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Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

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Einzelbetreuung<br />

Soziale Gruppenarbeit<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

des möglich sind, werden diagnostische Methoden eingesetzt. Dazu<br />

werden explorative Gespräche <strong>mit</strong> dem Kind, den Eltern und weiteren<br />

Beteiligten (Großeltern, Schule, Clique usw.) geführt. In <strong>die</strong>sen<br />

Gesprächen wird nach möglichen Problemstellungen und Ursachen<br />

der Delinquenz gesucht.<br />

In einigen Fällen kam es während <strong>die</strong>ser Phase zur Ver<strong>mit</strong>tlung in<br />

Beratungsstellen. Einige Kinder wurden, weil <strong>im</strong> Elternhaus ausreichende<br />

Reaktionen erfolgten, nicht ins JKPP aufgenommen. Auch<br />

<strong>mit</strong> Eltern, <strong>die</strong> eine Teilnahme ablehnten, wurde gesprochen. Diese<br />

Fälle wurden <strong>im</strong> Pädagogischen Arbeitskreis beraten und – wenn<br />

ein akuter Handlungsbedarf vermutet wurde – an den ASD weitergeleitet.<br />

Diese Phase umfaßt etwa zehn Stunden, danach wird <strong>im</strong> pädagogischen<br />

Arbeitskreis über <strong>die</strong> weitere Betreuung des Kindes beraten.<br />

Das Kind wird in seinem gegenwärtigen Entwicklungsstand wahrund<br />

angenommen. Es wird eine vertrauensvolle Beziehung hergestellt,<br />

dem Kind wird Raum für Erfahrungen und Ausprobieren eingeräumt.<br />

Wichtig ist <strong>die</strong> Erhöhung der Frustrationstoleranz, <strong>die</strong><br />

Stärkung des Selbstwertgefühls durch <strong>die</strong> Ver<strong>mit</strong>tlung positiver Erfahrungen,<br />

das Erleben von Erfolgserlebnissen sowie <strong>die</strong> Verbesserung<br />

der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Dabei wird auch <strong>die</strong><br />

Wahrnehmung der eigenen Gefühle durch Entspannungstechniken<br />

und Wahrnehmungsübungen ermöglicht. Ein weiterer Fokus liegt<br />

auf der Entwicklung alternativer Problemlösestrategien und sozialer<br />

Kompetenzen. Dies wird individuell auf das einzelne Kind abgest<strong>im</strong>mt<br />

<strong>mit</strong> ihm bearbeitet. Die Förderung der beschriebenen Dispositionen<br />

<strong>die</strong>nt auch der Vorbereitung auf <strong>die</strong> Teilnahme an der<br />

Gruppenarbeit.<br />

Die Gruppenstunden sind themen-, gesprächs-, aktions- und erlebnisorientiert<br />

konzipiert.<br />

Die Gruppe ist eine pädagogisch-psychologisch gelenkte Peer-group.<br />

Da einige der Kinder in ihrem Sprachausdruck und in ihrer Konzentration<br />

bezüglich einer realitätsbezogenen Reflexion nicht geübt<br />

sind, soll das Thema Delinquenz – <strong>mit</strong> seinen Ursachen und Konsequenzen<br />

– gemeinsam bearbeitet werden. Wichtig sind geeignete<br />

Aktionen, <strong>die</strong> ein breites Lern- und Reflexionsfeld bieten, und in denen<br />

<strong>mit</strong> den neu erlernten alternativen Verhaltensstrategien auch<br />

neue Erfahrungen gemacht werden können.<br />

Da<strong>mit</strong> wird in der sozialen Gruppenarbeit das eigenverantwortliche<br />

und kooperative Handeln der Kinder gefördert. In der Gruppe lernen<br />

<strong>die</strong> Kinder, sich zu anderen situationsadäquat zu verhalten und gemeinsam<br />

zu handeln. Wichtig ist der Wechsel von Aktion und Reflexion,<br />

es wird gemeinsames Nachdenken über Handlungen angeregt.<br />

Angeboten werden auch stadt- und natursportliche erlebnispädago-<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

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