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Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr

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Kaliope wendet sich an Rhenjo: ”Was schlägst Du vor, was wir tun sollten? Ich<br />

denke, daß wir zügig mit den anderen die Ruine durchsuchen sollten, vielleicht<br />

finden wir ja noch die Gestalten, die vor uns durch den Teleporter entkommen<br />

sind, und können von denen einige Antworten bekommen! Falls unsere Suche aber<br />

erfolglos bleibt, sollten wir wieder durch den Teleporter schreiten und in Havena<br />

weiter nach den Opfern der Seuche fahnden. Ich hoffe nur, daß uns der Teleporter<br />

auch wirklich zurückführt...”<br />

Danach geht sie zu Thamar, und erzählt ihr, was die Gruppe über die Seuche<br />

in Erfahrung gebracht hat und wie man mit Opfern umgehen sollte. Schließlich<br />

kam das Schiff ja aus Prem in <strong>Thorwal</strong>, vielleicht bestand hier also auch Gefahr?<br />

Thamar hörte aufmerksam zu und als Kaliope den Bericht von Huy ergänzte und<br />

schließlich mit zu einer Erklärung der schwarzen Wut gelangte, runzelt sie die<br />

Stirn, denn das gehörte beunruhigte sie nun doch: ”Alle paar Jahrzehnte fackelt<br />

in Aventurien eine Krankheit auf, die zum ersten Mal unmittelbar nach den<br />

Magierkriegen auftrat, und seitdem viel Elend über die Welt gebracht hat: Die<br />

Schwarze Wut. Der Krankheitsverlauf ist <strong>im</strong>mer der gleiche und weder durch<br />

Magie noch durch Medizin zu beeinflussen: Nach der Infektion verstreicht eine<br />

Frist von 3-4 Tagen, in denen die Krankheit höchstens an gelegentlich auftretendem<br />

Schüttelfrost zu erkennen ist. In dieser Zeit ist die Krankheit nicht ansteckend.<br />

Am 4. oder 5. Tag bricht die Krankheit dann mit gräßlicher Geschwindigkeit<br />

aus. Die Haut des Opfers färbt sich tiefrot. Schuppige, schwarze Flecken treten<br />

auf, die sich blitzschnell über den ganzen Körper ausbreiten. Nach Abschluß der<br />

schwarzen Verfärbung versinkt der Kranke in einen 2-3 Stunden währenden Rausch<br />

- in eine tobsüchtige Raserei, während der er ungeheuer aggressiv ist und sich nicht<br />

bändigen läßt. Seine Körperkraft verdoppelt sich dabei, auch über jedes bekannte<br />

Maß hinaus! In diesem Stadium ist die schwarze Wut ungeheuer ansteckend,<br />

eine kurze Berührung der schwarzen Haut genügt. Nach dem Anfall versinkt der<br />

Kranke in einen bis zu einer Woche währenden Schlaf. Wenn er aus ihm erwacht,<br />

ist er geheilt, aber stark geschwächt. Für den Rest seines Lebens wird dieses<br />

arme Opfer gefeit sein gegen diese Krankheit. Das schreckliche an der Schwarzen<br />

Wut ist nicht eigentlich die Krankheit selbst, sondern die Raserei, die sich niemand<br />

vorstellen kann, der sie nicht einmal beobachtet hat: Der Kranke verwandelt<br />

sich in eine mordlüsterne Bestie, gleichzeitig wird er völlig unempfindlich<br />

gegen Schmerzen - nicht einmal ein Arm- oder Beinbruch bringt ihn zur Besinnung.<br />

In Anfällen der Schwarzen Wut haben Liebende einander umgebracht und<br />

ansonsten treusorgende Väter ihre ganzen Familien ausgelöscht. Die aventurische<br />

Heilkunst kenne bislang nur eine Methode, dem Wutrausch zu begegnen,” fährt<br />

Kaliope in ihrem Bericht fort: ”Sobald die Krankheit erkannt wird - oder auch<br />

nur der Verdacht der Krankheit besteht - wird der Kranke vom Kopf bis zu den<br />

Füßen mit schweren Stricken gefesselt und ausgiebig zur Ader gelassen, um ihn<br />

in einen Schwächezustand zu bringen, bevor die Raserei beginnt. Der derart<br />

geschwächte Kranke stirbt häufig während des Tobsuchtsanfalls in seinen Fesseln.<br />

Es ist schl<strong>im</strong>m genug, wenn die Schwarze Wut in einem dünn besiedelten Gebiet<br />

ausbricht, eine Großstadt wie Havena würde sie unweigerlich in ein Chaos stürzen.<br />

Als vor Jahren in Mengbila das Gerücht von der Schwarzen Wut umging, wur-<br />

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