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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Strukturelle Prävention<br />

32<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

log über <strong>die</strong> Grundlagen von Erziehung. Das, was in den Schulungen<br />

erlebt wurde, ist später Modell für <strong>die</strong> Gestaltung von Elternabenden<br />

in der eigenen Einrichtung.<br />

Die Schulungen zur frühen Gewaltprävention führten dazu, daß <strong>im</strong><br />

Alltag von Kindertagesstätten, Horten und zum Teil auch schon in<br />

Grundschulen Erzieherinnen und Lehrkräfte ermutigt wurden, auf<br />

<strong>die</strong> Eltern zuzugehen und <strong>mit</strong> ihnen gemeinsam nach Lösungen zu<br />

suchen. Reichte <strong>die</strong>s nicht aus, wandten sich wesentlich mehr Erzieherinnen<br />

und Lehrerinnen als früher <strong>mit</strong> dem Anliegen an <strong>die</strong> Beratungsstelle,<br />

dabei unterstützt zu werden und soweit wie möglich<br />

<strong>die</strong> Kinder selbst zu fördern. Wenn <strong>die</strong>s nicht genügte und <strong>die</strong> Mitarbeit<br />

der Eltern unverzichtbar war, gelang es aufgrund der Vorarbeiten<br />

fast <strong>im</strong>mer, sie dazu zu motivieren. Auch <strong>die</strong> Ver<strong>mit</strong>tlung an<br />

<strong>die</strong> Beratungsstelle gelang meistens, denn es ist ein großer Unterschied,<br />

ob man <strong>die</strong> Eltern um »Mithilfe« bittet oder sagt, das Kind<br />

sei schwer gestört bzw. <strong>mit</strong> der Familie könne etwas nicht st<strong>im</strong>men.<br />

Durch zeitgleiche Arbeit <strong>mit</strong> den Familien und den Sozialisationsinstanzen<br />

wird <strong>die</strong> Einzelfallarbeit erleichtert und <strong>die</strong> Beratungsstelle<br />

spart trotz des anscheinend höheren Aufwands <strong>im</strong> Ergebnis Zeit.<br />

Weil das Umfeld <strong>mit</strong> einbezogen wird, sind <strong>die</strong> Ergebnisse besser<br />

und dauerhafter. Der Vertrauensschutz wird beachtet, Informationen<br />

aus der Familie oder aus Kindertagesstätte oder Schule werden<br />

nicht weitergegeben.<br />

Angesichts von nur sechs Planstellen bei einem Einzugsbereich von<br />

über 100.000 Einwohnern wäre ohne <strong>die</strong> beschriebene entlastende<br />

Wirkung für <strong>die</strong> alltägliche Fallarbeit Gewaltprävention in dem von<br />

der Beratungsstelle durchgeführten Ausmaß nicht möglich gewesen.<br />

Über <strong>die</strong> Fortbildung hinaus hat auch <strong>die</strong> Arbeit der Beratungsstelle<br />

in den regionalen Gremien zur Gewaltprävention beigetragen. Aufgrund<br />

der Mitarbeit <strong>im</strong> Präventionsrat hat sich 1996 in Hainburg eine<br />

Arbeitsgruppe aus Kindertagesstätten, Horten und Grundschulen<br />

gegründet, an der auch <strong>die</strong> Beratungsstelle beteiligt war. Diese Arbeitsgruppe<br />

suchte nach gemeinsamen Lernzielen und Übungen für<br />

erwünschtes Sozialverhalten innerhalb der Einrichtungen und in den<br />

Familien. Die Ergebnisse wurden als »Zukunft braucht Zusammenarbeit«<br />

zusammengefaßt und veröffentlicht. In Seligenstadt gründeten<br />

sich, vom »Netzwerk soziale Arbeit« initiiert, 1997 vier stadtteilbezogene<br />

Arbeitsgruppen, dazu ein Koordinationskreis und später<br />

ein Redaktionsteam.<br />

In <strong>die</strong>sen Arbeitsgruppen sind Beschäftigte aus Kindertagesstätten,<br />

Grundschulen, Sonderschule, Horten und Kinderclubs sowie Eltern<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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