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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Team<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Diese aufwendige personelle und bauliche Ausstattung ist für eine<br />

so stark binnenorientierte und enge Beziehungsarbeit wichtig und<br />

sinnvoll, wenngleich <strong>die</strong> hier beschriebene Einrichtung gerade in<br />

der baulichen Ausstattung <strong>im</strong> Vergleich <strong>mit</strong> anderen geschlossenen<br />

He<strong>im</strong>en besonders gut abschneidet.<br />

In jeder geschlossenen Gruppe stehen für max<strong>im</strong>al sieben Mädchen<br />

6,5 pädagogisch Beschäftige <strong>im</strong> Vollzeitschicht<strong>die</strong>nst bereit. Dazu<br />

kommt eine Stelle für eine Psychologin bzw. einen Psychologen, <strong>die</strong><br />

für jeweils zwei Gruppen therapeutische Aufgaben, aber v.a. Leitungsfunktionen<br />

inne haben. Diese gute personelle Ausstattung<br />

einer 1:1- Betreuung ist durch <strong>die</strong> Geschlossenheit, aber auch durch<br />

den intensivtherapeutischen Ansatz begründet. Eine gruppenübergreifend<br />

tätige Motopädagogin erweitert das gruppen-sozialtherapeutische<br />

Setting. Daneben steht den Mädchen ein allgemeinärztlicher,<br />

ein gynäkologischer und ein psychiatrischer Fach<strong>die</strong>nst zur<br />

Verfügung. Darüber hinaus sind <strong>im</strong> Haus Verwaltungskräfte, Koch<br />

und Küchen<strong>mit</strong>arbeiterinnen und Hauswirtschafterinnen angestellt.<br />

Alle Stellen <strong>im</strong> pädagogischen Bereich der Gruppen sind als Planstellen<br />

für Diplom-Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen (FH) vorgesehen.<br />

Dieser Berufsgruppe gehören <strong>die</strong> meisten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter an. Darüber hinaus arbeiten in den multidisziplinär<br />

besetzten Teams Beschäftigte aus weiteren Professionen: Pädagogik,<br />

Sonderpädagogik, Heilpädagogik, Heilerziehungspflege. Häufig<br />

haben <strong>die</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter therapeutische Zusatzqualifikationen<br />

wie z.B. in Motopä<strong>die</strong>, Familientherapie etc. Daneben<br />

sind für <strong>die</strong> therapeutischen Bereiche und für Leitungsfunktionen<br />

Planstellen für Diplom-Psychologinnen und Diplom-Psychologen<br />

vorhanden.<br />

In den Teams arbeiten neben den Frauen opt<strong>im</strong>alerweise zwei Männer<br />

<strong>mit</strong>. Aufgrund des geschlechtshomogenen Ansatzes wurde und<br />

wird <strong>im</strong>mer wieder <strong>die</strong> Frage diskutiert, ob Männer überhaupt <strong>im</strong><br />

Gruppen<strong>die</strong>nst des geschlossenen Mädchenhe<strong>im</strong>es arbeiten sollen.<br />

Die Entscheidung dafür basiert auf der Annahme, daß es für Mädchen<br />

<strong>mit</strong> problematischen Erfahrungen <strong>mit</strong> Männern gerade wichtig ist,<br />

ein anderes als das bisher erlebte Beziehungsangebot von und zu<br />

Männern zu erleben. Dabei ist <strong>die</strong> Wahrung der Privatsphäre der<br />

Mädchen durch <strong>die</strong> männlichen Mitarbeiter – soweit pädagogisch<br />

möglich – eine besondere Aufgabe. Das verlangt von den Männern<br />

zusätzliche Reflexion der eigenen Geschlechterrolle und ihrer Nähe<br />

und Distanz zu den Mädchen. In <strong>die</strong>sem Bereich liegen noch große<br />

Entwicklungspotentiale für Männer, da <strong>die</strong> Reflexion der eigenen<br />

Rolle <strong>im</strong> Kontext geschlechtsspezifischer Arbeit nicht <strong>im</strong>mer <strong>die</strong> notwendige<br />

Beachtung findet. Dennoch ist <strong>die</strong> gemischtgeschlechtliche<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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