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II. 1. Einleitung<br />

Durch Injektion von dsRNA in Embryonen können Funktionen während der Emb-<br />

ryonalentwicklung untersucht werden, und durch unterschiedliche Injektionszeitpunk-<br />

te sogar zeitlich unterschiedliche Funktionen, wie z.B. die maternale und zygotische<br />

Komponente eines Faktors, aufgelöst werden (Brown et al., 1999b; Schinko et al.,<br />

2008). Die parentale RNAi ermöglicht es, embryonale Genfunktionen sogar noch<br />

effizienter und zeitsparender zu untersuchen (Bucher et al., 2002). Dabei wird<br />

dsRNA in weibliche Puppen oder adulte Käfer (van der Zee et al., 2006) injiziert und<br />

so auch in den Nachkommen der injizierten Tiere RNAi hervorgerufen. In einigen<br />

Fällen wurde gezeigt, dass der so induzierte embryonale Phänotyp dem einer gene-<br />

tischen Null-Mutation entspricht (Brown et al., 1999b; Bucher et al., 2002; Cerny et<br />

al., 2005).<br />

Wird dsRNA in larvalen Stadien injiziert (Tomoyasu und Denell, 2004), kann da-<br />

durch eine Vielzahl von Prozessen, die mit der Metamorphose in Zusammenhang<br />

stehen, untersucht werden. Dabei lässt sich sowohl die hormonelle Kontrolle der<br />

Metamorphose selbst (Konopova und Jindra, 2007), als auch die Entwicklung adulter<br />

Strukturen beeinflussen (Tomoyasu und Denell, 2004). So können durch RNAi<br />

beispielsweise Defekte in der Entwicklung der adulten Flügel (Tomoyasu et al.,<br />

2005), Beine und Kopfanhänge (Shippy et al., 2009), Augen (Yang et al., 2009) und<br />

auch der Gonaden induziert werden (Trauner und Büning, 2007). Durch Exon-<br />

spezifische larvale RNAi gegen CHS-1 konnte außerdem gezeigt werden, dass sogar<br />

RNAi gegen einzelne Spleißvarianten eines Gens möglich ist (Arakane et al., 2005).<br />

Diese Verfügbarkeit wesentlicher Methoden, die Möglichkeit schneller, einfacher<br />

funktioneller Analysen und die Sequenzierung des Genoms haben dazu beigetragen,<br />

das Spektrum der in Tribolium bearbeiteten Fragestellungen in den letzten Jahren<br />

deutlich zu erweitern. Zu Beginn der molekularen Arbeiten in Tribolium stand<br />

die Analyse von embryonalen Prozessen im Vergleich mit Drosophila im Vorder-<br />

grund, wie z.B. bei der Analyse von Segmentierungs-Genen (Tautz und Sommer,<br />

1995; Brown und Denell, 1996). Neuerdings rückt Tribolium aber immer mehr als<br />

selbstständiges Forschungsobjekt und Modellsystem der Entwicklungsbiologie und<br />

anderer Forschungsbereiche in den Blickpunkt. Interessante Aspekte der Biologie<br />

von Tribolium, wie das Vorhandensein einer sehr großen Zahl von Geruchsrezepto-<br />

ren (Engsontia et al., 2008), die Differenzierung seiner Kutikula (Arakane et al., 2005)<br />

und die Kontrolle seiner ökonomischen Bedeutung als Getreideschädling (Handler<br />

und Beeman, 2003) werden ebenso erforscht, wie insektentypische Aspekte der<br />

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