Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr

fällt ihm ein, daß er das geliehene Wurfbeil unten hat liegen lassen, als er Hals über
Kopf mit Legolas herausgestürmt war. Er blickt zu Kuno herüber um zu sehen,
ob er die Waffe bereits von sich aus wieder aufgenommen hatte oder nicht. Doch
er sieht es nicht. schon denkt er, daß er wohl oder übel hinab in den Keller laufen
muß, doch dann entdeckt er es in dem Stapel: Deion hat alles mitgenommen,
was dort unten an Waffen herumlag - und so kann der Halbelf erleichtert das Beil
zurückgeben.
Thamar hatte sich im Hintergrund gehalten, während die anderen diskutierten.
Aber je länger sie zuhörte, um so mehr geriet sie in Wut. Nun trat sie vor und
sprach voll Zorn: ”Ich verstehe Euch nicht! Die einen wollen erst ein kleines
Gelage feiern, die anderen suchen unten nach verborgenen Schätzen und dauernd
ist die Rede von Trennung. Ich habe den Eindruck, Feyaria und Legolas sind euch
völlig egal. Noch dampft mein Schwert von dem Blut des Beschwörers, und ich
würde gerne eine Pause machen, um es wieder reinzuwaschen und meiner Göttin
zu danken. Aber während wir hier reden, leidet die Seele dieses Mädchens Qualen
und ihr Körper beginnt zu zerfallen.” Mit blitzenden Augen schaute sie Sabu an,
dann sprach sie weiter: ”Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wenn wir zu lange
warten, wird Feyarias Seele für immer verloren sein. Und wir werden vielleicht
jede Hand benötigen. Wenn die Kranken, die von den anderen gesucht werden,
durch den Teleporter kamen, dann sind sie nicht mehr in Havena, und hier sind
sie offensichtlich auch nicht. Ihr könntet genau so gut weiter mit uns kommen,
und ich würde mich darüber freuen.” Im Stillen dachte sie an die drei, die ihr
gegen den Beschwörer so beigestanden hatten; sie würde diese gerne weiter an
ihrer Seite wissen, aber Feyaria hatte jetzt absolute Priorität. ”Legolas! Du hast
gehört, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um Feyaria zu retten. Du trägst
die Verantwortung für sie, und Du mußt entscheiden, wohin wir uns wenden sollen.
Aber entscheide schnell!” Und, indem sie mit einem kurzen Ruck ihre schwarzen
Haare nach hinten warf: ”Und wer lieber Feste feiert, soll eben zurückbleiben.”
Kaliope versteht, daß Legolas und Thamar nicht zum Feiern zumute ist. Und
auch auf ihre Gruppe wartet in Havena ja noch reichlich Arbeit; sie ist daher für
die Rückreise durch den Teleporter. ’Hoffentlich führt er überhaupt zurück!’ Doch
als sie an den Teleport denkt, kommt sie wieder ins Grübeln: Hatten sie eigentlich
schon einen Hinweis gefunden, zu welchem Zweck und von wem diese magische
Einrichtung geschaffen wurde? ”Jurge und Thamar, ihr habt doch die Aufzeichnungen
des Beschwörers studiert, nicht wahr? Fanden sich darin Hinweise auf den
Teleporter, oder ob er von diesen Schergen benutzt wurde? Die Gefangenen wurden
ja wohl auf ”konventionelle” Art hier in der Gegend gemacht, oder? Ist irgend
jemandem hier in der Burg ein Gegen stand oder etwas anderes aufgefallen, was
auf Kontakt zu Havena hindeutet? Zu dumm, daß dieser hitzköpfige Nachwuchsmagier
Rhenjo schon verschwunden ist... Vielleicht hätte er mal etwas nützliches
tun und etwas Licht in die Sache bringen können...” Doch die Angesprochenen
haben nichts dergleichen gesehen. Seltsam. Ob sie wohl noch etwas übersehen
haben..?
Kuno weiß nicht so recht, was er tun soll. In der Burgruine gibt es wohl
nichts mehr für ihn zu tun, Legolas Schwester kann er auch nicht helfen, und
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