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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Mediatorentraining<br />

und -coaching<br />

(Schüler-Streit-Schlichtung)<br />

Fortbildungsveranstaltungen <strong>mit</strong><br />

Lehrkräften und Fachteams<br />

52<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

halb der nächsten vier Wochen wird <strong>die</strong> Klasse dann erneut aufgesucht,<br />

Entwicklungen und offene Fragen können besprochen werden.<br />

Allerdings wäre eine wesentlich intensivere Nachbetreuung – als<br />

bisher möglich – aus der Sicht des Projekts erforderlich, um nachhaltige<br />

Veränderungen zu bewirken. Nach den Projekttagen sollten <strong>die</strong><br />

Klassen bei der Einübung konstruktiver Verhaltensweisen kontinuierlich<br />

begleitet werden.<br />

Schülerinnen und Schüler lernen in <strong>die</strong>sem Training, zwischen Konfliktparteien<br />

zu ver<strong>mit</strong>teln. Die auf der Peer-Mediation aufbauende<br />

Schlichtung nutzt den Einfluß der Gleichaltrigengruppe (Peer-Group)<br />

in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie integriert <strong>die</strong>sen<br />

Einfluß in ein pädagogisches Konzept, in dem Kinder und Jugendliche<br />

nicht nur als Problemverursacher, sondern auch als Problemlöser<br />

gesehen werden. Die Teilnahme an <strong>die</strong>sem Training ist zwar freiwillig,<br />

doch ist nicht ausgeschlossen, daß Schülerinnen oder Schüler gezielt<br />

von Lehrkräften für <strong>die</strong> Teilnahme motiviert werden. Allerdings sollen<br />

nicht nur <strong>die</strong>jenigen Schülerinnen oder Schüler teilnehmen, <strong>die</strong> als<br />

sozial kompetent gelten bzw. einen »guten Ruf« haben, sondern es<br />

sollen auch solche Kinder als Streitschlichter gewonnen werden, <strong>die</strong><br />

häufig stören oder sich eher still und unauffällig zurückziehen. Die<br />

Trainingsgruppen werden jahrgangsübergreifend zusammengefaßt.<br />

Das Projekt bereitet das Ausbildungsprogramm (Konflikttraining und<br />

Streit-Schlichtung) vor und führt es durch. Lehrkräfte müssen das<br />

Training jedoch begleiten, denn sie sollen anschließend als »Coach«<br />

und Ansprechpartner zur Verfügung stehen bzw. den Einsatz unterstützen<br />

und koordinieren. Unabhängig davon bietet aber das Projekt<br />

für einige Zeit nach dem Training eine Praxisbegleitung an. Die Ausbildung<br />

sollte als Blockveranstaltung stattfinden, wird jedoch auch<br />

über einen längeren Zeitraum angeboten.<br />

In verschiedenen Fortbildungsveranstaltungen wird den Lehrkräften<br />

angeboten, sich intensiver <strong>mit</strong> Konflikten auseinanderzusetzen und<br />

systemische Konfliktbehandlung kennenzulernen. Der Einstieg findet<br />

über das eigene Konflikterleben statt. »Wo erlebe ich (in meiner<br />

Schule) Konflikte? Wie erlebe ich Konflikte? Wie verhalte ich mich in<br />

Konfliktsituationen?« Danach werden systemische Ansätze der Konfliktanalyse<br />

und mediative Interventionsmethoden vorgestellt und<br />

auf ihre Tauglichkeit für den Alltag der Lehrkräfte überprüft. Das<br />

Konzept basiert nicht auf einem »Richtig« oder »Falsch«, es geht um<br />

<strong>die</strong> Reflexion von Handlungsstrategien, um neue Möglichkeiten der<br />

Konfliktlösung. Lehrkräfte müssen oft spontan reagieren und haben<br />

erst später Zweifel und Unsicherheiten über das eigene Handeln.<br />

Systemische und kommunikationstheoretische Kenntnisse eröffnen<br />

neue Blicke auf Aktion und Reaktion, machen Verhaltensalternativen<br />

möglich. Eine langfristige Zusammenarbeit des Projekts <strong>mit</strong> einzelnen<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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