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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Vorgeschichte<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Im Netzwerk macht jedes Mitglied auf Probleme <strong>im</strong> Sozialraum aufmerksam.<br />

Dann sind folgende Fragen zu klären:<br />

1. Kann eine <strong>im</strong> Netzwerk vertretene Einrichtung durch Erweiterung<br />

ihres Angebotprofils das Problem bearbeiten?<br />

2. Wenn nicht, kann das Problem durch Kooperation gelöst werden?<br />

3. Falls nicht, ist ein neues Angebot erforderlich? Informationen und<br />

Erfahrungen von anderen sollen genutzt werden.<br />

4. Falls ja, zu welchem Träger paßt das neue Angebot am besten?<br />

5. Die Vorschläge werden schriftlich an alle Magistrats<strong>mit</strong>glieder<br />

weitergeleitet und da<strong>mit</strong> zeitgleich an alle politische Parteien. Gelegentlich<br />

wird durch eine begleitende Pressearbeit der jeweiligen<br />

Angelegenheit eine noch etwas größere Bedeutung verliehen.<br />

Als <strong>die</strong> Beratungsstelle vor 20 Jahren <strong>mit</strong> ihrer Arbeit begann, dominierte<br />

in Erziehungs- und Familienberatungsstellen eine individuumzentrierte<br />

Arbeitsweise. Konkret heißt <strong>die</strong>s, daß überwiegend Einzeltherapien<br />

für Erwachsene und Spieltherapien für Kinder durchgeführt<br />

wurden. Sehr früh wurde in der Beratungsstelle Seligenstadt<br />

ein Perspektivenwechsel vollzogen. Der Blick wurde nicht nur auf<br />

das Individuum gerichtet, sondern sein Verhalten wurde auch <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

<strong>mit</strong> seiner Herkunftsfamilie gesehen. Inzwischen sind<br />

Familientherapie und eine systemische Arbeitsweise in den meisten<br />

Erziehungs- und Familienberatungsstellen vorherrschend.<br />

Die Beratungsstelle Seligenstadt geht noch darüber hinaus und bezieht<br />

– wenn irgend möglich – in <strong>die</strong> Arbeit <strong>mit</strong> den Familien auch<br />

Sozialisationsinstanzen wie Kindertagesstätten und Schulen <strong>mit</strong> ein.<br />

Dies hat sich als wirkungsvoll erwiesen. Seit etwa zehn Jahren hat<br />

<strong>die</strong> »Lebensweltorientierung« in der Beratung eine <strong>im</strong>mer größere<br />

Bedeutung gewonnen. Ziel ist es, auf <strong>die</strong> Bedingungen, unter denen<br />

Kinder, Jugendliche und deren Familien in den jeweiligen Kommunen<br />

oder Stadtteilen leben, positiv Einfluß zu nehmen. Dazu <strong>die</strong>nt<br />

auch <strong>die</strong> aktive Mitarbeit in den »Netzwerken soziale Arbeit« und in<br />

»Präventionsräten«. Diese haben sich auch als geeignet erwiesen,<br />

<strong>die</strong> gewaltpräventive Arbeit von Kindertagesstätten, Horten, Grundschulen<br />

einschließlich der Betreuungsangebote zu koordinieren.<br />

In der Gemeinde Hainburg und in der Stadt Seligenstadt haben sich<br />

inzwischen alle Einrichtungen, <strong>die</strong> Kinder erziehen, gemeinsam auf<br />

zentrale Erziehungsziele verständigt.<br />

Die Schulungen zur frühen Gewaltprävention begannen <strong>im</strong> Jahr<br />

1993, als bei einem Treffen <strong>mit</strong> Leiterinnen von Kindertagesstätten<br />

<strong>die</strong> Idee entstand, <strong>die</strong> bisherigen Fortbildungsnach<strong>mit</strong>tage der Beratungsstelle<br />

zu einer gezielten Fortbildungsreihe zur Gewaltprävention<br />

zusammenzufassen und neue Elemente hinzuzufügen.<br />

Hintergrund war <strong>die</strong> Erfahrung, daß <strong>im</strong>mer mehr Kinder dazu neigen,<br />

Grenzen zu überschreiten. In Konflikten wird schnell zugeschlagen,<br />

es gibt scheinbar kein Halten mehr, selbst wenn der Unterlegene<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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