Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr

”Ettel! Du kommst gerade recht! Morgen fängt die ’Premer Baumblüte’ an, und
Du willst Dir das Pferderennen doch bestimmt nicht entgehen lassen, oder?” dann
blickt er sich um: ”seltsame Begleiter...” Ettel nickt: ”Schon Kjaskar. Aber ich
wurde nämlich von Piraten überfallen! Und diese Abenteurer, die ich in Thorwal
angeheuert hatte, haben mich da wieder ’rausgeholt. Na, jedenfalls haben wir zwei
gefangene Piraten... Und jetzt wollen wir zum Hetmann.” Kjaskar überlegt kurz:
”Soweit ich weiß, ist Thurbold Schlangenstecher gerade im Hethaus. Am besten
ihr geht dorthin. Und ich werde unsere Freunde unterrichten.” Es geht weiter an
Häusern mit einer bunten Mischung an Baustilen entlang. von Langhäusern auf
Pfählen bis hin zu steinernen Rundtürmen ist alles zu finden. Bergauf geht es,
Terrasse über Terrasse erhebt sich die Stadt bis hin zum Hethaus oberhalb der
Stadt.
Auf dem Weg fragt Jurge Sabu nebenbei: ”Kannst Du mir die Silberfibel
geben, damit ich sie später genauer untersuchen kann?” Da mischt sich Cantos ein:
”Eigentlich bin ich der ’Eigentümer’. Allerdings überlasse ich sie Dir gerne, damit
Du Dich näher damit befassen kannst. Sollte die Silberfibel eine Art Schutzmagie
haben, würde ich sie allerdings gerne behalten, sozusagen als Talisman. Ist es ein
anderer ”nutzloser” Zauber, bin ich schon bereit die Fibel Dir oder Thamar zu
überreichen. ” ”HA!” Thamar lacht zornig auf. ”Denke an ein Erdloch, zwei Meter
auf zwei Meter, und zwei Meter tief, dann weißt Du, was Dein ist und letztlich
auf Dich wartet - wie auf uns alle. Die Beute, die wir machen, gehört uns allen,
und wir alle entscheiden, wie sie verteilt wird. Was magisch ist, gehört keinem
Sterblichen, sondern der großen Mutter allein, und manchmal erlaubt sie Menschen,
es zu verwenden. Aber nur in Ehrfurcht und Verneigung vor ihrer Macht!”
Ihr eiskalter Blick direkt in Cantos Augen scheint ihn zu durchbohren. Sie läßt
nicht von ihm ab, bis er sich kurz abwendet. Doch der gibt nicht so schnell auf:
”Immer langsam mit den jungen Pferden. Ich habe mich als ’Eigentümer’ bezeichnet,
weil ich die Silberfibel bei mir trage und nicht Sabu, wie Jurge irrtümlich
annahm.” ”Dann bist Du der ’Besitzer’, das ist etwas anderes als Eigentümer.”
meint Thamar versöhnlicher. Cantos stimmt dem grinsend zu: ”Ich besitze die
Silberfibel, der Eigentümer nicht.”
Dann wendet sie sich an Legolas, und die Gefährten können nur darüber
staunen, wie aus der wütenden Geweihten in Sekunden wieder ein junges, hilfsbereites
Mädchen wird. ”Natürlich stehe ich Dir ebenso zur Seite, wie die anderen,
lieber Legolas, Deine Geschichte rührt mich. Es ist meine Aufgabe, durch
die Welt zu ziehen als Lehrerin und Lernende, und der Weg, den ich mit Dir gehe,
ist so gut wie ein anderer. Geld will ich keines, außer meinem Anteil an dem,
was wir finden, aber auch hier muß ich die Bedingung stellen, die ich stets auf
meinen Reisen erfüllt wissen muß: was wir an magischen Gegenständen finden,
gehört den Magiern der Gruppe oder mir, so wie ich niemals Anspruch erhebe auf
die Rüstungen oder Waffen Rondras und ihrer Krieger. Wo willst Du mit Deiner
Suche beginnen? Sagt Dir Aryn etwas, ist das ein Ort? Ansonsten sollten wir hier
eine Person suchen, die so heißt.” Cantos wirft ein: ”Aryn, das ist ein Ort etwas
weiter im Süden.”
Auch Jurge ist bereit sich an der Suche zu beteiligen: ”Nun ist mir der Grund
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