09.01.2013 Aufrufe

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

Wider die Ratlosigkeit im Umgang mit Kinderdelinquenz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

165<br />

Arbeitsweisen und<br />

Methoden<br />

Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkr<strong>im</strong>inalitätsprävention (Hrsg.):<br />

<strong>Wider</strong> <strong>die</strong> <strong>Ratlosigkeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kinderdelinquenz</strong>.<br />

Präventive Ansätze und Konzepte. München 2000<br />

und wieder auch vom Träger selbst – wenn <strong>die</strong>s in der Regel auch<br />

nur geringe Anteile sind. Außerdem werden für <strong>die</strong> »Soziale Gruppenarbeit«<br />

<strong>im</strong>mer häufiger auch Spenden (z.B. vom Lions Club,<br />

Rotary Club) eingeworben.<br />

Die fallbezogene Finanzierung hat den Vorteil, daß <strong>die</strong> laufende<br />

Arbeit voll finanziert wird. Nur bei größeren Investitionen muß der<br />

Träger auf Eigen<strong>mit</strong>tel zurückgreifen. Nachteilig ist jedoch, daß bei<br />

wenigen Fällen Arbeitsplätze gefährdet werden. Ein Risiko ist, daß<br />

Kinder, <strong>die</strong> eigentlich nicht zur Zielgruppe gehören, in <strong>die</strong> Gruppenarbeit<br />

einbezogen werden. Denn ihre Teilnahme garantiert <strong>die</strong> volle<br />

Finanzierung. Um grundsätzlich allen Kindern <strong>die</strong> Teilnahme zu ermöglichen,<br />

entstehen den Eltern durch <strong>die</strong> Hilfe keine Kosten.<br />

Der ressourcen- und zielorientierte Ansatz aus den sozialen Trainingskursen<br />

wurde auch in <strong>die</strong> »Soziale Gruppenarbeit« übernommen.<br />

Grundannahme ist, daß Verhalten und Gefühl stets <strong>mit</strong> einer<br />

positiven Absicht verbunden sind. Sie werden erst dann aufgegeben<br />

werden, wenn eine bessere Alternative gefunden ist. Zunächst ist<br />

eine sorgfältige Anamnese erforderlich, <strong>die</strong> Grundlage für gezielte<br />

Angebote ist.<br />

Eine andere Grundannahme ist, daß Auffälligkeiten eine längere<br />

Vorgeschichte haben. Oft wurden <strong>die</strong>se nicht beachtet oder auf <strong>die</strong><br />

Abweichungen wurde nicht reagiert. In vielen Elterngesprächen<br />

wird deutlich, daß Kinder schon häufiger gestohlen haben oder<br />

schon lange machen, was sie wollen. Sie streunen, rauchen, trinken<br />

Alkohol, prügeln, zerstören Sachen, quälen Tiere oder sind bewaffnet.<br />

Erst nachdem das Kind öffentlich aufgefallen ist, reagieren Eltern<br />

und Umfeld. Und selbst dann dauert es in der Regel viel zu lange,<br />

bis das Kind für <strong>die</strong> »Soziale Gruppenarbeit« vorgeschlagen wird.<br />

»Soziale Gruppenarbeit« für Kinder und »Soziale Trainingskurse«<br />

für straffällige Jugendliche finden in der »GRUPPE e.V« in denselben<br />

Räumlichkeiten statt. Dies ist nicht unumstritten. Das Risiko,<br />

daß sich <strong>mit</strong> den Räumlichkeiten in der Öffentlichkeit eine ähnliche<br />

Einschätzung verbindet, wird aber gesehen. Deshalb werden beide<br />

Angebote zeitlich deutlich voneinander getrennt. Eigene Räume für<br />

beide Angebote hat <strong>die</strong> »GRUPPE e.V.« nicht zur Verfügung. Andere<br />

Projekt-Träger bestehen grundsätzlich auf einer räumlichen Trennung<br />

und können das auch realisieren.<br />

Mit der Anmeldung des Kindes durch das Jugendamt werden in der<br />

Regel standardisierte Informationen an <strong>die</strong> »GRUPPE e.V.« weitergeleitet.<br />

Mit <strong>die</strong>sem Wissen führen deren Mitarbeiterinnen und eine<br />

Vertreterin oder ein Vertreter des Jugendamts einen ersten Hausbesuch<br />

bei den Eltern durch. Das Angebot »Soziale Gruppenarbeit«<br />

wird in der Familie vorgestellt, <strong>die</strong> Teilnahmebedingungen werden<br />

www.dji.de/jugendkr<strong>im</strong>inalitaet

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!