aktualisiertes pdf - DPG-Tagungen
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Sensoren im Hinblick auf die Auswahl der magnetostriktiven Schicht<br />
und der Größe und Gestalt der Tunnelbarriere charakterisiert. Dazu<br />
wurden neben Vibrationsmagnetometer-Messungen im wesentlichen 4-<br />
Punkt-Biegemessungen im Magnetfeld durchgeführt. Die nach einem<br />
energetischen Modell erwarteten Abhängigkeiten vom Vorzeichen der<br />
Magnetostriktion wie auch von der mechanischen Spannung sowie der<br />
Einfluss der Formanisotropie konnte experimentell nachgewiesen werden.<br />
Durch spezielle Orientierung der magnetischen leichten Richtung konnten<br />
ferner Sensoren realisiert werden, die sowohl auf Druck- als auch auf<br />
Zugspannung sensitiv sind. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden<br />
mit denen von alternativen magnetostriktiven Dehnungssensoren verglichen<br />
und im Hinblick auf potentielle Anwendungen diskutiert.<br />
Das Projekt wird von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) unterstützt (Förderungsnummer: 13N8492).<br />
[1] M. Löhndorf, S. Dokupil, M. Rührig, J. Wecker, E. Quandt: Characterization<br />
of magnetic tunnel junctions (MTJ) with magnetostrictive free<br />
layer materials, J. Magn. Magn. Mat., in press (2003).<br />
Plenarvortrag PV XIII Mi 16:50 Aula<br />
Korngrenzen Mechanik – Neue Ansätze zur Beeinflussung der<br />
Mikrostruktur — •Myrjam Winning — Institut für Metallkunde<br />
und Metallphysik, RWTH Aachen, Kopernikusstr.14, 52056 Aachen —<br />
Trägerin des Hertha-Sponer-Preises<br />
Die Bewegung der Korngrenzen ist der fundamentale Prozess der Rekristallisation<br />
und des Kornwachstums, um die Gefügeentwicklung eines<br />
Materials zu steuern ist es notwendig, die Mechanismen, die die Korngrenzenbewegung<br />
bestimmen, zu verstehen und so zu quantifizieren, dass<br />
daraus Modelle entwickelt werden können, die die Mikrostrukturentwicklung<br />
während wichtiger technischer Prozesse wie Umformung und Rekristallisation<br />
beschreiben und das Materialverhalten sowie die Werkstoffeigenschaften<br />
voraussagen können.<br />
Die Dynamik von Korngrenzen hängt von einer Vielzahl von Parametern<br />
ab, insbesondere die treibende Kraft spielt eine wichtige Rolle,<br />
da sie den Prozess der Korngrenzenbewegung aktiviert. Neuere Experimente<br />
zeigen, dass es möglich ist, ebene Korngrenzen mit Hilfe einer<br />
mechanischen Spannung, welche von aussen auf die Korngrenzen aufgebracht<br />
wird, zu bewegen. Der Bewegungsmechanismus ist dabei mit der<br />
Bewegung der strukturellen Versetzungen in der Korngrenze korreliert.<br />
Besonders wichtig für die Mikrostrukturentwicklung ist dabei, dass neben<br />
Kleinwinkelkorngrenzen auch Großwinkelkorngrenzen mit mechanischen<br />
Spannungen wechselwirken können, und dass es einen sehr scharfen<br />
Übergang von Kleinwinkel- zu Großwinkelkorngrenzen gibt.<br />
Plenarvortrag PV XIV Mi 17:20 Aula<br />
Exotische Kerne auf die Waage gestellt — •Klaus Blaum —<br />
CERN, Division EP, CH-1211 Genf 23, Schweiz und GSI, D-64291 Darmstadt,<br />
Deutschland — Träger des Gustav-Hertz-Preises<br />
Die Masse eines Atoms bzw. Atomkerns ist einzigartig wie ein<br />
Fingerabdruck und daher eine der fundamentalsten Größen in der<br />
Atom- und Kernphysik. Neben der eindeutigen Identifizierung machen<br />
Präzisionsmassenmessungen an kurzlebigen Nukliden Kernstruktureffekte<br />
sichtbar, legen die Grenzen der Stabilität genauer fest und erlauben,<br />
Kernmodelle zu testen und ihre Vorhersagekraft zu verbessern. Die<br />
Bestimmung der Q-Werte übererlaubter β-Zerfälle stellt einen wichtigen<br />
Beitrag dar zum Test der schwachen Wechselwirkung und der Unitarität<br />
der Cabibbo-Kobayashi-Maskawa-Matrix und damit eine Überprüfung<br />
des Standardmodels. Darüber hinaus ist die Kenntnis der Massen von<br />
Kernen fernab der Stabilität wichtig, um Nukleosyntheseprozesse in der<br />
Astrophysik zuverlässig modellieren zu können.<br />
Zur Bestimmung der Bindungsenergien kurzlebiger Radionuklide<br />
wird am on-line Isotopenseparator ISOLDE/CERN das Penningfallen-<br />
Massenspektrometer ISOLTRAP eingesetzt. Die Massenmessung der gespeicherten<br />
Ionen erfolgt durch Messung der Zyklotronfrequenz in einem<br />
homogenen Magnetfeld. Mit ISOLTRAP können Atommassen von Radionukliden,<br />
die nur in geringsten Mengen von 100 Ionen pro Sekunde<br />
produziert werden und nur eine Halbwertszeit von wenigen 10 ms<br />
haben, mit einer Genauigkeit von 1 · 10 −8 bestimmt werden. Das hohe<br />
Auflösungsvermögen von ISOLTRAP von bis zu 10 Millionen ermöglichte<br />
kürzlich, einen isomerenreinen Ionenstrahl zu präparieren, was neuartige<br />
Experimente ermöglicht. Zudem wurden Kohlenstoffcluster als Referenzmassen<br />
eingeführt, die erstmals absolute Massenmessungen gegen den<br />
mikroskopischen Massenstandard erlauben. Die wichtigsten ISOLTRAP-<br />
Ergebnisse werden vorgestellt und diskutiert.<br />
3<br />
Plenarvortrag PV XV Mi 20:00 Aula<br />
Wo Einstein nicht recht hatte und trotzdem Wichtiges sagte<br />
— •Anton Zeilinger — Institut für Experimentalphysik, Universität<br />
Wien und Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der<br />
Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />
Albert Einstein kritisierte die Quantenphysik aus verschiedenen<br />
Gründen. Zum einen erkannte er sehr früh, dass der Zufall bei Quantenphänomenen<br />
eine völlig neue Rolle spielt. Sein Ausppruch ” Gott<br />
würfelt nicht“ ist ja sehr bekannt. Des weiteren verwendete er Argumente<br />
aufbauend auf die von Schrödinger so benannte ” Verschränkung“<br />
von Quantensystemen, um zu argumentieren, dass die Quantenphysik<br />
unvollständig sei. Heute wissen wir, dass Einstein hier nicht Recht hatte.<br />
Nicht nur dies, der Zufall und die Verschränkung spielen eine zentrale<br />
Rolle in neuen Ideen zur Informationsübertragung und Informationsverarbeitung,<br />
etwa in Quantenkryptographie, in Quantenteleportation und<br />
beim Quantencomputer. Einstein ist allerdings zugute zu halten, dass er<br />
mit seiner Kritik die wohl tiefsten Fragen der Modernen Physik für unser<br />
Weltverständnis aufwarf.<br />
Plenarvortrag PV XVI Do 09:00 Aula<br />
From molecules to planets: the importance of molecular processes<br />
in space — •Ewine F. van Dishoeck — Leiden Observatory,<br />
P.O. Box 9513, 2300 RA Leiden, The Netherlands<br />
More than 120 different molecules have been detected in interstellar<br />
space, ranging from simple species like H2 and CO to fairly complex organic<br />
molecules such as CH3OCH3, C2H5CN and certain classes of polycyclic<br />
aromatic hydrocarbons.<br />
In this talk, an overview will be given of recent observations of<br />
molecules, both in the gas and in the solid state, using new facilities in<br />
space and on the ground at optical, infrared and millimeter wavelengths.<br />
The results will be discussed in the context of the gas-phase and gasgrain<br />
processes occurring at the extremely low temperatures and densities<br />
in space. In addition, the use of molecules to trace the formation of<br />
new stars and planetary systems deep inside the dark molecular clouds<br />
is illustrated.<br />
The importance of complementary laboratory and theoretical chemistry<br />
studies in emphasized. The prospects for future facilities such as<br />
the Atacama Large Millimeter Array, the Herschel Space Observatory,<br />
and the James Webb Space Telescope (the successor of the Hubble Space<br />
Telescope) will be discussed.<br />
[1] van Dishoeck et al. 2003, Messenger 113, 49<br />
[2] Pontoppidan et. al. 2003, Astron. Ap. 408, 981<br />
[3] See http://www.strw.leidenuniv.nl/ ewine/e-prints/ for recent papers<br />
and reviews.<br />
Plenarvortrag PV XVII Do 09:45 Aula<br />
Atomphysik in starken Laserfeldern — •Wolfgang Sandner —<br />
Max-Born-Institut, Max-Born-Str. 2a, 12489 Berlin<br />
Die Entwicklung von Kurzpulslasern zu immer höheren Spitzenleistungen<br />
und Intensitäten ist seit mehr als einem Jahrzehnt eines der dynamischsten<br />
Gebiete weltweit; ein Ende aufgrund physikalischer Grenzen<br />
ist nicht unmittelbar in Sicht. Heutige Spitzenintensitäten liegen jenseits<br />
von 10 20 W/cm 2 , entsprechend elektrischen Feldstärken von über 10 11<br />
V/cm oder 100 atomaren Einheiten. Die Wechselwirkung solcher externer<br />
Felder mit komplexen Vielteilchensystemen wie Atomen oder Molekülen,<br />
deren interne Bindungsfeldstärken innerhalb einzelner Teilchen<br />
den Bereich von 1 bis über 1000 atomaren Einheiten überdecken können,<br />
ist ein hochaktuelles Gebiet nichtlinearer Dynamik. Es wird zusätzlich<br />
beeinflusst durch Stöße mit freien oszillierenden Elektronen mit bis zu relativistischer<br />
Energie. Die Experimente wurden in den letzten Jahren revolutioniert<br />
durch differentielle Spektroskopietechniken aus der Stoßphysik,<br />
kombiniert mit neuen Entwicklungen aus der Laserphysik höchster<br />
Intensitäten und phasenkontrollierter Wenig-Zyklen-Pulse. Die Analyse<br />
der Ionisationsprozesse zeigt die enge Verflechtung atomarer Dynamik<br />
und Korrelation in zeitabhängigen externen Feldern mit lasergetriebenen<br />
Elektron-Ion-Stößen. Die Ergebnisse können mit modernen theoretischen<br />
Methoden einschließlich der Quantentrajektorien- Analysen interpretiert<br />
werden.<br />
Plenarvortrag PV XVIII Do 19:00 Aula<br />
Technoscience and Ethical Questions in the New Century —<br />
•John Ziman — Oakley, Aylesbury, Bucks, England<br />
Science is still advancing phenomenally. There’s no saying what physicists<br />
will discover and/or invent. Go for it: enjoy the age-old problemsolving<br />
game. But the new century brings new rules to the search for