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Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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I. 3. Diskussion<br />

Marques-Souza et al., 2008). So kommt es beispielsweise auch nach gt-RNAi zu<br />

ektopischer Antp-Expression (Cerny et al., 2005), wobei aber unklar bleibt, wie diese<br />

vermittelt wird, da gt normalerweise innerhalb der maxillären Segmentanlage expri-<br />

miert wird, ektopische Antp-Expression aber innerhalb der maxillären und der labia-<br />

len Segmentanlage nachweisbar ist.<br />

nanos/pumilio-RNAi führt zu Defekten anteriorer Kopfanlagen<br />

Nach nos/pum-RNAi konnten in der Tat Veränderungen der anterioren Expressi-<br />

onsdomänen von giant und knirps festgestellt werden (Abb. 15). In Wildtyp-<br />

Keimrudimentstadien werden beide Gene in distinkten Streifen exprimiert, die aus<br />

großflächigen Expressionsdomänen in früheren Stadien hervorgehen<br />

(Bucher und Klingler, 2004; Cerny et al., 2008). Die knirps-Domäne liegt inner-<br />

halb der zukünftigen mandibulären Segmentanlage und grenzt dabei anterior, die<br />

giant-Domäne posterior an den ersten segmentalen eve-Streifen. Der zweite seg-<br />

mentale eve-Streifen überlappt dann mit dem posterioren Bereich der anterioren gt-<br />

Domäne, diese überspannt demnach die zukünftige maxilläre Segmentanlage<br />

(Bucher und Klingler, 2004; Cerny et al., 2008). Nach nos/pum-RNAi ist im Wesentli-<br />

chen ein Fehlen der anterioren Begrenzung der Expressionsdomänen von giant und<br />

knirps in Keimrudimentstadien feststellbar, wodurch es zu ektopischer Expression<br />

innerhalb des anterioren Kopfes kommt (Abb. 15). Die gt-Domäne ist dabei in anteri-<br />

orer Richtung vergrößert, und dort ektopisch exprimiert wo in der Wildtyp-Situation<br />

der erste segmentale eve-Streifen gebildet würde, während sich die kni-Expression<br />

im Extremfall im gesamten anterioren Kopf findet. Außerdem fehlt nach nos/pum-<br />

RNAi bereits in deutlich früheren Stadien der anteriore doppelsegmentale eve-<br />

Streifen (Abb. 15). Das bedeutet es kommt bereits hier zu Störungen der Segmentie-<br />

rung, die schließlich auch zu phänotypischen Defekten führen. Hierbei erhält offenbar<br />

das erste definierte Parasegment maxilläre Identität, da die Maxille in nos/pum-RNAi<br />

ausgebildet wird, wobei das antennale und das mandibuläre Segment fehlen. na-<br />

nos/pumilio-RNAi induziert also Effekte in frühen embryonalen Stadien, die einerseits<br />

zum frühen Verlust von eve-Streifen innerhalb der Kopfanlage und andererseits zu<br />

veränderter Gap-Gen-Expression, ebenfalls innerhalb anteriorer Bereiche der Kopf-<br />

anlage, führen. Wie kann also der Verlust von nanos und pumilio zu diesen Defekten<br />

führen?<br />

In diesem Fall eröffnet der Blick auf Drosophila keine offensichtlichen Erklä-<br />

rungsmöglichkeiten. Hier führt der Verlust von pumilio-Aktivität, abgesehen von den<br />

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