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Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr

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anderes, als das Singen seiner Axt und das W<strong>im</strong>mern seiner Opfer.<br />

Fyanna sieht, daß ihr Fluch eingeschlagen hat und sie setzt der stöhnenden<br />

Wache die Schwertspitze an den Hals. Das Sprechen des Fluchs hat sie viel innere<br />

Kraft gekostet. Mit einem schnellen Blick zur Seite vergewissert sie sich, daß<br />

Legolas nicht lebensbedrohend verletzt ist. Der Anblick seines blutverschmierten<br />

Gesichts läßt ihre Wut wiederaufflammen. Ihre St<strong>im</strong>me ist nur noch ein gefährliches<br />

Flüstern: ”Wenn Du noch erleben willst, daß die Schmerzen wieder abklingen,<br />

dann sag uns, wo Dein Anführer steckt! Ist er dort hinten <strong>im</strong> Gang? Gibt es noch<br />

mehr von Euch Gaunern?” Der Mann nickt ängstlich und zeigt mit seinem Kopf<br />

den Gang runter. Dann sagt er zögert: ”Und oben müssen auch noch zwei sein...”<br />

Da er sich friedlich verhält, fragt Fyanna Deion und die anderen, ob sie ihn fesseln<br />

können, damit sie sich um Legolas Wunden kümmern kann. Die haben natürlich<br />

nichts dagegen. Schnell reißt sie etwas Stoff von ihrer Kleidung ab, feuchtet sie mit<br />

ihrem Speichel an und streicht damit dem Elfen vorsichtig übers Gesicht. Dann<br />

sucht sie ihn ihrem Beutel nach Heilkräutern und legt sie ihm auf die Wunde. Bald<br />

merkt Legolas die Verletzung kaum noch.<br />

In dem Vorraum verweilt BonYars Blick erleichtert und doch noch angespannt<br />

einige Sekunden auf dem Hals des dahinsinkenden Mannes, bis der Druck des<br />

pulsierend herausspritzenden Blutes etwas nachgelassen hat. Draußen ist zwar<br />

noch <strong>im</strong>mer Kampfeslärm zu hören, doch es ist zu eng um sich jetzt erneut ins<br />

Getümmel zu stürzen. Wie, als falle ihm zu etwas bereits zuvor Wahrgenommen<br />

ein, reißt er seinen Kopf herum. Er starrt auf den Altar und erkennt jetzt deutlich<br />

das Elfenmädchen. Mit einigen Schritten eilt er zu ihr herüber und stellt die Waffe<br />

des Zwergen am Boden ab, um ihr keine Angst einzuflößen. Doch dann wird er<br />

gewahr, daß sie ihn gar nicht sehen kann: sie hat die Augen geschlossen und rührt<br />

sich nicht. Sein Blick streift kurz über den mageren Körper und der zerrissenen<br />

Kleidung, dann untersucht er sie kurz. Kühl ist die Stirn ihres jungen Gesichtes.<br />

Sie ist wirklich bewußtlos, aber er kann keine äußeren Verletzungen feststellen.<br />

Sie ist in einer schlechter Verfassung und das Gesicht ist völlig verdreckt. Aber<br />

trotzdem sie er, daß sie eigentlich recht hübsch wäre...<br />

Tiefe Dankbarkeit erfüllt Thamar. Niemals in ihrem Leben fühlte sie sich der<br />

Göttin so nahe, wie in dem Moment, als der Fulminictus durch sie hindurchgefahren<br />

war und sie erkannte, daß der Schutzzauber des Beschwörers wich. Doch<br />

für mehr als ein leise gemurmeltes ”Danke!” war jetzt keine Zeit, später würde sie<br />

ausgiebig zur weisen Mutter sprechen. Ihr Blick trifft Huy und Kuno, liebend gerne<br />

würde sie den beiden helfen. Aber sie wußte, daß die Wirkung der bösen Magie<br />

bald verschwinden würde, ohne ihr Leben in Gefahr zu bringen. Die gefesselte Elfe<br />

war jetzt wichtiger. Vielleicht war es ja Legolas Schwester!<br />

Überrascht stellt Allerion fest, daß der Kampf schon fast vorbei ist, bevor er<br />

überhaupt zum Schlag kommt. Das tagelange Herumhocken in der Zelle hatte<br />

ihn wohl ein wenig einrosten lassen. ’Naja’ denkt er sich ’zumindest bin ich unversehrt’!<br />

Also beschließt er sich flott die Anderen anzusehen, ob es ihnen auch<br />

noch einigermaßen gut geht. Als er die übriggebliebene Wache sieht, muß er grinsen.<br />

Alleine gegen eine ganze Gruppe von Abenteurern; der Kerl könnte ihm schon<br />

fast leid tun - aber nur fast!! Die Anderen werden sich wohl schon mit ihm au-<br />

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