Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr

”Dieser Anhänger schützt den Träger vor roher Waffengewalt. Er muß allerdings
am Hals getragen werden. Und um diese Wirkung auszulösen, muß er dann den
Anhänger umfassen und ’Leuin’ sagen. Der Anhänger dürfte noch ungefähr ein
halbes duzend Mal seine Wirkung tun.” Dann sucht er kurz die Fibel heraus und
fährt in seinen Erläuterungen fort: ”Dieses Stück dagegen sorgt dafür, das der
Träger schwieriger zu verzaubern ist. Aus der Rückseite steht der Name ’Ranar’,
dieses Wort ist gleichzeitig der Auslöser. Allerdings wirkt das gute Stück nur
ein einziges Mal, doch dafür scheint es mir wieder aufladbar zu sein. Gegen ein
entsprechendes Entgelt kann ich die vollständige Thesis schriftlich festhalten, so
daß jeder entsprechende Magier dazu in der Lage ist. Dies würde nur die geringe
Summe von 10 Dukaten kosten...” Nachdem Meister Arion den Lohn für seine
Auskunft bekommen hat, führt er Thamar aus dem stickigen Raum heraus.
Anschließend geht sie durch die Stadt, bis sie den Swafnir-Tempel sehen kann.
Es ist schon dämmrig geworden und sie kommt an dem inzwischen fertiggestellten
Galgen entlang. Von weitem sieht sie die feiernde Menge. Noch ist es scheinbar
zu keiner Schlägerei gekommen, aber es ist offensichtlich ein ziemlich ausuferndes
Gelage...
Legolas findet sich unter all den Menschen irgendwie fehl am Platz und bleibt
vorerst wie Thamar vor dem Swafnir-Tempel stehen. Sehnsüchtig denkt er an sein
Heimatdorf zurück und an all das, was er nun schon seit Monaten entbehren muß.
Gibt es überhaupt noch Hoffnung Feyaria zu finden? Und wenn, in welchem Zustand
wird sie sein? Diese Gedanken bereiten ihm schon fast körperliche Schmerzen
und er versucht an etwas anderes zu denken. Er erinnert sich an die Angst, die
der eine Pirat bei der Verhandlung hatte und er tut ihm für einen Augenblick fast
leid. Dann jedoch kommt die Erinnerung an seine Schwester wieder zurück und
jedes bißchen Mitleid für die Piraten fällt von ihm ab. Wie können intelligente
Wesen nur so grausam sein und andere entführen um sie zu versklaven? Nein ...
er kann an der Feier nicht teilnehmen. Für ihn gibt es - zumindest jetzt - noch
nichts zu feiern und mit diesem Gedanken wendet er sich von dem Swafnirtempel
ab und geht in düstere Gedanken gehüllt zum Schiff zurück.
Auf dem Schiff angekommen ißt und trinkt Legolas eine Kleinigkeit und wartet
darauf, ob noch jemand aus seiner Gruppe zum Schiff zurückkehrt. Irgendwie
hofft er, daß Fyanna auch nicht an solch einem Gelage interessiert ist. Während
er wartet spielt er ein paar alte Weisen auf seiner Beinflöte. Endlich taucht auch
Sabu wieder auf; am Schiff findet er allerdings nur Legolas vor. So ließ er sich kurz
die Ereignisse bei der Verhandlung schildern. Dann meinte er zu dem Elfen: ”Ich
werde die Stadt für ein paar Tage verlassen. Ich habe genug von der See und möchte
endlich mal ein paar ruhige Stunden verbringen.” Dann sucht Sabu sich noch eine
Unterkunft am Stadtausgang, von wo er dann seine Exkursionen vornehmen will.
Nach einer knappen Stunde findet er oben auf dem Berg an der Straße nach Skjalde
die Pension ’zur Trutz’. Zwar nicht ganz billig ist der zweistöckige Steinbau jedoch
wunderschön zwischen der Trutzburg und der Brennerei Hjalske auf einem kleinen
Felsvorsprung gelegen. Sabu nutze die Gelegenheit etwas außerhalb der Stadt
mit Tira zu spielen, dabei erwiesen sich die bisherigen Dressurübungen als relativ
nützlich. Denn meistens kam sie rasch, wenn er rief. Erst später ging er zurück in
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