aktualisiertes pdf - DPG-Tagungen
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Fachsitzungen<br />
– Hauptvorträge –<br />
SYUA 1 Ungewöhnliche Atome und Ionen<br />
Zeit: Montag 11:00–13:00 Raum: HS 133<br />
Hauptvortrag SYUA 1.1 Mo 11:00 HS 133<br />
Atomphysik mit hochgeladenen Ionen und Antiprotonen<br />
— •Gerhard Soff — Institut für Theoretische<br />
Physik, TU Dresden<br />
Die neuen Beschleunigeranlagen zusammen mit HITRAP<br />
und PHELIX erlauben Tests fundamentaler Wechselwirkungen<br />
in Experimenten mit hochgeladenen Ionen und Antiprotonen.<br />
Hochgeladene Ionen in Fallen stellen die stärksten, experimentell<br />
zugänglichen elektrischen und magnetischen Felder<br />
zur Verfügung. Vergleiche zwischen aktuellen Ergebnissen<br />
aus ab initio QED-Rechnungen und spektroskopischen<br />
Daten zur Lamb-Verschiebung, zum g-Faktor gebundener<br />
Elektronen und zur Hyperfeinstrukturaufspaltung in Wenig-<br />
Elektronensystemen erlauben sensitive Tests der QED in<br />
starken Feldern sowie das Studium von relativistischen Korrelationseffekten.<br />
Hochpräzisionspektroskopie an hochgeladenen<br />
Ionen ermöglicht eine von kernphysikalischen Experimenten<br />
unabhängige Deduktion nuklearer Parameter sowie<br />
fundamentaler Konstanten, etwa von Kernmomenten und -<br />
radien, der Elektronenmasse oder der Feinstrukturkonstanten.<br />
Berechnungen zu Kernstruktureffekten bestimmen die<br />
prinzipiellen Grenzen für Tests der QED und geben umgekehrt<br />
Aufschluss über die intrinsische Kernstruktur und -<br />
dynamik. In Verbindung mit starken Laserfeldern lassen sich<br />
darüberhinaus dynamische Wechselwirkungseffekte zwischen<br />
Ionen und dem Dirac-Vakuum untersuchen. Die Konsequenzen<br />
einer nicht-kommutativen QED oder anderer, eine Brechung<br />
der PCT-Invarianz vorhersagenden Theorien lassen<br />
sich in Spektren hochgeladener Ionen oder durch Vergleiche<br />
im Wasserstoff- und Antiwasserstoffsystem überprüfen.<br />
Hauptvortrag SYUA 1.2 Mo 11:30 HS 133<br />
FLAIR - Die zukünftige GSI-Anlage für Experimente<br />
an Antiprotonen und hochgeladenen Ionen bei niedrigen<br />
Energien — •Wolfgang Quint — GSI, Planckstr.<br />
1, 64291 Darmstadt<br />
Bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI)<br />
Darmstadt ist eine internationale Beschleunigeranlage<br />
der nächsten Generation in Planung (www.gsi.de). Das<br />
Herzstück der geplanten Anlage sind zwei Ringbeschleuniger<br />
mit einem Umfang von 1100 Metern, die Ionenstrahlen mit<br />
bisher unerreichter Intensität sowie mit höheren Energien liefern<br />
werden. Dadurch lassen sich intensive Sekundärstrahlen<br />
- zum Beispiel exotische Atomkerne oder Antiprotonen - für<br />
die Experimente bereitstellen. Diese Sekundärstrahlen werden<br />
in einem System von weiteren Speicherringen akkumuliert<br />
und gekühlt und können für Experimente bei verschiedenen<br />
Energien zur Verfügung gestellt werden. Die Anlage<br />
FLAIR - Facility for Low-energy Antiproton and Ion Research<br />
- ist ein zentrales Element der Niederenergieexperimente<br />
an Antiprotonen und schweren Ionen. Die wesentlichen Kom-<br />
198<br />
ponenten der FLAIR-Anlage sind i) ein Experimentier-Cave<br />
für Untersuchungen der Wechselwirkung von Ionenstrahlen<br />
mit Materie, ii) der Speicherring LSR (Low-energy Storage<br />
Ring) für die Abbremsung von Antiprotonen- und Ionenstrahlen<br />
in den sub-MeV-Energiebereich, iii) die Fallenanlage<br />
HITRAP zur weiteren Abbremsung und Speicherung<br />
von Antiprotonen und Ionen, und iv) der Speicherring USR<br />
(Ultra-low energy Storage Ring) zur Untersuchung von Stoßprozessen<br />
mit Antiprotonen und Ionen.<br />
Hauptvortrag SYUA 1.3 Mo 12:00 HS 133<br />
Atomphysikalische Experimente mit hochgeladenen<br />
Ionen an dem zukünftigen Beschleunigerzentrum der<br />
GSI — •Reinhold Schuch — Universität Stockholm<br />
Die zukünftige Beschleuniger- und Speicherringanlage der<br />
GSI eröffnet vielfältige Möglichkeiten, die Physik sehr starker<br />
elektromagnetischer Felder mittels hochgeladener Ionen zu<br />
untersuchen. Als Beispiele hierzu werden Experimente diskutiert,<br />
die zum einen die extrem kurzen und starken Feldpulse<br />
(< Attosekunde) ausnutzen und zum anderen die Untersuchung<br />
quantenelektrodynamischer Effekte (QED) in schweren<br />
wasserstoffähnlichen Uranionen zum Ziel haben. In den<br />
Feldpulsen wird die kritische Feldstärke für Paarerzeugung<br />
um Grössenordnungen überschritten, womit nicht-lineare Effekte<br />
wesentlich an Bedeutung gewinnen und starke Abweichungen<br />
von störungstheoretischen Behandlungen erwartet<br />
werden. Diese sollten in den Paarerzeugungsraten und Photonenspektren<br />
sichtbar sein. ”COLTRIMS” Methoden sind<br />
besonders geeignet, um die Impulse aller Teilchen bzw. Fragmente<br />
genau zu vermessen, die bei der Wechselwirkung intensiver<br />
Feldpulse mit Atomen oder Molekülen entstehen.<br />
Zudem soll eine Experimentidee diskutiert werden, die zum<br />
Ziel hat, die relativistische Doppler-Frequenzverschiebung<br />
bei γ = 30 für eine hochpräzise Laserspektroskopie von weichen<br />
Röntgenübergängen auszunutzen. Zum Studium von<br />
Kerneigenschaften (Hyperfeinstruktur, Kernradius) eignen<br />
sich hingegen Resonanzen, die in Stössen der gespeicherten,<br />
hochgeladenen Ionen mit Elektronen auftreten.<br />
Hauptvortrag SYUA 1.4 Mo 12:30 HS 133<br />
Atomphysikalische Experimente mit Antiprotonen<br />
an der GSI-Zukunftsanlage — •Eberhard Widmann<br />
— Department of Physics, University of Tokyo<br />
Die geplante Niederenergieantiprotonenanlage an der GSI-<br />
Zukunftsanlage (FLAIR, Facility for Low-energy Antiproton<br />
and Ion Research) wird gekühlte Antiprotonenstrahlen<br />
in zwei Speicherringen im Energiebereich von 30 MeV bis 20<br />
keV erzeugen, einschließlich der Verfügbarkeit kontinuierlich<br />
extrahierter Strahlen. Damit werden eine Vielzahl atomphysikalischer<br />
Experimente möglich. Die niedrigen Strahlenergien<br />
ergeben eine wesentliche Erhöhung der Zahl der in Ionen-