Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Mediatoren –
Peer-Mediation
Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention (Hrsg.):
Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz.
Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000
Kompetenzen bei Lehrern und Schülern. Es kommt nicht nur zu einem
Überdenken eigener Schwächen und Stärken, von Rollen und
Vorurteilen, sondern auch zur Stärkung eines positiven Selbstwertgefühls
und Selbstvertrauens sowie zur Übernahme von Verantwortung
für die eigenen Handlungen. Mit Mediation sollte jedoch in
der Schule sorgfältig umgegangen werden: Konflikte, die keiner
Vermittlung durch neutrale Dritte bedürfen, sollen zwischen den
Konfliktparteien selbst bereinigt werden. Bei Auseinandersetzungen,
die so eskaliert sind, daß die Schule alleine im Rahmen ihrer
Möglichkeiten zu keiner Konfliktlösung mehr in der Lage ist, sollten
andere Institutionen, z.B. Einrichtungen der Jugendhilfe oder die
Polizei, eingeschaltet oder zumindest in das Verfahren eingebunden
werden. Mediation in der Schule ist nur ein Baustein zur gewaltfreien
konstruktiven Lösung von Konflikten.
Mediatoren können schulexterne Personen oder Mitglieder der
Schule sein. Inzwischen gibt es viele selbständig niedergelassene
Mediatoren, die neben der Vermittlung in Konfliktfällen auch Ausbildungseinheiten
in Mediation anbieten. Insbesondere die (freien)
Träger der Jugendhilfe sind im Mediationsbereich tätig; so haben
einige Vereine für Täter-Opfer-Ausgleich auch Angebote in Schulmediation.
In Frankfurt am Main steht seit diesem Jahr ein Streitschlichterpool
zur Verfügung, der 22 Konfliktvermittler aus dem
Schul- und Jugendhilfebereich umfaßt, die bei Konfliktfällen von
den Frankfurter Schulen kontaktiert werden können.
In den Schulen werden Schulleiter, Lehrer und Schulsozialarbeiter als
Mediatoren tätig; überwiegend steht aber die Idee im Vordergrund,
Schüler selbst als Streitschlichter einzusetzen (Peer-Mediation). Die
meisten Schulen, die Peer-Mediation bereits praktizieren, wählen
Schüler bestimmter Jahrgänge aus und lassen sie durch schulinterne
oder -externe Personen in der Methode der Mediation ausbilden.
Teilweise werden diese Schüler von ihren Mitschülern oder Klassenlehrern
bestimmt, teilweise werden besonders »geeignete« Schüler
ausgesucht. Unter verschiedenen Bezeichnungen, wie etwa Konfliktlotsen,
Kummerlöser oder Streit-Schlichter, stehen die Schüler
alleine oder zu mehreren zu festen Zeiten in speziellen Räumlichkeiten
als Vermittler in Konflikten zur Verfügung. In Schulen, in denen
pro Klasse mindestens zwei Schüler zu Mediatoren ausgebildet werden,
wird Streitschlichtung auch in den Klassen vor Ort angeboten.
An einigen wenigen Schulen findet die Ausbildung ganzer Jahrgänge
in konstruktiver Konfliktbearbeitung statt; dies geschieht als Teilaspekt
einzelner Unterrichtsfächer, z.B. im Fach Ethik oder Sozialkunde,
oder als selbständiger Unterricht, z.B. in Verbindung mit sozialem
Lernen. Zunehmend gehen Schulen mit Peer-Mediationsprogrammen
dazu über, den Streitschlichtern älterer Jahrgänge
www.dji.de/jugendkriminalitaet