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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Durchführung und<br />

Inhalte des Trainings<br />

41 Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Kinder zu beleidigen oder zu verletzen. Sie sollten erfahren, daß sie<br />

den <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> der eigenen Wut und <strong>die</strong> Bereitschaft, sich untereinander<br />

zu helfen, genauso lernen können, wie das Lesen und<br />

Schreiben.<br />

Den Kindern wurden als Grundregeln vorgestellt:<br />

1. Nicht schlagen<br />

In der Klasse taucht z.B. folgende Situation auf: P. n<strong>im</strong>mt E. den Ra<strong>die</strong>rgummi<br />

weg, E. will <strong>die</strong>sen wieder zurückreißen und P. schlägt E.<br />

dann auf <strong>die</strong> Finger. Anhand <strong>die</strong>ses Beispiels wurde <strong>mit</strong> den Kindern<br />

besprochen, was Wut auslöst und was man außer Schlagen noch<br />

tun kann, um eine derartige Situation zu entschärfen.<br />

2. Nicht beleidigen<br />

Mit den Kindern wurde besprochen, welche Ausdrücke andere verletzen<br />

und welche Auswirkungen Gefühlsverletzungen haben.<br />

3. Wieder gutmachen<br />

Hier wurde den Kindern ver<strong>mit</strong>telt, daß Streit <strong>im</strong>mer wieder entsteht,<br />

aber daß sie etwas tun können, um <strong>die</strong> Verletzung und den<br />

Ärger vom anderen wiedergutzumachen. Die Einsicht in ihr Fehlverhalten<br />

wurde entwickelt bzw. gestärkt.<br />

Diese Regeln wurden jeweils bei entsprechendem Anlaß eingeführt,<br />

erklärt und, in Form von Merkschildern <strong>mit</strong> rotem bzw. grünem<br />

Rand, ähnlich den Stopp- und Verkehrsschildern, gut sichtbar in der<br />

Klasse aufgehängt. Da<strong>mit</strong> gingen <strong>die</strong> Regeln in den schulischen Alltag<br />

über und können zukünftig bei Konfliktsituationen in der Klasse<br />

<strong>im</strong>mer wieder erinnert werden.<br />

Vor Beginn sollte das gesamte Lehrerkollegium über <strong>die</strong> Trainingsinhalte<br />

informiert werden. Der Diskussions- und Informationswunsch<br />

der Lehrkräfte sollte ausreichend befriedigt sein, bevor das Projekt<br />

startet. Hilfreich vor allem auch für spätere Evaluationszwecke war<br />

es, wenn <strong>die</strong> Klassenlehrerin vor der Durchführung des Projekts ein<br />

Soziogramm erstellte und <strong>die</strong>ses am Ende des Trainings wiederholt<br />

wurde.<br />

Das Trainingsprogramm umfaßte in der Regel 14 Sitzungen, konnte<br />

je nach Bedarf aber auch modifiziert werden.<br />

Bisherige Erfahrungen weisen darauf hin, daß ein von einer Fachkraft<br />

gemeinsam <strong>mit</strong> der Klassenlehrerin durchgeführtes Training<br />

Vorteile hat. So führte <strong>die</strong>s in der Vergangenheit stets zu einer Arbeitsteilung,<br />

<strong>die</strong> für <strong>die</strong> reibungslose Durchführung hilfreich war.<br />

Die Mitarbeiterin der Beratungsstelle war für <strong>die</strong> Einführung und <strong>die</strong><br />

Durchführung der Übungen zuständig, während sich <strong>die</strong> Klassenlehrerin<br />

vor allem um <strong>die</strong> manchmal notwendige Motivierung der<br />

Schülerinnen und Schüler kümmerte. Sie erläuterte hin und wieder<br />

den Übungsablauf, wenn Verständnisprobleme oder Konzentrationsschwierigkeiten<br />

auftraten.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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