05.06.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - OPUS - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

II. 1. Einleitung<br />

Entwicklung. Dabei sind ganz besonders Prozesse interessant, die in Drosophila<br />

nicht oder nur unzureichend untersucht werden können. So sind z.B. die Mechanis-<br />

men der Segmentierung in Tribolium aufschlussreich, da sich dieser im Vergleich zur<br />

Langkeimentwicklung Drosophilas nach dem als anzestral angesehenen Kurzkeim-<br />

modus entwickelt (Krause, 1939; Sander, 1976; Davis und Patel, 2002). Andere<br />

Aspekte der Tpaufliegenentwicklung, wie die Kopfentwicklung (Jürgens et al., 1986)<br />

oder die Verpuppung, zeigen sehr abgeleitete Merkmale und werden deshalb mitt-<br />

lerweile ebenfalls in Tribolium untersucht (Bate und Martinez Arias, 1993; Konopova<br />

und Jindra, 2007; 2008; Parthasarathy et al., 2008a; Parthasarathy et al., 2008b;<br />

Posnien et al., 2009; Posnien und Bucher, 2009). Noch deutlicher wird die Notwen-<br />

digkeit eines konkurrenzfähigen Insektenmodells beispielsweise im Fall der embryo-<br />

nalen Beinentwicklung: Drosophila-Larven sind apod, d.h. sie bilden keine Beine aus,<br />

deren Entwicklung untersucht werden könnte (Bate und Martinez Arias, 1993). Die<br />

Larven von Tribolium allerdings haben Beine und eignen sich somit auch hier als<br />

alternatives Forschungsobjekt (Prpic et al., 2001; Beermann et al., 2001).<br />

1.2. Die Limitierungen des “candidate gene approach”<br />

134<br />

Die Analyse der Segmentierung und der Embryonalentwicklung von Tribolium,<br />

und anderer Forschungsbereiche, wie z.B. der Oogenese, basierten bisher in der<br />

Regel auf einem Kandidaten-Gen-basierten Ansatz. Dabei wurden und werden<br />

Tribolium-Orthologe zu Genen, die meist aus Drosophila bekannt sind, auf ihre<br />

konservierte oder divergierte Funktion hin untersucht. Dieser Ansatz war vor allem<br />

für die Untersuchung der Tribolium-Segmentierung sehr erfolgreich (Brown und<br />

Denell, 1996; Schröder et al., 2008). Auch die Ausweitung dieser Herangehensweise<br />

auf andere Insektenarten, wie Nasonia vitripennis, Gryllus bimaculatus oder Onco-<br />

peltus fasciatus (Denell und Shippy, 2001; Beukeboom und Desplan, 2003; Mito und<br />

Noji, 2006; Peel, 2008; Rosenberg et al., 2009), führte und führt immer noch zu<br />

weiteren Einblicken dieser Richtung der EvoDevo-Forschung. So erfolgreich dieser<br />

Weg auch ist, und gerade für vergleichende Studien zur Evolution einzelner Gen-<br />

funktionen auch bleiben wird, ihm sind in einigen Bereichen Grenzen gesetzt.<br />

Vor allem für die im vorangegangenen erwähnten aktuellen Forschungsrichtun-<br />

gen, deren Ziele in Drosophila nicht oder nur unzureichend erreicht werden können,<br />

ist der Kandidaten-Gen-Ansatz der letzten Jahre nicht geeignet. Die Untersuchung<br />

solcher Prozesse kann eben nicht auf eine Vielzahl bekannter Drosophila-Gene

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!