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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Zu Beginn der Gruppenarbeit sollen <strong>die</strong> Kinder Vertrauen zu den anderen<br />

und zu den Gruppenleitern entwickeln. Danach können sie<br />

langsam Gefühle und Meinungen äußern, Veränderungen und neue<br />

Inhalte zulassen. Die Themen der Kurse richten sich vorwiegend an<br />

den Interessen der Kinder aus. Sie best<strong>im</strong>men das Programm <strong>mit</strong>,<br />

legen <strong>die</strong> Gruppenregeln fest. So werden eine Reihe von Unternehmungen<br />

auch außerhalb des Projekts eingeplant, denn <strong>die</strong> Kinder<br />

kennen häufig <strong>die</strong> Freizeitangebote selbst in ihrer Umgebung nicht.<br />

Da Sexualität und Liebesbeziehungen bereits für <strong>die</strong> 12- bis 14jährigen<br />

wichtige Themen sind, wird darauf ebenfalls eingegangen. So<br />

wurde vom Projekt ein »Liebesspiel« entwickelt, in dem <strong>die</strong> Körperfunktionen<br />

und deren Bezeichnungen, verschiedene Sexualpraktiken<br />

und vor allem auch Verhütungsmöglichkeiten angesprochen werden.<br />

In alle Einheiten sind kleine Rollenspiele zu Themen, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Alltag<br />

der Kinder vorkommen eingebaut.<br />

Im Verlauf der Gruppenarbeit werden aber auch <strong>die</strong> Delikte <strong>im</strong>mer<br />

wieder thematisiert. Die Hintergründe, das Erleben und <strong>die</strong> Gefühle<br />

während der Tat und danach spielen eine wesentliche Rolle. So wird<br />

u.a. danach gefragt, wie Eltern und Freunde auf <strong>die</strong> Tat reagiert haben<br />

oder wie sich das Leben des Kindes nach der Tat verändert hat.<br />

In Rollen- oder Planspielen wird alternatives Verhalten entwickelt<br />

und ausprobiert sowie in der Gruppe diskutiert.<br />

Der Gruppenverlauf wird in einem Tagebuch dokumentiert. Da<strong>mit</strong><br />

lassen sich Veränderungen bei den Kindern feststellen und Korrekturen<br />

für den Kurs ableiten. Dies ist auch Grundlage für <strong>die</strong> Einzelgespräche,<br />

<strong>die</strong> unabhängig von aktuellen Ereignissen stattfinden<br />

sowie für den ausführlichen Entwicklungsbericht, der über jedes<br />

Kind für das Jugendamt erstellt wird.<br />

In den Schulferien finden keine Gruppennach<strong>mit</strong>tage, aber gemeinsame<br />

Wochenenden oder erlebnispädagogische Angebote (z.B.<br />

Höhlenerkundungen, Klettern, Kanufahren) statt. Meist sind zwei<br />

solche Aktivitäten eingeplant, aber das ist abhängig von den jeweiligen<br />

sachlichen und personellen Gegebenheiten. Die Wochenenden<br />

sollen den Zusammenhalt der Gruppe festigen, das enge und intensive<br />

Zusammenleben stößt Prozesse an und macht Schwierigkeiten<br />

einzelner deutlich.<br />

Die erlebnispädagogischen Angebote werden – je nach Jahreszeit –<br />

auf Jugendcampingplätzen, in Selbstversorgerhäusern oder Jugendherbergen<br />

durchgeführt. Allerdings haben Jugendherbergen wegen<br />

der Hausregeln und der notwendigen Rücksicht auf andere Gruppen<br />

besondere Beschränkungen.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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