

System und unter Einbeziehung der Rahmenbedingungen möglich.<br />

Versuche, das Verhalten einer Person auch aus dem jeweiligen (schulischen)<br />

Kontext zu erklären und nicht nur <strong>mit</strong> seinem Charakter oder<br />

seinen personalen Eigenheiten, machen Beziehungsmuster oder Regelkreise<br />

deutlich, in denen sich <strong>die</strong> Verhaltensweisen von Personen<br />

wechselseitig bedingen.<br />

Dem Ansatz liegt ein positives Konfliktverständnis zugrunde. Konflikte<br />

sind <strong>im</strong> Zusammenleben von Menschen notwendig. Sie sind Auseinandersetzung<br />

und Kommunikation, sind nicht <strong>im</strong>mer störend<br />

oder destruktiv. Entscheidend ist, wie Konflikte wahrgenommen und<br />

bearbeitet werden. Nicht der Konflikt selbst ist das Problem, sondern<br />

häufig der Erfahrungsmangel <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> ihm. Werden Konflikte<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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