Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr
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nige ihr nur angetan?’, schießt es ihr durch den Kopf. ’Oder ist es diese vermaledeite<br />
Krankheit, von der die anderen berichteten?’. Wutentbrannt wirbelt<br />
sie herum, um dieses unglückselige Miststück von einer Wache zu finden. Sie<br />
läuft suchend aus dem Raum wieder heraus. Am Ende des Ganges ist er liegt<br />
er noch gefesselt auf dem Boden. Kaum hat sie ihn erblickt schießt sie auf ihn<br />
zu und faucht ihn an: ”Wenn Du mir nicht sofort sagt, was Dein Herr mit dem<br />
unschuldigen Mädchen gemacht hat, verwandele ich Dich in eine dreibeinige Ratte<br />
und werfe Dich den Harpyien draußen zum Fraß vor!” Der Blick des Angesprochenen<br />
wird wieder ängstlicher; seine St<strong>im</strong>me ist beinahe ein Flüstern: ”Der Meister<br />
brauchte sie für seine Arbeit. Und die war einfach notwendig...” Er zuckte mit<br />
den Schultern. ”Aber was genau er gemacht hat, weiß ich nicht. Aber er sagt, er<br />
würde die Gegend hier verändern - und uns würde es besser gehen...”<br />
Legolas ist inzwischen mit seiner Schwester auf dem Burghof angekommen.<br />
BonYar ist ihm gefolgt und betrachtet Feyaria. Er nähert sich ihr langsam und<br />
versucht ihrem leeren Blick mit einem wohlwollenden Ausdruck standzuhalten.<br />
Sie muß absolut verängstigt sein und benötigt vielleicht eine ruhige Bezugsperson<br />
durch die sie wieder Zuversicht gewinnen kann. Er redet ihr in ihrer Muttersprache<br />
freundschaftlich zu. Vorsichtig versucht er zu ergründen was ihr fehlt. ’Was wäre,<br />
wenn sie <strong>im</strong>mer noch unter dem Banner eines Beherrschungszaubers läge?’ Er<br />
würde ihr wahrscheinlich nicht helfen können, so sehr er es auch wollte. Über<br />
gewisse Grundkenntnisse <strong>im</strong> brechen von Beherrschungen verfügt er zwar, doch<br />
weiß er auch, daß seine arkanen Kräfte vermutlich nicht ausreichen würden um<br />
den Bann alleine zu brechen. Vielleicht würde es funktionieren wenn er sich mit<br />
Legolas zusammen tun würde? Doch als er ihr so zuspricht verändert sich ihr<br />
Ausdruck nicht. Irgendwie ist es, als ob ihr Körper eine leblose Hülle ist. Solch ein<br />
seelenlosen Blick hat er selten erlebt. Der kann nicht einen natürlichen Ursprung<br />
haben! Da ist er sich völlig sicher...<br />
Falin wendet sich an die verbliebenden Anwesenden. ”Wenn hier alles erledigt<br />
ist, sollten wir nach Havena zurückkehren, um die Schwarze Wut zu bekämpfen.<br />
Kennt sich von euch jemand mit der Krankheit aus? Vielleicht weiß man hier<br />
in der Gegend ja eine Heilmethode, die in Havena unbekannt ist. Ach, wir haben<br />
doch noch nicht alles durchsucht, irgendwo muß doch dieser Beschwörer sein Labor<br />
oder seine persönliche Kammer haben, hier liegt ja nicht viel ’rum. Vielleicht gibt<br />
es auch noch eine Schatzkammer! Also schnell alles erkunden, was wir noch nicht<br />
haben und dann ab nach Havena.” Huy überlegt laut: ”Ist die schwarze Wut<br />
nicht damals in dem großen Magierkrieg entstanden? Und wenn es wirklich mal<br />
Wissen über eine Heilung gab, ist das verloren. Hat nicht dieser Arzt in Havena<br />
gesagt, es gibt keine Heilung, man kann die Verbreitung nur durch Quarantäne<br />
verhindern... und da auch nur durch so dubiose Methoden wie Festbinden und<br />
Zuraderlassen? Eigentlich ein Horror, wenn man sich vorstellt, wieviele Leute sich<br />
nun schon angesteckt haben können...” Doch inzwischen machen sich Thamar und<br />
Jurge mit den Büchern schlau.<br />
Als Thamar nämlich mitansieht, in welchem Zustand sich Legolas Schwester<br />
befindet, versucht sie sofort, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen, ob in<br />
den gefundenen Büchern ein Hinweis auf die Ursache dieser Schwierigkeiten findet.<br />
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