Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
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der Zeit, bis wir auf solche Monster der Natur treffen.’, geht es ihm noch schnell<br />
durch den Kopf. Der Jäger nickt: ”Ja - genau die meine ich. Und wo die leben?”<br />
er wendet sich wieder dem Zwerg zu, ”in dem Bergen landeinwärts, in der Nähe<br />
vom Burgberg.” Sabu will mehr wissen: ”Wann und wie greifen sie an? Und wie<br />
schützt man sich am besten gegen sie? Wie stark sind sie etwa, und wieviele<br />
sind etwa zusammen?” ”Langsam, langsam” der Jäger lächelt leicht, ”wann die<br />
angreifen kann kein Mensch wissen, die Biester sind schlichtweg verrückt, können<br />
ganz freundlich sein - und <strong>im</strong> nächsten Moment angreifen... Wie tollwütige Tiere.<br />
Der beste Schutz ist daher: Nicht in ihre Nähe kommen.” Jora zuckt mit den<br />
Achseln. ”So mach’ ich das jedenfalls - und ich lebe noch.”<br />
Kuno aber fragt erst noch weiter: ”Vielleicht haben diese Bestien ja eine<br />
Achillesferse, oder sie sind nur tagaktiv, so daß wir uns bei Nacht an ihrem Horst<br />
vorbeischleichen können.” Jora schaut den Streuner nachdenklich an: ”Ich glaube<br />
nicht, daß die Nachts schlafen - ich habe jedenfalls schon von Angriffen <strong>im</strong> Dunkeln<br />
gehört... Aber tagsüber habe ich sie selbst schon am H<strong>im</strong>mel gesehen.” Legolas<br />
bedankt sich bei dem Jäger für seine Warnung, jedoch wird er seinem Rat nicht<br />
folgen. Da Wird Thamar bewußt, daß Jora von einem ’Burgberg’ gesprochen hat<br />
und hackt nach. ”Ja,” meint der Jäger, ”da ist ’ne alte Ruine. Und daher wird<br />
der Berg noch heute so genannt. Obwohl es nicht mehr viele Leute in der Gegend<br />
dort gibt. War früher anders...”<br />
Zuerst wollte Thamar ja weiter nach Norden, aber da nun doch von einer Burg<br />
in den Bergen die Rede ist, hält sie es doch für sinnvoll, den Weg ins Landesinnere<br />
zu suchen, auch wenn sie nicht gerade begeistert ist, den Harpyien zu begegnen.<br />
In ihren Erinnerungen kramt sie, was sie auf ihren Reisen über Harpyien erfahren<br />
hat Ihr fällt das ’Traktat über seltsamen Wesen’ ein. Darin stand doch etwas<br />
über diese Geschöpfe... Sie grübelt kurz nach und ihre Stirn legt sich dabei in<br />
Falten. Da kommt ihr langsam der einleitende Absatz wieder in den Sinn: ”Von<br />
der Harpyie: Nichts ist widernatürlicher als eine Harpyie. Halb Frau, halb Greif<br />
und wirren Verstandes sind diese Ausgeburten der schwarzen Magie ... Harpyien<br />
kann man nicht trauen - sie haben einen so wirren Verstand, daß sie vollkommen<br />
unberechenbar sind ... Es ist wohl der Wahnsinn ihrer Schöpfer, der sich in ihnen<br />
wiederfindet...”<br />
Während Thamar nachdenklich schweigt ist Fyanna doch neugieriger: ”Aha”,<br />
fragt sie interessiert, ”wer lebte denn dort früher?” Der Jäger meint: ”Die Burg ist<br />
wohl noch von den Neureichischen damals gebaut... Ist also schon etliche Hunderte<br />
Jahre her. Wer genau die Burg baute, weiß ich allerdings nicht...” Er zuckt kurz<br />
mit den Schultern, sein mangelndes Interesse für Geschichte - sofern es nicht gut<br />
erzählte Geschichten sind - wird deutlich. Legolas hört interessiert zu, hält sich<br />
jedoch selbst zurück. Es ärgert ihn, daß er und die anderen einen Tag durch den<br />
Umweg nach Norden verloren haben und hofft, daß diese ominöse Kutsche wirklich<br />
etwas mit den Entführern seiner Schwester zu tun hat. Aber die Hexe läßt so<br />
schnell nicht locker: ”Und in welchem Zustand ist die Ruine. Könnte man sie<br />
noch bewohnen?” Jura seufzt kurz auf. ”Keine Ahnung - ich hatte ehrlich gesagt<br />
mehr damit zu tun dort wegzukommen... Und bin nicht auf die Idee gekommen<br />
noch näher hin zu gehen. Das war mir es nicht wert. Aber soweit ich sehen konnte,<br />
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