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Tournesol- Pilotprojekt - FWG Idstein

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Milliarde rausgeben?" Und für den kleineren Geldbeutel: "Bei de Naspa<br />

gibt´s jetzt so große orangene Kopfkisse zu kaafe. Da kann mer sei ganz<br />

Geld neiduhn". - "Na ja, nur uff Münzgeld kann ich so schlecht eischlafe".<br />

Sehr still wird es im Saal beim Armut-Lied. "Voll Scham und Trauer muss<br />

man sehn, wie viele hin zur Tafel gehn, weil das Geld bei ihnen nicht mehr<br />

reicht. Sie wurden ihre Arbeit los, damit ein gieriger Firmenboß das<br />

Jahresplus durch Jobabbau erreicht."<br />

Und für den notleidenden Banker gibt es eine hilfreiche Therapie: Er muss<br />

Monopoly spielen und dabei aber immer verlieren. Dieser arme Mann<br />

versteht die Welt nicht mehr. Nachdem sein Jahresgehalt auf 500 000<br />

Euro gestutzt ist, fragt er sich, wo sein Mindestlohn geblieben ist.<br />

Insolvenz ist ja das vornehme Wort für pleite. Für Dieter Frey, dem<br />

bekannten Eisenbahn-Fan, ist die Insolvenz von Märklin besonders hart.<br />

"Aber dass die Schiesser-Unnerhose jetzt aach pleite sin, will merr ner in<br />

de Kopp. Jetzt hat merr ja gar nix mehr zum wechsele."<br />

Sehr anschaulich zeigen die Kabarettisten auf, wie es zugehen kann, wenn<br />

ein Professor beim Amt für Wirtschaftsentwicklung, Stadtmarketing und<br />

Kultur bei der Stadt <strong>Idstein</strong> mit einer einfachen alten Frau, die nur ihre<br />

täglichen Lebensmittel einkaufen will, zusammentrifft. Er empfiehlt ihr<br />

einen Kurs "Wie salze ich richtig, damit meine Lebensmittelvorräte im<br />

Keller gut überwintern?", worauf das Frauchen nur eine Antwort hatte:<br />

"Ich tät ja gern salze, wenn ich mir nur e bissje Salz kaafe könnt." Aber<br />

wo?<br />

Denn laut Professor "sind alle Supermärkte auf einem Ring um die Stadt<br />

herum erreichbar, und wenn Sie sich beim Einkaufen verletzen, gelangen<br />

Sie kreuzungsfrei in die Helios-Klinik, und wenn jemand von den<br />

Mitarbeitern da ist, werden Sie auch geholfen." Und bei dem neuen<br />

<strong>Tournesol</strong>-Allwetterbad "habbese erst emal die Pfeiler falsch<br />

eigehaache. Da muss mer ja Angst habbe, dass des Becke schief<br />

ist und merr rausschwabbe duht."<br />

Wehmut kommt in der Veranstaltung auf, als Pfarrer Frey das letzte Lied<br />

"auch für mich" ankündigt. Ein Kabarett in dieser Form mit drei<br />

Vorstellungen am Freitag und Samstag wird es künftig nicht mehr geben,<br />

weil Dieter Frey in diesem Jahr in Pension geht und nach Bad Homburg<br />

zieht. Schade! Mancher Besucher kann nur mühsam seine Tränen beim<br />

Schlusslied "my way" unterdrücken.<br />

Dass es sich um eine kirchliche Veranstaltung handelt, kommt bei der<br />

Veranstaltung immer wieder zum Ausdruck. Alle Einnahmen fließen in die<br />

Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde <strong>Idstein</strong> zu.<br />

Da das Dekanat nur eine halbe Gemeindepädagogenstelle finanziert, wird<br />

die fehlende Hälfte durch derartige Aktionen oder durch Mitgliedsbeiträge<br />

aufgefüllt.<br />

Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten zu helfen: Nach dem<br />

Sonntagsgottesdienst muss einfach mehr Kuchen gegessen<br />

werden. Auch wenn man nach dem vierten Stück denkt, es geht<br />

nicht mehr, dann "müssen wir uns einfach sagen wie Barack<br />

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