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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Erster Nach<strong>mit</strong>tag<br />

Zweiter Nach<strong>mit</strong>tag<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

S<strong>im</strong>ulationen der <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> verschiedenen, aber jeweils für <strong>die</strong><br />

Einrichtungen typischen Konfliktsituationen eingeübt. Die Struktur<br />

sieht in der Regel wie folgt aus:<br />

Konflikte sollen als Chance zum sozialen Lernen begriffen und nicht<br />

als Störfaktor oder als Zeichen pädagogischer Unfähigkeit bewertet<br />

werden. Nicht der Ärger über das Verhalten der Kinder steht <strong>im</strong> Vordergrund,<br />

sondern der Blick wird darauf gelenkt, wie <strong>die</strong> Erzieherinnen<br />

den Konflikt wahrnehmen und aufgrund ihrer eigenen Lebenserfahrung<br />

bewerten. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen<br />

sind ihnen neue Reaktionsweisen <strong>im</strong> pädagogischen Alltagshandeln<br />

möglich. Methodisch geschieht <strong>die</strong>s, indem <strong>im</strong> Kurs <strong>mit</strong>hilfe von<br />

Entspannungsverfahren und angeleiteter Phantasiereisen <strong>die</strong> Erinnerung<br />

an Konfliktsituationen zwischen Kindern aktiviert wird. Was<br />

dabei erlebt wurde, wird als Bild gemalt und anschließend in der<br />

Kleingruppe besprochen. Diese Erfahrungen schaffen eine neue<br />

Sicht auf <strong>die</strong> Konflikte zwischen Kindern und ermöglichen einen Zugang<br />

zu konstruktiven Lösungen. Eine Evaluationsstu<strong>die</strong> der Evangelischen<br />

Fachhochschule Darmstadt hat gezeigt, daß ein Perspektivenwechsel<br />

den Teilnehmerinnen möglich war, und sie Konflikte<br />

tatsächlich als Chance zum sozialen Lernen begreifen und aufgreifen<br />

konnten.<br />

Zunächst werden ein »Leitfaden zur Konfliktlösung« und das »Versöhnungsritual«<br />

vorgestellt und dann in Rollenspielen erprobt und<br />

eingeübt. Beide lassen sich in Kindertagesstätten, Schulen und Familien<br />

einsetzen.<br />

Der »Leitfaden zur Konfliktlösung« fragt nach sich wiederholenden<br />

Konflikten. Gibt es Regeln zur Konfliktlösung oder können sie eingeführt<br />

werden? Stehen <strong>die</strong> erwachsenen Bezugspersonen hinter<br />

<strong>die</strong>sen Regeln? Was muß eventuell an den Regeln verändert werden,<br />

um Konsens bzw. Übereinst<strong>im</strong>mung zu erreichen? Kennen <strong>die</strong><br />

Kinder <strong>die</strong>se Regeln? Wie kann den Kindern eine Regel nahe gebracht<br />

werden? Welche Konsequenzen folgen auf Regelverletzungen?<br />

Worauf können sich erwachsene Bezugspersonen einigen?<br />

Sind <strong>die</strong> Konsequenzen sozial verträglich und <strong>mit</strong> den Grundwerten<br />

vereinbar? Ist eine Wiedergutmachung (nach dem Prinzip: sozial<br />

schädliches Verhalten durch sozial nützliches Verhalten ausgleichen)<br />

enthalten?<br />

Im »Versöhnungsritual« wird das Kind zunächst <strong>mit</strong> der Tat konfrontiert.<br />

Danach sollen Mitgefühl und Einsicht geweckt und Zeit zum<br />

Nachdenken gelassen werden. Das Gespräch darüber, »wie« <strong>die</strong><br />

Angelegenheit wieder in Ordnung gebracht werden kann, eine Hil-<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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