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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Methoden<br />

Arbeitsabläufe<br />

Kontakt – und Diagnosephase<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Das JKPP setzt – <strong>mit</strong> der Zielsetzung: Prävention – auf einer pädagogisch-psychologischen<br />

Interventionsebene an. Da<strong>mit</strong> sollen das<br />

Kind und <strong>die</strong> Familie umfassend unterstützt werden, um weitere<br />

Gefährdungen zu reduzieren. Vor allem grundlegende soziale Kompetenzen<br />

wie Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, Kooperationsbereitschaft<br />

und -fähigkeit und das Selbstwerterleben und Selbstvertrauen<br />

sollen entwickelt und ausgebaut werden.<br />

Weil delinquentes Verhalten meist mehrere Ursachen hat, sind verschiedene<br />

Ebenen zu berücksichtigen.<br />

Zunächst existieren Einflüsse aus der Gesellschaft <strong>mit</strong> ihren Werteund<br />

Sinnstrukturen, ihrem Rechtsempfinden, ihrer Geschichte usw.<br />

Diese Einflüsse werden durch Einrichtungen, Institutionen und<br />

Gruppen, <strong>mit</strong> denen Kinder konfrontiert sind, ver<strong>mit</strong>telt. Dies ist in<br />

erster Linie <strong>die</strong> Familie, <strong>die</strong> <strong>im</strong>mer noch den größten Einfluß auf <strong>die</strong><br />

Sozialisation von Kindern hat, aber dazu zählen auch Schulen, Einrichtungen<br />

der Jugendhilfe sowie <strong>mit</strong> zunehmendem Alter <strong>die</strong><br />

Gruppen Gleichaltriger (Clique).<br />

Durch eine systemische Arbeitsweise <strong>im</strong> Sinne komplexer und vernetzender<br />

Betrachtung wird es möglich, <strong>die</strong>se Einflußfaktoren auf<br />

das (delinquente) Verhalten zu berücksichtigen.<br />

Dabei muß Offenheit in zweierlei Hinsicht gegeben sein:<br />

1. Die Offenheit der Auswahl der Kooperationspartner und der<br />

Ansprechpartner aus dem sozialen System des Kindes und<br />

2. <strong>die</strong> Offenheit der Methoden.<br />

Kooperationspartner sind von seiten des Jugendamtes der Allgemeine<br />

Soziale Dienst (ASD) und <strong>die</strong> Jugendsozialarbeit, Polizei, Freie<br />

Träger und Schulen. Ansprechpartner aus dem sozialen System des<br />

Kindes sind vorrangig Eltern, Geschwister, Großeltern, Freunde,<br />

Cliquen, Lehrer, Schulklassen und Lebensgefährten von Eltern. Denn<br />

<strong>die</strong>se Kooperationspartner bzw. Angehörigen und Freunde leben<br />

un<strong>mit</strong>telbar <strong>mit</strong> dem Kind zusammen und sind so<strong>mit</strong> aktiv am Sozialisationsprozeß<br />

beteiligt.<br />

Methodisch ist es angeraten, eine Mischung aus Einzelbetreuung<br />

und -beratung in Verbindung <strong>mit</strong> sozialer Gruppenarbeit einzusetzen.<br />

Je nach Sachlage kann eine Ergänzung um weitere Methoden,<br />

insbesondere der sozialpädagogischen Familienhilfe, des Verhaltensund<br />

Kommunikationstrainings oder der Einsatz von Entspannungsverfahren<br />

entsprechend eines Baukastensystems erfolgen.<br />

In <strong>die</strong>ser Phase erfolgt der Erstkontakt <strong>mit</strong> dem Kind, seinen Eltern,<br />

der Schule, den Freunden und dem Lebensumfeld des Kindes. Vorrangig<br />

ist das Kennenlernen zwischen der Mitarbeiterin, dem Kind<br />

und seinen Eltern. Es wird ein Vertrauensverhältnis geschaffen, das<br />

während der Betreuung Offenheit ermöglicht. Außerdem werden<br />

Kind und Eltern motiviert, am Projekt <strong>mit</strong>zuwirken. Da<strong>mit</strong> am Ende<br />

<strong>die</strong>ser Kontaktphase Aussagen über <strong>die</strong> weitere Betreuung des Kin-<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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