Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
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daß Fyanna scheinbar nichts dagegen hat, daß ihr Lagerplatz neben seinem ist. Er<br />
kann es kaum erwarten, daß es Nacht wird, damit er ihr die Sternbilder zeigen und<br />
sie davon überzeugen kann, daß er nicht schnarcht.<br />
Legolas schenkt dem Treiben auf der Seestolz kaum Aufmerksamkeit. Aus irgendeinem<br />
Grund scheint er nicht besonders gut gest<strong>im</strong>mt zu sein. Als er Fyanna<br />
erblickt, verschwinden jedoch fürs Erste die trüben Gedanken, und er sucht sich<br />
einen Schlafplatz ihn ihrer Nähe. Er beobachtet, wie Fyanna tief die Meeresluft<br />
einatmet und ihre Arme ausbreitet, und wartet geduldig darauf, daß er sie<br />
ansprechen kann. Auch Jurge begibt sich sofort auf das Schiff und gesellt sich zu<br />
den anderen, die es sich dort bereits gemütlich gemacht haben. Jurge sieht sich<br />
auf der Knorre erst einmal genauer um. Langsam schreitet er das gesamte Deck<br />
vom Bug zum Heck ab, um ein gutes Gefühl für das Boot zu bekommen. Dabei<br />
bemüht er sich, die beschäftigten <strong>Thorwal</strong>er nicht bei ihrer schweren Arbeit zu<br />
stören. Ancoron geht mit dem Jungen auf das Schiff. Er schaut sich ebenfalls ein<br />
bißchen auf dem Schiff um. Er achtet dabei darauf, daß er niemanden <strong>im</strong> Weg<br />
steht, obwohl das natürlich für einen Waldelfen sehr schwierig ist. Nachdem auch<br />
ihm klar wird, daß dies während des Ablegens für jeden fast unmöglich ist, gibt er<br />
den Versuch auf, und beschließt sich später umzusehen.<br />
Alles wuselt auf dem Deck herum. Dann wird der Steg an Bord geholt. Acht<br />
Mannschaftsmitglieder setzen sich auf ihre Seekisten und rudern das Schiff vom<br />
Kai weg, der Rudergänger hat die Pinne des kurzen, dicken Steuerriemens in der<br />
Hand und lenkt die ”Seestolz” aus dem Hafen ins offene Wasser. Dann werden die<br />
Ruder wieder verstaut und das Segel gesetzt. Langsam n<strong>im</strong>mt die Knorre Fahrt<br />
auf, und die alte kaiserliche Zwingfeste wird <strong>im</strong>mer kleiner, bis der ”Alte Ugdalf”<br />
am Horizont verschwindet.<br />
Ancoron sieht sich auf dem Schiff um. Die Fracht ist hauptsächlich mittschiffs<br />
aufgestapelt und gründlich abgedeckt und vertäut. An den Schiffswänden sind<br />
einige Holzgabeln befestigt, in denen jetzt die Ruder lagern. Es sind zusätzlich<br />
zur Ladung noch weitere Sachen an Bord: Wollstoff (um die Segel ausbessern<br />
zu können), Garn und Seile, Bootshaken, Breitbeile, Rundbeitel und weiteres<br />
Werkzeug für Z<strong>im</strong>merleute. Dann hat jeder Seemann noch eine eigene Kiste. Und<br />
auch Zeltplanen sind vorhanden. Insgesamt besteht die Besatzung aus 10 Leuten<br />
- Ettel mitgerechnet. Es ist allerdings nicht mehr viel Platz an Bord, da überall<br />
Fracht herumsteht, außer an Bug und Heck. Vorne sind die Gäste untergebracht.<br />
Am Heck sind auf der kleinen Plattform <strong>im</strong>mer ein Rudergänger und meist auch<br />
Ettel zu finden. Die Seeleute haben jetzt etwas weniger zu tun. So schlendert<br />
Jurge zu einem hin und spricht ihn an: ”Was für Fracht haben wir eigentlich an<br />
Bord? Muß ja ziemlich wichtig sein, wenn Euer Käpt’n so eine große Gruppe zum<br />
Schutz anheuert.” Der Angesprochene dreht sich zu Jurge um. Es handelt sich<br />
um einen jungen Mann, dem offensichtlich gerade sein erster Bart wächst. Auf<br />
der Oberlippe jedenfalls ist schon ein Schnauzer erkennbar, aber am Kinn will es<br />
noch nicht so recht wachsen. Der blonde Jüngling grinst Jurge an: ”Och, wenn ich<br />
richtig gesehen habe, sind ein paar Raubtierfelle, Glaszeugs und Teppiche dabei.<br />
Aber ehrlich gesagt, ob die so teuer sind, keine Ahnung. Ich weiß aber, daß uns<br />
ein Schiffsmagicus und ein Heiler fehlen.” Er zuckt mit den Achseln: ”Von daher<br />
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