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I. 1. Einleitung<br />

3; Davis und Patel, 2002). Meist geht Langkeimembryogenese einher mit meroisti-<br />

scher Oogenese, also dem Vorhandensein von Nährzellen, die die Oozyte begleiten<br />

(Büning, 1994), und einer verhältnismäßig schnellen Entwicklung, so dass spekuliert<br />

wurde, ob sowohl die simultane Bildung der Segmentanlagen als auch das Vorhan-<br />

densein von Nährzellen in der Oogenese eine kürzere Generationszeit ermöglichen<br />

(Büning, 1994; Davis und Patel, 2002). Das Auftreten beider Embryogenesestrate-<br />

gien in verschiedenen Gruppen innerhalb der holometabolen Insekten legt die mehr-<br />

fach unabhängige Entstehung eines der beiden Typen nahe (Abb. 3; Davis und<br />

Patel, 2002). Entweder der Langkeim-Modus entstand an der Basis der Holometabo-<br />

len, was eine voneinander unabhängige, sekundäre Entwicklung des Kurzkeim-<br />

Modus in Hymenopteren, Käfern und Lepidopteren erfordert, oder die Langkeimemb-<br />

ryogenese selbst ist mehrfach unabhängig entstanden. Dass der Wechsel zwischen<br />

diesen Strategien im Verlauf der Evolution mehrfach geschehen konnte, legt nahe,<br />

dass dies nur wenige Änderungen der Musterbildungssysteme benötigt.<br />

Nachdem alle Segmentanlagen gebildet sind, ähneln sich die meisten Insekten-<br />

embryonen sehr, der gestreckte Keimstreifen repräsentiert also eine Art phylotypi-<br />

sches Stadium (Sander, 1983; Slack et al., 1993; Tautz und Schmid, 1998; Peel et<br />

al., 2005). Hier ist die morphologische und genetische Varianz innerhalb der Insekten<br />

vergleichsweise gering: Segmentpolaritätsgene sind in segmentalen Streifen expri-<br />

miert (Martinez-Arias et al., 1988), Hox-Gene definieren Körperabschnitte und vermit-<br />

teln segmentale Identität (Lawrence und Morata, 1994), und auch die dorso-ventrale<br />

Position der meisten Organanlagen ist ausgeprägt (Heming, 2003). In hemimetabo-<br />

len Insekten findet nun auch die Katatrepsis statt, die „Ausrollung“ des vorher in den<br />

Dotter hineingewachsenen Keimstreifs (Wheeler, 1893; Anderson, 1972a; Panfilio,<br />

2008). Es folgt dann die weitere Differenzierung der Gewebe, die Organogenese und<br />

der dorsale Rückenschluss, bei dem die beiden Seiten der Keimstreifen um den<br />

Dotter herumwachsen und an der dorsalen Mittelllinie schließlich miteinander ver-<br />

schmelzen (Anderson, 1972a; b).<br />

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