Thorwalabenteuer: Thorwal im Frühjahr

merkungen einzugehen. Denn die beiden Thorwaler übernehmen lautstark die
Gesprächsführung: Eine normale Unterhaltung ist selbst am anderen Ende des
Tisches kaum noch möglich.
Cantos setzt den Krug an und leert ihn in einem Zug. Grinsend wendet er sich
an Deion: ”Was ist? Laß uns einen draufmachen!” ”Aber sicher doch, bin doch
schon dabei. PROST!” stimmt schon Deion zu. Cantos fährt grinsend fort: ”Die
anderen werden bestimmt früh ins Bett gehen, damit sie Morgen bei Kräften sind
und auf See ihr Essen bei sich halten.” Und wieder ist Deion mit ihm einer Meinung:
”Na erst mal sehen, vielleicht sind nicht alle Weicheier! Aber, je mehr von denen
übel ist, um so mehr bleibt von dem Schnaps, Bier und Essen auf dem Schiff für
uns übrig !” Laut lachend schlägt Cantos Deion auf die Schulter: ”Schau dir den
Zwerg an, der ist jetzt schon grün im Gesicht. Der kämpft mehr mit sich als den
Piraten.” Cantos erhebt sich und brüllt dem Wirt seine Bestellung zu. Nachdem
auch das erledigt ist, setzt er sich und blickt noch immer grinsend in die Runde.
Beide merken nicht, daß sich langsam Sabus Gesicht verdunkelt. Sie scheinen noch
nie zuvor einen wütenden Zwerg erlebt zu haben. Der Händler aber sieht es und
läßt den Geldbeutel unter seine Weste gleiten. ”Wenn er diese Farbe beibehalten
kann, können wir ihn ja als Waffe benutzen, wir zeigen ihn den Piraten und sagen
ihnen, er wäre ein Dämon!” witzelt Deion mit einem fiesen Grinsen im Gesicht.
Cantos bricht in schallendes Gelächter aus und meint: ”So steht er wenigstens
nicht im Weg ’rum. Vielleicht taugt er auch als Maskottchen, oder wir benutzen
ihn als Enterhaken.” Er übersieht dabei den erschrockenen Gesichtsausdruck des
Händlers bei Deions Witz. Der greift bei der Bemerkung über Dämonen nach
einem Goldamulett an seinem Hals und murmelt erschrocken vor sich hin. Es ist
nicht deutlich zu verstehen, aber es klingt wie ein Stoßgebet.
Vor lauter Wut kommt Sabu gar nicht dazu, auf das Angebot des Händlers
einzugehen. Er läßt Tira auf den Boden gleiten und springt über den Tisch auf
Cantos, um ihm einen Schlag zu verpassen! Als Deion dies sieht, greift er schnell
nach seinem und Cantos Bechern, um den wertvollen Inhalt zu retten. Er muß
brüllend lachen, als er den Zwerg den wesentlich größeren Thorwaler attackieren
sieht. Doch Cantos ist bei der Rettung der Becher schneller. Allerdings versucht
er gleichzeitig, Sabu mit seiner Rechten zu stoppen. Doch dies mißlingt. Als
Sabu ihn mit der Faust in die Seite trifft, erwischt er zwar noch den Becher,
aber er verschüttet den gesamten Inhalt. So versucht er den Zwerg abzuwehren.
Doch er streift mit dem Becher nur Sabus Wange, just während ihm gerade ein
Veilchen verpaßt wird. Nicht mehr ganz so breit lachend, versucht er den Zwerg zu
beruhigen: ”Immer langsam Freund! Einen kleinen Scherz wird man ja wohl noch
machen dürfen! Wenn Du auf See auch so mutig und kampflustig bist, könntest du
doch eine Hilfe sein. Laß uns einen trinken, ich geb’ dir einen aus.” Sabu schnappt
nach Luft und holt aus, überlegt es sich aber anders. Cantos Angebot scheint
tatsächlich zu wirken. Tira knurrt zwar noch unter dem Tisch hervor, Sabu aber
hört auf, den Thorwaler zu attackieren. Allerdings ist er immer noch ziemlich ernst:
”Cantos, ich möchte nicht mit dir kämpfen, aber wenn du so weiter machst, kannst
du deine Knochen einzeln aufsammeln!” Cantos läßt die Sache auf sich beruhen
und wendet sich Deion zu: ”Du Verräter! Ich schlage einen Zwergenaufstand
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