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Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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I. 2. Ergebnisse<br />

chenmäßig vergößert, und das Gewebe scheinbar massiv verändert, wobei vor allem<br />

die regelmäßige Anordnung der Zellkerne (Abb. 19, G’) gestört ist. Sie bilden teilwei-<br />

se Gruppen von zwei bis drei Kernen, was auf Störungen der Zellmorphologie hin-<br />

weist. Zudem deuten möglich, dass durch Hoechst intensiver gefärbte Bereiche in<br />

den Zellkernen auf apoptotische Prozesse hin. Innerhalb der Embryonalanlage ist<br />

eve-Expression zwar nachweisbar, einzelne eve-Domänen sind allerdings nur<br />

schwer zu erkennen. Die individuellen Streifen sind kaum voneinander abgegrenzt,<br />

nahezu ohne räumlichen Abstand zueinander und in ihrer Form deutlich gestört. Das<br />

Muster könnte dabei möglicherweise die Reste von zwei segmentalen Streifen,<br />

gefolgt von einer posterioren Domäne zeigen (Abb. 19, F). Somit scheint die dritte<br />

blastodermale eve-Domäne (Abb. 19, E „3“) zu fehlen. Angesichts eines solch dra-<br />

matischen Phänotyps ist es denkbar, dass Embryonen mit dem vollständigen Funkti-<br />

onsverlust schon vor Erreichen des Keimstreifs- oder Larvenstadiums sterben und<br />

somit die stärksten Defekte zu diesen Zeitpunkten schon nicht mehr beobachtet<br />

werden können. Die Anzahl an Embryonen ohne Kutikula war allerdings nicht deut-<br />

lich erhöht, wahrscheinlich ist der Anteil dieser starken Phänotypen zu gering. Mög-<br />

licherweis ließe sich die Effizienz der RNAi, und damit die Frequenz der starken<br />

Defekte, durch eine Erhöhung der dsRNA Konzentration noch steigern.<br />

80<br />

Die hier gezeigten Ergebnisse machen unterschiedliche Effekte von brat-RNAi<br />

deutlich und zeigen Diskrepanzen der phänotypischen Ausprägung zu unterschiedli-<br />

chen Zeitpunkten der Embryogenese auf. Die Analyse der blastodermalen Stadien<br />

erlaubte offenbar die Detektion der am stärksten ausgeprägen Defekte, die vermut-<br />

lich zu früher embryonaler Letalität führen und somit zu späteren Zeitpunkten nicht<br />

mehr feststellbar sind. Die untersuchten Keimstreifembryonen zeigen nur schwache<br />

Defekte. Dies legt nahe, dass es sich hierbei um Embryonen handelt, die überlebten<br />

weil der RNAi-Effekt schwächer ausgeprägt war. Auch die in den larvalen Kutikulas<br />

auftretenden abdominalen Defekte sind in dieser Form nicht in den Keimstreifen<br />

feststellbar. Es ist nun denkbar, dass brat in Tribolium sowohl eine frühe Funktion<br />

hat, deren Ausfall in den stärksten Fällen zu frühembryonaler Letalität führt, als auch<br />

eine davon unabhängige spätere Wirkung auf einen Teil der abdominalen Segmente<br />

entfaltet, die nach RNAi in einem sekundären Prozess, der die initiale Segmentbil-<br />

dung kaum betrifft, zum Verlust dieser Segmente führt. Es ist allerdings nicht auszu-<br />

schließen, dass alle beobachteten Effekte nur unterschiedlich starke Ausprägungen<br />

des RNAi-Effekts einer Funktion darstellen. In diesem Fall würden die larvalen Kuti-

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