Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
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nicht zu reichen. Es gelingt ihm nicht eins zu werden mit der Formel und je mehr<br />
Energie er in seine St<strong>im</strong>me legt, desto mehr entzieht sich ihm das Gehe<strong>im</strong>nis der<br />
Worte. Er spricht sie zwar, doch er fühlt sie nicht. Er wird nicht zu einem Teil von<br />
ihnen. Nach langer Zeit muß er enttäuscht erkennen, daß dies nicht die Zeit ist<br />
um diesen Zauber zu wirken. Scheinbar hat ihm das vorherige Ritual doch zuviel<br />
Konzentration gekostet - oder es ist der vielleicht doch noch vorhandenen Schlafmangel.<br />
Er weiß es nicht - doch er akzeptiert es. Immerhin ist es ihm gelungen<br />
den zweiten Stabzauber zu sprechen - und auch der kann ihm sehr nützlich sein.<br />
Die anderen sind unterdessen be<strong>im</strong> Frühstück geblieben während Jurge sich<br />
an seinem zweiten Ritual versucht. Sie unterhalten sich die Abenteurer über ihre<br />
Pläne für den Tag. Gemeinsam überlegen sie, was sie mit dem vielen Geld anfangen<br />
wollen. Thamar möchte sich umsehen, ob man das Geld bei einem Juwelier<br />
in leichte, wertbeständige Schmuckstücke umwandeln kann. Einen Teil ihres Anteils<br />
will sie aber für einen Lastesel verwenden, da die anderen sich auch Reittiere<br />
zugelegt haben. Sie hält aber ein Pferd nicht für so sinnvoll, da man erstens nicht<br />
weiß, in welches Gelände man vorstoßen wird und zweitens die Reitkünste der<br />
Gruppenmitglieder sich sicher sehr unterschiedlich gestalten. Ein starkes, gesundes<br />
Lasttier scheint ihr da sinnvoller. Einen Esel oder ein Maultier als Lasttier<br />
zu kaufen, hatte Fyanna sich auch schon überlegt. Kurz entschlossen will sie<br />
der Geweihten zum Händler folgen. Deion meint: ”Edle Thamar, ich bin einer,<br />
der nicht reiten kann und würde mich freuen, wenn ihr mich in einer Kutsche<br />
oder wenigstens einem Karren begleiten würdet. Vielleicht kommt noch jemand<br />
mit?” Thamar zeigt ihr warmherzigstes Lächeln: ”Lieber Deion, sehr gerne. Aber<br />
ich weiß nicht, ob ein Karren eine gute Idee ist. Ich befürchte nach den Informationen<br />
des Kartographen <strong>im</strong>mer noch, daß wir in die Berge müssen, und auf<br />
unwegsamen Gelände könnten wir schnell hilflos dastehen. Darum eben denke ich<br />
an ein Maultier oder einen Lastesel.”<br />
Doch Deion gibt so schnell nicht auf: ”Naja, auch <strong>im</strong> Gebirge wird es Straßen<br />
oder Wege geben, denn wir suchen doch ein Dorf oder zumindest eine Burg. Und<br />
so ’was baut niemand mitten in die Wildnis, so das niemand hinkommt! Oder?”<br />
Deion grinst der Geweihten verschmitzt zu. ”Ist es <strong>im</strong> Gebirge denn so schl<strong>im</strong>m?<br />
Ich vermisse jetzt schon das Meer und die Küste!” Der <strong>Thorwal</strong>er seufzt laut<br />
und aus tiefstem Herzen. So ganz scheint es ihm nicht zu behagen ins Inland zu<br />
reisen... Er überlegt so bei sich: ’Tja, da wir uns nun wohl alle auf den Weg<br />
zu dieser Stadt machen, sollte ich mich also erst ’mal nach anständigen Stiefel<br />
umsehen, denn mit seinen Sandalen werde ich wohl nicht weit kommen.’ Dann<br />
fragt er die anderen, ob wirklich alle reiten wollen? Denn da reiten eine der<br />
wenigen Dinge ist, die er nicht kann, würde er es begrüßen, wenn sich noch jemand<br />
mit ihm nach einer Kutsche oder wenigstens nach einem Karren umsehen würde<br />
und sich den Preis teilen könnte. Und die ganze Strecke laufen möchte er nach<br />
Möglichkeit vermeiden. Außerdem müßte dann einer der Pferdebesitzer sein Tier<br />
als Zugtier zur Verfügung stellen. Thamar jedoch ist wieder anderer Meinung:<br />
”Ich denke, wir müssen sowieso laufen. Einige von uns können nur schlecht reiten<br />
und große Geschwindigkeiten sind da nicht drin. Und die Packtiere gehen eh nur<br />
Schrittempo.”<br />
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