09.01.2013 Aufrufe

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausschlußkriterien und<br />

Weiterver<strong>mit</strong>tlung<br />

134<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Innerhalb der Gruppe kam es nach einiger Zeit kaum noch zu Delikten<br />

und auch <strong>die</strong> Zahl gewalttätiger und strafbarer Handlungen<br />

außerhalb des gesicherten Gruppenrahmens verringerte sich deutlich.<br />

Vor allem hat sich <strong>die</strong> Zahl der Delikte, <strong>die</strong> in erster Linie aus<br />

Langeweile und Abenteuerlust begangen werden, reduziert. Die<br />

stabile Gruppensituation bietet genügend Rückhalt, auch schwierigere<br />

Kinder aufzufangen und <strong>mit</strong> ihnen positive Formen der Konfliktlösung<br />

auszuprobieren. Neben der körperlichen Aggressivität<br />

nahm auch <strong>die</strong> Zerstörungswut gegenüber Spielgeräten und Einrichtungsgegenständen<br />

ab.<br />

Gerade Kinder, <strong>die</strong> bereits zu Beginn ihrer Schulzeit in das Projekt<br />

kommen, erweisen sich als besonders interessiert und aufnahmefähig.<br />

Sie sind stolz, zur Gruppe zu gehören und entwickeln rasch<br />

ein positives Gruppen- und Zusammengehörigkeitsgefühl. Dies<br />

führte dazu, daß das Angebot auf <strong>die</strong> 6- bis 10jährigen beschränkt<br />

wurde und <strong>die</strong> Kinder zu einem Zeitpunkt erreicht wurden, an dem<br />

sich delinquentes Handeln noch nicht verfestigt hatte.<br />

Aus der Schule wird gemeldet, daß sich <strong>die</strong> Kinder nach einiger Zeit<br />

<strong>im</strong> Projekt besser in <strong>die</strong> Klassengemeinschaft integrieren, daß ihre<br />

Verhaltensauffälligkeiten, insbesondere <strong>die</strong> aggressiven Ausbrüche,<br />

stark abnehmen. Ihr Konzentrationsvermögen hat sich deutlich gesteigert,<br />

<strong>die</strong> schulischen Leistungen sind teilweise meßbar angestiegen,<br />

so daß bereits mehrere Kinder den Sprung in <strong>die</strong> Regelschule<br />

geschafft haben.<br />

Die Eltern berichten, daß Verhaltensauffälligkeiten zu Hause ebenfalls<br />

zurückgegangen sind, daß <strong>die</strong> Kinder sich sozial besser verhalten.<br />

Sie sind wesentlich ausgeglichener als zuvor und machen den<br />

Eltern »Freude«, sie können Frustrationen leichter aushalten und<br />

sind weniger aggressiv.<br />

Grundbedingung für <strong>die</strong> Arbeit <strong>mit</strong> den Kindern ist eine wenigstens<br />

geringe Bereitschaft der Eltern zur Zusammenarbeit. Wenn deshalb<br />

<strong>die</strong> Eltern trotz zahlreicher Bemühungen der ver<strong>mit</strong>telnden Stelle<br />

und des Trägers dazu nicht bereit sind, ist eine Zusammenarbeit<br />

nicht möglich. Ebenso setzt <strong>die</strong> Teilnahme am Projekt voraus, daß<br />

sich ein Kind in eine Kleingruppe einfügen kann. Neuaufnahmen<br />

von Kindern, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Kriterium nicht erfüllen, werden vermieden.<br />

Stellen dennoch Kinder eine zu große Belastung für <strong>die</strong> gesamte<br />

Gruppe dar und behindern <strong>die</strong> Gruppenarbeit drastisch, ist ein Verbleib<br />

in der Projektgruppe nicht sinnvoll. In Zusammenarbeit <strong>mit</strong> anderen<br />

sozialen Institutionen (z.B. dem ASD) werden dann alternative<br />

Unterbringungsmöglichkeiten gesucht, in manchen Fällen bis hin<br />

zur He<strong>im</strong>unterbringung.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!