aktualisiertes pdf - DPG-Tagungen
aktualisiertes pdf - DPG-Tagungen
aktualisiertes pdf - DPG-Tagungen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
UP 10 Atmosphäre<br />
Zeit: Dienstag 11:00–12:00 Raum: HS 118<br />
Hauptvortrag UP 10.1 Di 11:00 HS 118<br />
Zirruswolken und Klima – Neue Entwicklungslinien — •Bernd<br />
Kärcher — DLR Institut für Physik der Atmosphäre<br />
Zirruswolken bilden sich in abkühlenden Luftmassen in der oberen Troposphäre<br />
und im Bereich der Tropopause. Sie entstehen durch Nukleation<br />
von Eiskristallen in stark unterkühlten Aerosolpartikeln. Aufgrund<br />
der komplexen dynamischen und mikrophysikalischen Einflüsse bei der<br />
Eisbildung zeigen Zirren eine beachtliche räumliche und zeitliche Variabilität.<br />
Erst seit kurzem ist es möglich, Eisübersättigung und Eisnukleation<br />
in globalen Klimamodellen physikalisch konsistent zu beschreiben.<br />
Nach einer knappen Einführung in die Phänomenologie von Zirruswolken<br />
wird deren Rolle im Klimasystem (u.a. Treibhauswirkung, Dehydrierung)<br />
erläutert und verschiedene Gefriermechanismen skizziert. Die<br />
Behandlung der Physik der Eisbildung in einem adiabatisch aufsteigenden<br />
Luftpaket macht die Komplexität des Bildungsprozesses deutlich.<br />
Mittels einer approximativen analytischen Lösung werden die kontrollierenden<br />
Faktoren bei der Bildung von Zirren herausgearbeitet. Neuere<br />
Entwicklungen in der Zirrusforschung (indirekter Aerosoleffekt, Einfluss<br />
mesoskaliger Temperaturfluktuationen bei der Eisnukleation) wer-<br />
UP 11 Poster: Atmosphäre und Klima<br />
den erläutert und mit wolkenauflösenden Simulationen illustriert. Nach<br />
einer Diskussion der Besonderheiten optisch sehr dünner Zirren wird der<br />
gegenwärtige Stand der Behandlung von Eiswolken in globalen Klimamodellen<br />
beschrieben. Der Vortrag schliesst mit einer Zusammenfassung<br />
aktueller Entwicklungen in der Atmosphärenforschung hinsichtlich eines<br />
möglichen anthropogenen Einflusses auf Zirruswolken und Klima.<br />
Hauptvortrag UP 10.2 Di 11:30 HS 118<br />
Dynamische Klimatologie des Drehimpulses der Atmosphäre —<br />
•Joseph Egger — Meteorologisches Institut der Universitaet Muenchen,<br />
Theresienstr. 37, 80333 Muenchen<br />
Es werden die Grundzuege der Verteilung des Drehimpulses in der<br />
Atmosphaere dargestellt, sein Jahresgang und die zugehoerigen Drehmomente,<br />
naemlich das durch die Bodenreibung bedingte und das durch die<br />
Gebirge. Die Drehimpulsgleichung wird dann Daten gegenuebergestellt,<br />
wobei sich zeigt, dass die verfuegbaren Daten diese Gleichungen meist<br />
relativ gut erfuellen. Neben der polaren Komponente wird auch auf die<br />
aequatorialen Komponenten eingegangen.<br />
Zeit: Dienstag 14:00–16:00 Raum: Schellingstr. 3<br />
UP 11.1 Di 14:00 Schellingstr. 3<br />
Quantification of different carbon sources for isoprene emitted<br />
from poplar leaves — •Joerg-Peter Schnitzler 1 , Martin<br />
Graus 2 , Juergen Kreuzwieser 3 , Ulrike Heizmann 3 , Heinz Rennenberg<br />
3 , Armin Wisthaler 2 , and Armin Hansel 2 — 1 FZ Karlsruhe,<br />
Institut fuer Meteorologie und Klimaforschung, Atmosphaerische<br />
Umweltforschung, Garmisch-Partenkirchen — 2 Institut fuer Ionenphysik,<br />
Universitaet Innsbruck — 3 Institut fuer Forstbotanik und Baumphysiologie,<br />
Universitaet Freiburg<br />
The present study (part of AFO 2000) was performed to test if alternative<br />
carbon sources besides recently photosynthetically fixed CO2<br />
are used for isoprene formation in the leaves of young poplar trees. In a<br />
13CO2 atmosphere under steady state conditions, only about 75 percent<br />
of isoprene became 13C-labeled within minutes. A considerable part of<br />
the unlabeled carbon may be derived from xylem transported carbohydrates,<br />
as may be shown by feeding leaves with [U-13C]glucose. As a<br />
consequence of this treatment app. 8 to 10 percent of the carbon emitted<br />
as isoprene was 13C-labeled. In order to identify further carbon sources,<br />
poplar leaves were depleted of leaf internal carbon pools and the carbon<br />
pools were refilled with 13C-labeled carbon by exposure to 13CO2.<br />
Results from this treatment showed that about 30 percent of isoprene carbon<br />
became 13C labeled, clearly suggesting that, in addition to xylem<br />
transported carbon and CO2, leaf internal carbon pools, e.g. starch, are<br />
used for isoprene formation.<br />
UP 11.2 Di 14:00 Schellingstr. 3<br />
Messungen von troposphärsichem Wasserdampf, Kondensstreifen<br />
und Zirren am Meteorologischen Observatorium Lindenberg<br />
— •Franz Immler 1 , David Kaiser 1 , Otto Schrems 1 und Dirk Engelbart<br />
2 — 1 Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung,<br />
Bremerhaven — 2 Deutscher Wetterdienst, Meteorologisches Observatorium<br />
Lindenberg<br />
Von April bis September 2003 wurde am Meteorologischen Observatorium<br />
Lindenberg (MOL, 14.5 ◦ E, 52.5 ◦ N) des Deutschen Wetterdienstes<br />
eine umfangreiche Messkampagne zur Untersuchung des Wasserdampfes<br />
und der Wolkenbildung in der mittleren und oberen Troposphäre durchgeführt.<br />
Mit dem Mobilen Aerosol Raman Lidar (MARL) des Alfred-<br />
Wegener-Institutes wurden Profile der elastischen Rückstreuung, sowie<br />
159<br />
der Depolarisation und des Wasserdampfgehaltes mit Hilfe der Raman<br />
Streuung gemessen. Zur Bereitstellung von Vergleichsprofilen des Wasserdampfes<br />
mit Referenzqualität wurden in dem gesamten Zeitraum<br />
täglich 4 Radiosonden vom Typ Vaisala RS80A gestartet, die mit der<br />
wöchentlichen Forschungssonde des MOL zur Präzisionsfeuchtemessung<br />
kalibriert wurden. Diese Methode erlaubt die exakte Messungen des Wasserdampfgehaltes<br />
auch in der oberen Troposphäre und somit eine präzise<br />
Bestimmung der relativen Feuchte über Eis. Mit Hilfe einer Wolkenkamera<br />
konnten tagsüber Zirrustypen und Kondensstreifen identifiziert werden,<br />
während das Lidar ihre genaue Höhe und ihre optische Eigenschaften<br />
bestimmte. Anhand dieser Daten wird unter anderem untersucht, unter<br />
welchen Bedingungen sich langanhaltende Kondensstreifen bilden und<br />
wie diese sich von ’natürlichen’ Zirren unterscheiden.<br />
UP 11.3 Di 14:00 Schellingstr. 3<br />
Eine verbesserte mikrophysikalische Parametrisierung für globale<br />
stratosphärische Chemie-Transport-Modelle — •Michael<br />
Wiehle, Roland Ruhnke, Wolfgang Kouker und Thomas<br />
Reddmann — Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK),<br />
Forschungszentrum Karlsruhe<br />
Die Bildung von Polaren Stratosphärischen Wolken (engl. polar stratospheric<br />
clouds, PSC’s) aus NAT (Nitric Acid Trihydrat) oder Eis und<br />
die darauf ablaufenden chemischen Reaktionen spielen eine zentrale Rolle<br />
in der Zerstörung des stratosphärischen Ozons. Durch die Sedimentation<br />
grosser NAT-Partikel (> 10µm Durchmesser) wird die stratosphärische<br />
Luft denitrifiziert, so dass der Ozonabbau bis weit in den polaren Frühling<br />
hinein verlängert wird. Für eine Vorhersage der zukünftigen Entwicklung<br />
der Ozonschicht ist daher eine genaue Kenntnis und Parametrisierung des<br />
Wachstums der PSC wichtig. Die bisherige rein thermodynamische Parametrisierung<br />
der PSC-Bildung erlaubt nur eine unzureichende Simulation<br />
dieser Prozesse.<br />
Im Karlsruher Simulationsmodell der mittleren Atmosphäre (KASI-<br />
MA) wurde basierend auf Carslaw et al. (2002) eine Wachstumskinetik<br />
der PSC eingebaut. Diese ermöglicht die Simulation einer zeitabhängigen<br />
Grössenveränderung der PSC durch Kondensation bzw. Evaporation von<br />
HNO3 und H2O zu/von NAT-Partikeln. Die Ergebnisse verschiedener<br />
Sensitivitätsstudien für vergangene arktische Winter werden präsentiert<br />
und mit Messdaten verglichen.