Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr

Während der Rast bietet sich Thamar der Hexe sofort als Lehrerin für die unterschiedlichsten
Wissensgebiete an, da sie mitbekommt hat, von welcher Wißbegier
Fyanna getrieben wird. Dieser Wissensdurst kann doch nicht ungenutzt vergeudet
werden. Und es ist zudem ein hesindegefälliges Werk... Fyanna winkt erst einmal
ab: ”Ergebensten Dank, liebe Thamar, aber eine Gelehrte wirst Du nicht aus mir
machen können”, erwidert die Hexe lachend, ”und beim Reiten lernt es sich doch
leichter als im Gehen, auch wenn mein Hinterteil nicht der Ansicht ist.” Doch Deion
findet die Idee gar nicht so schlecht... Der Thorwaler hat sich ins Gras gelegt um
seinen Hintern zu schonen und ruht sich etwas aus. Er fragt Thamar, ob sie ihm
nicht auch etwas beibringen kann. Was könnte sie ihn denn während des Rittes
lehren? Auf Deions Frage, ob sie ihm etwas beibringen würde, nickt Thamar sofort
begeistert. Bei soviel Wißbegier kann Cantos nur den Kopf schütteln. Da reisen
wir durch die Wildnis, müssen im Freien übernachten und die Damen und Herren
haben nur Lernen im Kopf: ”Wen interessiert schon ob 2+2=4 oder 5 ist?” Aber
Thamars Augen leuchten, als sie anbietet: ”Ich könnte Dir etwas über Alchimie
beibringen, oder auch vieles, was mit Geschichte, alten Sprachen oder Religionen
zu tun hat. Oder ein wenig Rechnen oder Rechtsprechung? Was interessiert Dich
denn?” Uff, das ist fast ein zu großes Angebot um sich sofort zu entscheiden...
Aber er hat ja wohl noch etwas Zeit...
Inzwischen haben die Pferde den Trog ziemlich leergefressen und fangen an zu
grasen. Da lädt Legolas Fyanna zu einem kurzen Spaziergang ein, um sich etwas
ungestört mit ihr unterhalten zu können und sich etwas die Beine zu vertreten.
Als sie zurückkommen trägt Fyanna einen neuen Ring am Finger. Und Legolas
ist sehr glücklich darüber, daß Fyanna den Ring angenommen hat. Als die beiden
schon fast wieder zurück bei der Gruppe sind, bietet er ihr einen Platz in seinem
Zelt an - nur für den Fall, daß sie im Freien übernachten sollten... Allerdings
ist lehnt sie Legolas Angebot das Zelt zu teilen ab. Eine dünne Plane aus Stoff
ist nicht gerade ihre Vorstellung von einsamer Zweisamkeit. ”Da gibt es sicherlich
verschwiegenere Orte!” Fyanna lächelt in sanft an. Bei diesen Worten muß Legolas
leicht schmunzeln und er nickt zustimmend. Aber so überlegt, beginnt Legolas sich
auch zu fragen, warum er das Zelt eigentlich gekauft hat. Schließlich ist er es als
Firnelf gewohnt in kälteren Regionen, als diesen hier, im Freien zu übernachten. Er
bietet daraufhin den anderen an, sein Zelt zu benutzen, wenn sie wollen. Doch die
anderen hoffen wohl noch in einem Gebäude übernachten zu können. So meint der
Elf zu den anderen: ”Wenn ihr soweit seit, können wir aufbrechen.” Mit diesen
Worten schwingt er sich selbst auf den Hengst und hilft auch Fyanna herauf.
Auch Sabu ist dieser Meinung, er ruft die Anderen: ”So, jetzt sollten wir langsam
weiterreiten.” Er ruft Tira und bindet sie wieder an die Leine. Als Devon einige
Zeit später wieder aufstehen will, um nachzuforschen, welche Richtung die Gruppe
einschlagen will, bemerkt er erst, wie müde er ist. Er bleibt daraufhin faul sitzen,
gähnt auffallend und wartet mit langweiligem Gesichtsausdruck ab. Erst als es
sich nicht mehr vermeiden läßt, steht er auf und schließt sich den anderen wieder
an.
Währenddessen prüft Legolas nach, ob seine Wurfdolche an den richtigen Stellen
sind und streift sich das mit Runen verzierte Stirnband über, daß er sich vor ein
134