Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...
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I. 3. Diskussion<br />
schen Prozesse der extraembryonalen Membranen und der posterioren Invagination<br />
im Prinzip nichts bekannt ist, hat man über den Verlauf der Segmentierung durchaus<br />
Anhaltspunkte. Die posteriore Segmentierung in der Wachstumszone hängt in Tribo-<br />
lium vermutlich von einem Paar-Regel-Gen-Regelkreis ab, der durch Interaktionen<br />
der primären Paar-Regel-Gene even-skipped, odd-skipped und runt vermittelt wird<br />
(Choe et al., 2006). Die Expression der ersten Streifen innerhalb des Blastoderms<br />
hängt aber sicherlich auch von der Aktivität anderer Faktoren, wie den Gap-Genen<br />
oder auch den maternalen Komponenten ab. Diese Regulation ist allerdings noch<br />
wenig beschrieben. eve wird initial innerhalb der posterioren Hälfte des Blastoderms<br />
aktiviert (Brown et al., 1997), als potentieller Aktivator kommt dabei CAD in Frage.<br />
Die Positionierung der anterioren Grenze hängt zumindest unter anderem von der<br />
Aktivität von OTD-1 ab (Kotkamp et al., 2010). An der Aktivierung des ersten eve-<br />
Streifens sind CAD (Schoppmeier et al., 2009) und wahrscheinlich das System aus<br />
anteriorem Faktor X und nanos/pumilio beteiligt. Offenbar ist hierbei eine bestimmte<br />
Kombination aus Regulatoren notwendig, um die Ausbildung des ersten doppel-<br />
segmentalen Streifens zu ermöglichen. So scheint also zumindest der erste eve-<br />
Streifen einer streifenspezifischen Regulation zu unterliegen. Es wurde vermutet,<br />
dass die Unterteilung der initialen eve-Domäne in die Streifen 1, 2 und 3 auf Repres-<br />
sionsvorgänge zurückzuführen ist (Brown et al., 1997), und der „pair-rule circuit“<br />
auch im Blastoderm wirkt (Choe et al., 2006). Wahrscheinlicher scheint aber, dass<br />
eine streifenspezifische Regulation der blastodermalen Paar-Regel-Gen-Domänen<br />
gemeinsam mit den Interaktionen zwischen eve, odd und runt wie sie im Modell des<br />
Paar-Regel-Gen-Regelkreises bestehen, zur Festlegung der Segmentanlagen im<br />
Blastoderm beitragen. So führt beispielsweise gt-RNAi zum weitgehenden Verlust<br />
des zweiten runt-Streifens und zu einer Fusion der eve-Streifen 2 und 3. Diese<br />
Defekte werden im weiteren Verlauf der Segmentierung teilweise wieder ausgegli-<br />
chen, was eine ausgeprägte Plastizität des Systems deutlich macht (Cerny, 2007).<br />
Nichtsdestotrotz hat gt offenbar einen direkten Einfluss auf die Paar-Regel-<br />
Gendomänen, nämlich auf den zweiten runt-Streifen, was zum Verlust des zweiten<br />
odd-Streifens und damit zur fehlenden Separierung der eve-Streifen 2 und 3 führen<br />
könnte. Nach hb-RNAi werden innerhalb des Blastoderms zunächst nur zwei eve-<br />
Domänen gebildet, ein Effekt, der ebenfalls im weiteren Verlauf der Entwicklung<br />
korrigiert wird (Cerny, 2007). Die initiale blastodermale Expression von runt und odd<br />
ist nicht veröffentlicht, möglicherweise könnte hb aber an der Positionierung der<br />
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