Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
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Auch in das Buch, welches Jurge weggelegt hat, wirft sie einen Blick. In Gedanken<br />
spöttelt sie ein wenig über seine übergroße Vorsicht. ”Mit dieser Vorsicht würden<br />
Menschen heute noch nicht das geringste Wissen gesammelt haben.”, denkt sie<br />
sich. Im ’13. Weg’. Es scheint eine ausführliche Beschreibung eines Rituals zu<br />
sein, mit dem ganze Städte unter der Herrschaft einer Person gebracht werden<br />
können. Bedingung ist es unter anderem eine unschuldige Seele zu finden und den<br />
Körper dieses Wesens muß ’geleert werden’ damit ein größerer Geist darin Platz<br />
hätte...<br />
Seine Mutter hatte <strong>im</strong>mer die wichtigen Dinge in den untersten Regalen versteckt,<br />
erinnerte sich Huy schmerzlich. Was so offensichtlich unten steht, kann<br />
ja nicht verboten sein und da hatte sie recht. Niemand kam auf den Gedanken,<br />
das da was Interessantes stehen könnte. Schnell schüttelte er die Gedanken an die<br />
Vergangenheit ab und wandte seine Aufmerksamkeit den Sachen zu. Die Kreide<br />
steckt Huy in eine seiner Taschen, man weiß ja nie, wofür man das brauchen kann.<br />
Und da Neugier nun mal sein zweiter Vorname sein könnte, schaut er sich die<br />
kleinen Glasflaschen an. Unüberlegt und ohne an eventuelle Folgen zu denken<br />
öffnet er sie, doch so, das kein Tropfen verloren geht... mit Säure und ähnlichem<br />
kennt er sich als Zwerg aus. Er weiß, das man an unbekannten Flüssigkeiten nicht<br />
schnuppern sollte, so fächelt er mit seiner kleinen Hand über den Öffnungen, H<strong>im</strong>beersirup<br />
wäre jetzt nicht schlecht. Den hatte er als Kind <strong>im</strong>mer seiner Mutter<br />
stibitzt. Doch dann konzentriert er sich wieder und schließt jedes Fläschchen auch<br />
gewissenhaft. Wenn ihm etwas komisch vorkommt, und er ist sehr mißtrauisch,<br />
geht er zu Thamar und fragt sie, ob sie das Zeugs kennt und was man damit anfangen<br />
kann. Schließlich hatte hier das meiste sicher mit Zauberkram zu tun, doch<br />
auch Magier kennen Heilmittel. Doch Huy findet einfach keinen Sirup. Dafür<br />
riecht gleich die erste Phiole richtig scharf in der Nase. Den Geruch kennt er!<br />
Alkohol! In dem zweiten und dritten ist scheinbar Wasser: farb- und geruchlos ist<br />
es jedenfalls. Die Phiolen sind beschriftet - doch diese seltsame Schrift kennt er<br />
nicht. Verschnörkelte Zeichen sind es oft mit kleinen Kreisen an den Enden der<br />
gezeichneten Linien...<br />
Jurge hat mehr Glück. Die Bücher sind in normaler Schrift gehalten. Das<br />
Erste ist das mit dem hübsche Titel ’Yllusionen des Lichtes’. Es beschreibt die<br />
Illusionszauberei - aber es beschreibt auch schwarzmagische Anwendungen um<br />
Personen von den 12 Göttern abzubringen... Kopfschüttelnd schaut er sich das<br />
zweite Buch an; das mit dem seltsamen Namen: ’Der 13. Weg’ - bei dem Titel<br />
möchte Jurge lieber gar nicht wissen, von welchem Tier (wenn überhaupt) das<br />
Leder stammt. Schnell stellt er es ins Regal zurück und rät - leise murmelnd - allen<br />
anderen davon ab, das Buch auch nur anzurühren. Da ist das ’Arbeytsbuch’ doch<br />
schon viel interessanter. Schnell überfliegt Jurge die einzelnen Seiten, um zu sehen,<br />
was hier über die Aktivitäten des Beschwörers, der Jurge inzwischen tot zu Füßen<br />
liegt, zu finden ist. Der Beschwörer scheint an einem Ritual gearbeitet haben, daß<br />
er <strong>im</strong>mer nur mit ’13’ bezeichnet. Jurge steckt die Blättersammlung ein, um sie<br />
später in Ruhe studieren zu können. Da Thamar <strong>im</strong>mer noch in ihrem Buch liest,<br />
schaut er sich kurz das letzte Büchlein an: ’Grankheyten des Fies und anderer<br />
Creaturen, welche den Menschen bedroon.’ Darin findet er kleine Abhandlungen<br />
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