09.01.2013 Aufrufe

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

207<br />

Methoden<br />

Patenschaften<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

der erforderlichen Kontinuität von Hilfen unter <strong>die</strong>sen Umständen<br />

<strong>im</strong> Wege. Denn dauerhafte und verbindliche Beziehungen lassen<br />

sich nur über längere Zeiträume aufbauen, häufige Wechsel schaden<br />

eher.<br />

»Fallschirm« will <strong>die</strong>se Schwächen durch Kontinuität in der Betreuung<br />

und <strong>mit</strong> Hilfe von dauerhaften Bezugspersonen überwinden.<br />

Diese sollen verläßliche Bindeglieder zwischen Klient, Familie und<br />

Peer-group sein. Unabhängig von der regionalen Zuständigkeit der<br />

»helfenden« Ämter sollen sie Kontinuität in den Hilfen herstellen.<br />

Neben den bereits erprobten und bewährten Hilfen sollen auch exper<strong>im</strong>entelle<br />

Wege eingeschlagen oder entwickelt werden. Die Hilfen<br />

und <strong>die</strong> »sozialen Erfindungen« sollen vom Kind, von der Familie<br />

und von den anderen wichtigen Bezugspersonen als Unterstützung<br />

wahrgenommen werden, Intensität und Dauer der Unterstützung<br />

sollen <strong>mit</strong>best<strong>im</strong>mt werden können.<br />

Die Arbeit von »Fallschirm« setzt ein hohes Maß an Flexibilität voraus.<br />

Zu Beginn des Projekts gab es kein fertiges Programm. Stattdessen<br />

wurde <strong>die</strong>ses gemeinsam <strong>mit</strong> den Kindern entwickelt, <strong>mit</strong><br />

ihnen erprobt und verändert. Zwar waren <strong>mit</strong> den Arbeitsformen<br />

Gruppenarbeit, Einzelfallhilfe und Elternarbeit Rahmenvorgaben<br />

gegeben, doch für <strong>die</strong> konkrete Ausgestaltung war der erforderliche<br />

Spielraum vorhanden. Der Arbeitsansatz ist systemisch orientiert<br />

und verhaltenstherapeutische Elemente sind integriert.<br />

Vor allem Elternhaus und familiäres Umfeld werden in <strong>die</strong> Arbeit<br />

einbezogen. Es werden weniger neue Angebote und Situationen<br />

entwickelt, stattdessen sollen <strong>die</strong> vorhandenen positiven Ressourcen<br />

<strong>im</strong> Umfeld der Kinder und Familien erkannt, aktiviert und genutzt<br />

werden.<br />

Allerdings sind <strong>die</strong> Möglichkeiten und Angebote in den Elternhäusern<br />

und in deren Umfeld unterschiedlich. Manche Eltern vernachlässigen<br />

ihre Kinder und überlassen <strong>die</strong>se sich selbst. Diese Kinder<br />

müssen sich um den eigenen Lebensunterhalt kümmern. Häufig<br />

übernehmen sie zusätzlich noch eine Fülle von familiären Aufgaben,<br />

<strong>die</strong> nicht kindtypisch sind. So sind manche Kinder mehr oder weniger<br />

allein für das Aufwachsen ihrer Geschwister verantwortlich, ihnen<br />

bleibt kaum Zeit für Schule oder Spiel. Ihr Leben wird weitgehend<br />

vom alltäglichen »Überlebenskampf« dominiert und strukturiert. Es<br />

gibt aber auch Familien, in denen <strong>die</strong> Kleinkinder sehr umsorgt und<br />

behütet werden. Deren frühe Kindheit unterscheidet sich kaum von<br />

der deutscher Kinder, manchmal werden sie sogar deutlich besser<br />

umsorgt als <strong>die</strong>s in vielen deutschen Familien der Fall ist. Allerdings<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!