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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Rechtliche Grundlage<br />

Ziele<br />

Zielgruppe<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

an Jugendlichen orientiert, sind inzwischen auch Kinder zur Zielgruppe<br />

von Streetwork geworden. Da<strong>mit</strong> einher gehen Verschiebungen<br />

in den Inhalten und Methoden der Arbeit, stellen sich neue<br />

Fragen und Probleme.<br />

Streetwork ist Teil der Jugendsozialarbeit (§13 KJHG) und wendet<br />

sich an Jugendliche und junge Volljährige, inzwischen auch an Kinder.<br />

Zu den Zielen von Streetwork als Teil der Jugendsozialarbeit gehören<br />

<strong>die</strong> Verbesserung der sozialräumlichen Lebenswelt, <strong>die</strong> Erweiterung<br />

von Handlungskompetenzen, <strong>die</strong> Erschließung gesellschaftlicher<br />

und individueller Ressourcen, <strong>die</strong> Vermeidung und Reduzierung von<br />

Benachteiligung sowie <strong>die</strong> Entwicklung inhaltlich-fachlicher und<br />

sozialpolitischer Einmischungsstrategien. Parteilichkeit der Arbeit,<br />

Freiwilligkeit der Angebote und Anony<strong>mit</strong>ät des Einzelnen sind für<br />

Streetwork handlungsleitend. Repression und Ausgrenzung gelten<br />

als uneffektiv und kontraproduktiv. Kinder und Jugendliche sollen<br />

nicht aus der Gruppe oder Clique heraus oder von der Straße weggeholt<br />

werden. Die Gruppen sollen vielmehr akzeptiert und <strong>die</strong> Alltagserfahrungen<br />

der Kinder und Jugendlichen respektiert werden.<br />

Streetwork will sich <strong>mit</strong> ihnen auseinandersetzen, ihnen Möglichkeiten<br />

zur Verbesserung ihrer Lebenssituation zeigen und <strong>die</strong> Notwendigkeit<br />

repressiver und ordnungspolitischer Zugriffe reduzieren.<br />

Im Zusammenhang <strong>mit</strong> der Definition einer »neuen« Zielgruppe<br />

»delinquente Kinder« versteht sich Streetwork nicht als »Sozial-<br />

Feuerwehr«, <strong>die</strong> das Problem in den Griff bekommen soll. Streetwork<br />

versteht sich eher als »Anwalt« der Kinder, will <strong>die</strong> sozialen<br />

Probleme benennen und Prozesse der Vernetzung und Ver<strong>mit</strong>tlung<br />

initiieren. Zentral ist der sozialpädagogische Auftrag, nicht <strong>die</strong><br />

Sanktion.<br />

Lange Zeit zählten fast ausschließlich sozial benachteiligte Jugendliche<br />

und junge Erwachsene zur Zielgruppe von Streetwork. Sie verbrachten<br />

ihre Freizeit in Gruppen oder Cliquen auf der Straße, in<br />

Einkaufszentren oder an öffentlichen Plätzen. Mit den erprobten<br />

und fast schon traditionellen Angeboten der Jugendarbeit waren sie<br />

nicht zu erreichen. Sie wollten sich den herrschenden Normvorstellungen<br />

und Lebensauffassungen nicht anpassen und unterordnen,<br />

so wollte sie auch niemand haben oder in seiner Nähe dulden, sie waren<br />

negativ stigmatisiert und wurden häufig von öffentlichem Ort zu<br />

öffentlichem Ort »vertrieben«.<br />

In den letzten Jahren sind <strong>die</strong> Mitglieder <strong>die</strong>ser Gruppen <strong>im</strong>mer jünger<br />

geworden, manche sind elf, zwölf oder dreizehn Jahre alt. Auch<br />

wenn nach wie vor in erster Linie <strong>die</strong> Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

zur Zielgruppe von Streetwork gerechnet werden, sind<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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