Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Träger
Team
Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention (Hrsg.):
Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz.
Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000
mit den Kindern aufzubauen ist viel Zeit erforderlich. Deshalb sollen
die Schwierigkeiten der Kinder wie z. B. Ladendiebstahl oder Konflikte
in der Schule in einer möglichst streßfreien Atmosphäre
zunächst erkannt und danach langsam bearbeitet werden. Ziel ist
der gemeinsame Weg, die gemeinsame Suche nach Lösungen. Beteiligt
werden dabei u.a. die Eltern, Schulsozialarbeit, Sozialarbeit
anderer Einrichtungen, Therapeuten. Bei den Kindern ist der Rückgriff
auf das soziale Gefüge einfacher als bei Jugendlichen. Allerdings
wird kein Kontakt ohne die Zustimmung der Kinder aufgenommen.
Bei eventuellen Gesprächen mit den Eltern ist Streetwork stets parteiisch,
versteht sich als »Anwalt« des Kindes. Die meisten Kontakte
mit den Kindern finden nicht in der Kontakt- und Beratungsstelle
statt sondern an ihren Treffpunkten.
Im Stadtteil ist die Zahl der von Streetwork erreichten Kinder, die
meist zwischen 12 und 13 Jahre alt sind, seit Beginn der Arbeit konstant
geblieben. Nur wenige sind delinquent, ihre Probleme haben
eher mit den »normalen Schwierigkeiten« im Prozeß des Aufwachsens
der Kinder zu tun. Probleme in Elternhaus und Schule, mit Erwachsenen
und manchmal auch untereinander bestimmen die Arbeit.
Delinquenz ist eher ein »Rand«problem oder in das gesamte Setting
eingebunden.
Wie abhängig Inhalte und Ausgestaltung von Streetwork je nach
Sozialraum und Situation der Klientel sind, zeigt die deutlich andere
Situation im Stadtzentrum. Dort erreicht Streetwork mehr und mehr
Kinder ab 12 Jahre mit Anhängigkeit von harten Drogen. Hier ist
das Drogenmilieu um den Hauptbahnhof bzw. in der Innenstadt von
großer Anziehungskraft. Unter diesen Bedingungen kann Streetwork
vorrangig Überlebenshilfe, d.h. die Versorgung mit warmen
Getränken und Lebensmitteln sowie die Verteilung von Kondomen
und Einwegspritzen bieten. Auch Aufklärungsarbeit wird geleistet
und die Kontakt- und Beratungsstelle Mitte wird immer wieder als
Anlaufpunkt empfohlen.
Streetwork ist beim Jugendamt mit einem eigenen Sachgebiet angesiedelt.
Anders als in vielen anderen Kommunen spielen in Leipzig
freie Träger in diesem Arbeitsfeld eine nachgeordnete Rolle.
Im Team arbeiten 20 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
zu gleichen Teilen Frauen und Männer. Die Teams sind immer
gemischtgeschlechtlich zusammengesetzt. Die Beschäftigten sind
als Diplomsozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie als Sozialpädagoginnen
und -pädagogen ausgebildet. Zu diesen Abschlüssen können
sich die im Team ebenfalls vertretenen staatlich anerkannten Erzieherinnen
und Erzieher sowie die Fachkräfte für soziale Arbeit berufsbegleitend
fortbilden lassen. Es werden aber auch Fortbildungen
z.B. zur Drogenproblematik, zum Umgang mit rechtsorientierten
www.dji.de/jugendkriminalitaet