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Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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I. 1. Einleitung<br />

wichtige Musterbildungsprozesse statt, die in der Folge meist zur Bildung einer<br />

Embryonalanlage und der Anlage extraembryonaler Membranen führen (Anderson,<br />

1972a; b). Das Verhältnis dieser beiden embryonalen Anlagen zueinander kann in<br />

unterschiedlichen Insektenarten massiv variieren und steht in Zusammenhang mit<br />

unterschiedlichen Strategien der Segmentierung (Davis und Patel, 2002). Man unter-<br />

scheidet hierbei zwischen Kurz- und Langkeim-Embryogenese (Abb. 2; Krause,<br />

1939; Sander, 1976). Der zusätzliche Begriff des Intermediärkeims ist in der aktuel-<br />

len Literatur weniger gebräuchlich, seine frühere Verwendung macht allerdings<br />

deutlich, dass die Charakteristika beider Strategien nicht immer klar voneinander<br />

abgegrenzt werden können und Übergangsformen auftreten.<br />

16<br />

In einem Langkeim-Embryo werden alle Segmentanlagen noch vor der Gastrula-<br />

tion während blastodermaler Entwicklungsstadien angelegt. Die Embryonalanlage<br />

nimmt meist den größten Teil des Blastoderms ein und die Anlage der extraembryo-<br />

nalen Hüllen ist weniger stark ausgeprägt (Krause, 1939; Sander, 1976). Prominente<br />

Beispiele für Langkeim-Insekten sind die Taufliege Drosophila melanogaster oder die<br />

Honigbiene Apis meliferra (Krause, 1939; Anderson, 1972b; Turner und Mahowald,<br />

1977; Fleig und Sander, 1986). Kurzkeimembryonen hingegen bilden am posterioren<br />

Pol oder innerhalb der posterioren Hälfte des Embryos eine Embryonalanlage aus,<br />

innerhalb derer nur relativ wenige, anteriore Segmentanlagen vor Einsetzen der<br />

Gastrulation spezifiziert werden. Die noch fehlenden Segmentanlagen entstehen<br />

nach Bildung des Keimrudiments aus einer posterioren Wachstumszone. Dabei<br />

werden in einer anterior-nach-posterioren Progression neue Segmentanlagen gebil-<br />

det, wobei sich der Keim in antero-posteriorer Richtung verlängert (Krause, 1939;<br />

Sander, 1976; Davis und Patel, 2002). Somit bestehen die wesentlichsten Unter-<br />

schiede zwischen Lang- und Kurzkeimembryonen in der blastodermalen „fate-map“<br />

(Abb. 2), die entweder nur wenige oder nahezu alle Segmentanlagen aufweist, und in<br />

der Bildung abdominaler Segmente, die entweder innerhalb eines zellulären Systems<br />

(Kurzkeim-Wachstumszone) oder in einem syncytialen Blastoderm (Langkeim)<br />

stattfindet. Beispiele für Kurzkeim-Insekten sind der Amerikanische Grashüpfer<br />

Schistocerca americana, die Wanze Oncopeltus fasciatus oder der Rote Reismehlkä-<br />

fer Tribolium castaneum (Butt, 1949; Sokoloff, 1972; Patel et al., 1989). Die Kurz-<br />

keimentwicklung wird gemeinhin als der basalere, also evolutionär ältere Modus<br />

angesehen. So finden sich Langkeimembryonen nur innerhalb der holometabolen<br />

Insekten, während Vertreter des Kurzkeimmodus in beiden Taxa zu finden sind (Abb.

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