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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Mediation und<br />

Schulprogramm<br />

Etablierung von<br />

Mediation in der Schule<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

akzeptieren best<strong>im</strong>mte Regeln für den Ablauf des Mediationsgesprächs,<br />

z.B. Vertraulichkeit des Gesagten nach außen, Toleranz gegenüber<br />

der Meinung des anderen und gegenseitigen Respekt bzw.<br />

Achtung bei der Kommunikation. Wenn <strong>die</strong> Konfliktparteien zu einer<br />

einverständlichen Lösung ihres Konflikts gekommen sind, wird<br />

<strong>die</strong>se schriftlich fixiert und unterschrieben. Bei Konflikten zwischen<br />

Schülern wird zugleich ein Termin festgesetzt, zu dem der Mediator<br />

<strong>die</strong> Einhaltung der Vereinbarung oder eine eventuell erforderliche<br />

Nachbesserung überprüft.<br />

Schulen, <strong>die</strong> konstruktive Konfliktbearbeitung langfristig etablieren<br />

wollen, versuchen, Mediation in ihr Schulkonzept bzw. -programm<br />

zu integrieren. Dabei werden, je nach Schultyp und pädagogischem<br />

Profil der einzelnen Schule, verschiedene Modelle entwickelt.<br />

Projekte der Schulmediation gibt es inzwischen in fast allen Bundesländern.<br />

In <strong>die</strong>sem Kapitel sollen jedoch in erster Linie Ansätze der<br />

Schulmediation in Hessen dargestellt werden, <strong>die</strong> aber durchaus auf<br />

andere Schulen übertragbar sind.<br />

Mediation wird in der Regel auf einem pädagogischen Tag oder in<br />

einer Schulkonferenz vorgestellt, und das Lehrerkollegium entscheidet,<br />

ob es <strong>die</strong>ses Verfahren in der Schule einführen will. Interessierte<br />

Lehrkräfte nehmen dann an einer mehrstündigen Einführung in <strong>die</strong><br />

Aspekte der Mediation (Basistraining) teil. Soweit eine entsprechende<br />

Nachfrage besteht, wird für Lehrer, <strong>die</strong> das Basistraining absolviert<br />

haben, ein Aufbaukurs durchgeführt, in dem an Hand fiktiver<br />

oder realer aktueller Probleme der Schule <strong>die</strong> Methode der Mediation<br />

geübt wird. An <strong>die</strong> Schulung der Lehrer anschließend oder parallel<br />

dazu werden Schüler <strong>mit</strong> Mediation vertraut gemacht. In vielen<br />

Schulen des Frankfurter und Offenbacher Raums kommen dabei<br />

Programme konstruktiver Konfliktbearbeitung zum Tragen, <strong>die</strong> vom<br />

Jugendbildungswerk der Stadt Offenbach <strong>im</strong> Rahmen eines Modellprojekts<br />

seit 1994 für Schulen und Jugendeinrichtungen entwickelt<br />

wurden. Diese werden in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Klassenlehrern<br />

für verschiedene Klassenstufen bzw. Jahrgänge in Form von Projekttagen<br />

durchgeführt.<br />

Be<strong>im</strong> Eingangsprogramm für 5. und 6. Klassen soll das Zusammenwachsen<br />

der neu gebildeten Klassengemeinschaft und ein kooperativer<br />

<strong>Umgang</strong> zwischen den Schülern gefördert werden. Das Regeln<br />

von Streitigkeiten ist nur ein Element der Ausbildung; in altersgemäßen<br />

spielerischen Übungen werden Themen wie »unsere Klassengemeinschaft«,<br />

»Kennenlernen«, »<strong>mit</strong>einander reden«, »Probleme<br />

bearbeiten« und »gemeinsame Regeln aufstellen« behandelt. Das<br />

Sensibilisierungsprogramm für <strong>die</strong> Klassenstufen 7 bis 10 <strong>die</strong>nt dem<br />

Erlernen des konstruktiven <strong>Umgang</strong>s <strong>mit</strong> Konflikten und des Ver-<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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