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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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34<br />

Team<br />

Grenzen des<br />

Arbeitsansatzes<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

Die Erziehungs- und Familienberatungsstelle verfügt über insgesamt<br />

6 Planstellen für Fach<strong>mit</strong>arbeiterinnen und Fach<strong>mit</strong>arbeiter und 1,5<br />

Planstellen für Mitarbeiterinnen in der Verwaltung. Wie in allen Erziehungsberatungsstellen<br />

ist das Fachteam gem. §28 KJHG aus verschiedenen<br />

Berufsgruppen zusammengesetzt, um einen möglichst<br />

breiten Zugang zu den Problemlagen der Bürger zu ermöglichen.<br />

Vertreten sind Psychologie, Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Soziologie,<br />

Medizin und Verwaltung. Alle haben eine oder mehrere therapeutische<br />

Zusatzqualifikationen abgeschlossen und unterliegen der<br />

Schweigepflicht. Langjährige Mitarbeit und seltener Personalwechsel<br />

sorgen für Kontinuität und Verläßlichkeit für <strong>die</strong> Bürger.<br />

Für Kinder sind der Eintritt in <strong>die</strong> Kindertagesstätte und der Beginn<br />

der Schulzeit wichtige Ereignisse <strong>im</strong> Leben. Beide Übergänge lassen<br />

sich durch Kooperation von Eltern, Kindertagesstätten und Grundschulen<br />

für <strong>die</strong> Kinder sanfter und »sozial verträglicher« gestalten.<br />

Ganz anders sieht es <strong>mit</strong> dem Übergang von der Grundschule zu<br />

den weiterführenden Schulen aus. Hier gibt es harte Brüche, <strong>die</strong><br />

dazu führen können, daß durchaus begabte Kinder in der weiterführenden<br />

Schule versagen. Die gewaltpräventive Arbeit der Beratungsstelle<br />

findet hier ihre Grenze, weil bisher kaum ein Ansatz von<br />

Kooperation zwischen weiterführenden Schulen und Grundschulen<br />

erkennbar ist.<br />

In Kindertagesstätten und in Schulen herrschen unterschiedliche<br />

Kooperationserfahrungen. Erzieherinnen sind durch Ausbildung und<br />

Fortbildungsveranstaltungen gewöhnt, den Blick auch auf eigenes<br />

Verhalten zu richten. Entsprechend wünschen sie sich Fortbildungen<br />

<strong>mit</strong> Selbsterfahrungsanteilen, z.B. <strong>mit</strong> Rollenspielen oder S<strong>im</strong>ulationen<br />

von Alltagssituationen. Ausbildung und Fortbildung für Lehrkräfte<br />

sind dagegen auf <strong>die</strong> Wissensver<strong>mit</strong>tlung und <strong>die</strong> Einübung<br />

von Fähigkeiten hin orientiert. Didaktik und Arbeitsmaterialien werden<br />

geschätzt, Selbsterfahrungsanteile eher mißtrauisch und skeptisch<br />

beäugt. Erziehungs- und Familienberater, <strong>die</strong> <strong>mit</strong> Selbsterfahrungsanteilen<br />

gut vertraut sind, müssen sich bei <strong>die</strong>ser Zielgruppe<br />

umstellen.<br />

Im Kindertagesstätten- und Grundschulalter bietet sich <strong>die</strong> Kooperation<br />

<strong>mit</strong> den Suchtberatungsstellen an. Wünschenswert ist <strong>die</strong> Integration<br />

gewaltpräventiver Arbeit in <strong>die</strong> Angebote der örtlichen<br />

Jugendhilfe.<br />

In vielen Allgemeinen Sozialen Diensten (ASD) der Jugendämter<br />

herrscht allerdings <strong>im</strong>mer noch eine am Individuum zentrierte Sichtweise<br />

<strong>mit</strong> entsprechender Pathologieorientierung vor. Diese ist <strong>mit</strong><br />

der hier beschriebenen gewaltpräventiven Arbeit unvereinbar und<br />

Möglichkeiten der Kooperation sind dehalb nur eingeschränkt vorhanden.<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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