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Tournesol- Pilotprojekt - FWG Idstein

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Finanzierung der Mehrkosten übernehmen - allerdings wäre das<br />

Kreditinstitut dann gezwungen, die Mittel aufgrund der eigenen<br />

Risikoabschätzung zu weitaus höheren Zinskonditionen anzubieten, was<br />

sich auf die Höhe der Leasing-Raten auswirken würde. Teil dieser Rate ist<br />

der jährliche städtische Zuschuss.<br />

Die Debatte im Ausschuss unter Leitung von Peter Piaskowski drehte sich<br />

um zwei Kernpunkte: Hat <strong>Tournesol</strong> ausreichend über die Fakten zur<br />

Kostenentwicklung informiert und alle angeforderten Unterlagen an die<br />

Gremien weitergereicht? Und: In welcher Form kann bei der erneuten<br />

Erhöhung der Gesamtinvestitionskosten eine Art Gegenleistung seitens<br />

<strong>Tournesol</strong> erfolgen? Für das Entgegenkommen gegenüber der Stadt<br />

hatten die Investoren rechtzeitig zur Sitzung einen Vorschlag unterbreitet,<br />

der später auch mit großer Parlamentsmehrheit akzeptiert wurde. Danach<br />

muss die Stadt künftig nur noch die Hälfte der jährlichen Steigerungsrate<br />

des sogenannten Betriebszuschusses zahlen. Der Zuschuss liegt bei jetzt<br />

rund 500 000 Euro plus Steuern, die jährliche Steigerungsrate (errechnet<br />

aus dem jeweiligen Verbraucherpreisindex) bei derzeit etwa zwei Prozent -<br />

so dass also im Fall der Halbierung nur ein Prozent draufgeschlagen<br />

würde.<br />

Während diese Variante begrüßt und am Ende beschlossen wurde, ging es<br />

bei der Frage der Informationspolitik der <strong>Tournesol</strong>-Spitze raubeinig zur<br />

Sache. <strong>FWG</strong>-Stadtverordneter Gerhard Dernbecher vermisste eine<br />

zugesagte detaillierte Aufschlüsselung der Mehrkosten. Weil ihm die<br />

vorliegenden Unterlagen nicht ausreichten, verlangte er eine Vertagung<br />

um eine Woche bis zur nächsten Parlamentssitzung. "Ich habe manchmal<br />

den Eindruck, wir Stadtverordnete sollen für dumm verkauft werden",<br />

kritisierte Dernbecher. Seine Fraktionskollegin Inga Rossow versicherte,<br />

sie hätte sich niemals auf das Projekt eingelassen, wenn von Beginn an<br />

von 25 bis 27 Millionen Euro die Rede gewesen wäre.<br />

Die SPD-Stadtverordnete Dagmar Kraus teilte Dernbechers Vorwürfe<br />

nicht, sie sah die Fraktion ausreichend informiert, auch der<br />

Halbierungsvorschlag von <strong>Tournesol</strong> sei gut. Marius Weiß, Fraktionschef<br />

der Sozialdemokraten, konnte sich über die Umgangsformen Dernbechers<br />

nur wundern. Die Investoren seien hier "keine Bittsteller, sondern Partner<br />

der Stadt". Er konnte die Mehrkosten nachvollziehen, auch wenn ihm die<br />

alten Preise lieber gewesen wären. Volker Nies (SPD) lehnte eine<br />

Verschiebung rundweg ab.<br />

Für die CDU wie für die Grünen blieb bei den Mehrkosten-Unterlagen<br />

einiges sehr "nebulös", wie es Jürgen Schmitt (Die Grünen) formulierte.<br />

Thomas Zarda (CDU) hätte gerne noch genauer erläutert bekommen, wie<br />

aus einer Festpreisvereinbarung von 19 Millionen plötzlich 25 bis 27<br />

werden können, räumte aber ein, dass "wir aus der Geschichte nicht<br />

rauskommen". Zarda hegte außerdem "größte Sympathien" für den<br />

Halbierungsfaktor.<br />

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