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Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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Allgemeine Einleitung<br />

Tiere, hervorzuheben (Brown et al., 1999b; Bucher et al., 2002; Tomoyasu und<br />

Denell, 2004; van der Zee et al., 2006). Zusätzlich zu diesen methodischen Argu-<br />

menten machen einige weitere Punkte Tribolium zu einem interessanten For-<br />

schungsobjekt. Zunächst ist er als Vorratsschädling von wirtschaftlichem Interesse<br />

und damit die Eindämmung seiner Verbreitung Gegenstand aktueller Forschung (z.B.<br />

(Abubakar et al., 2000; Missios et al., 2000; Warchalewski et al., 2000; Arakane et<br />

al., 2008). Außerdem weist seine Embryonalentwicklung einige Aspekte von großem<br />

Interesse auf. Von vergleichenden Untersuchungen der Kurzkeim-Entwicklung Tribo-<br />

liums mit der Langkeim-Embryogenese von Drosophila erhofft man sich Erkenntnisse<br />

über die anzestralen Prozesse der Insektenentwicklung und die Evolution der unter-<br />

schiedlichen Mechanismen der Segmentierung (s. I.1.1). Zudem entwickeln sich in<br />

Tribolium, anders als in der Fliege, bereits während der Embryonalentwicklung<br />

Beine, und der Kopf der Larve weist die anzestrale Ausstattung beißend-kauender<br />

Mundwerkzeuge auf. Drosophila-Larven hingegen haben keine Beine und eine<br />

extrem abgeleitete Kopfkapsel (Bate und Martinez Arias, 1993) was die Untersu-<br />

chung der Entwicklung dieser Strukturen erschwert. Diese Vorteile von Tribolium als<br />

Modellsystem wurden auch in dieser Arbeit genutzt und es wurde zudem versucht<br />

diese zu erweitern.<br />

Im ersten Kapitel wurde die Rolle von nanos und pumilio für die Embryonalent-<br />

wicklung Triboliums untersucht. Jene beiden Gene spielen in Drosophila eine zentra-<br />

le Rolle für die Regionalisierung in frühen embryonalen Stadien. Die dort ablaufen-<br />

den Prozesse weisen in Tribolium viele Unterschiede zur Situation bei Drosophila auf<br />

und sind noch nicht gut verstanden. In diesem Teil der Arbeit wurde also ein klassi-<br />

scher Kandidatengenansatz verfolgt, indem versucht wurde die Rolle zweier aus<br />

Drosophila bekannter Gene in Tribolium aufzuklären. Dieser Ansatz war zwar in der<br />

Vergangenheit sehr erfolgreich, und konnte auch hier mit Erfolg angewendet werden,<br />

offenbarte aber auch im Rahmen dieser Arbeit seine Schwächen. Gerade für die<br />

frühe Entwicklung des Tribolium-Embryos ist klar, dass wesentliche Faktoren, die<br />

diese Prozesse steuern, nicht aus Drosophila bekannt sind, da sie dort möglicher-<br />

weise keine Rolle spielen, oder sich ihre Funktion im Laufe der Evolution verändert<br />

hat. Ein neuer Ansatz um diese Einschränkung zu überwinden, wird im zweiten<br />

Kapitel dieser Arbeit verfolgt. Dort wurde die Methodik eines genomweiten RNAi-<br />

Screens in Tribolium erarbeitet, auf seine Durchführbarkeit und Effektivität getestet<br />

und für die großangelegte Anwendung optimiert. Innerhalb dieses Screens sollen alle<br />

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